Enchanted Land

ASM

Langsam stieg die Sonne über Damiran. Ihre Strahlen warfen ein herrliches Licht auf die länger werdenden Schatten des Waldes und vermittelten einen Eindruck, der Frieden und Harmonie auszudrücken schien... Seither verschwand Frieden und Harmonie, sowie ein Troll der Sonne weicht.

Noch mehr sprachliche (und drucktechnische) Höhenflüge dieser Art bietet die Anleitung zum ENCHANTED LAND. Den Preis für das schlechteste Deutsch gewinnt THALION damit allemal. Wesentlich sorgfältiger ging das deutsche Team zum Glück mit dem ST-Spiel selbst um. Zauberer Kurgan, ein niedlicher Wurzelzwerg, muß das befreundete Land Damiran vom bösen Ploghtor und dessen Monstern befreien. Findet er dabei auch die Teile des "Herzens des Wissens", ist seine Aufgabe erfüllt. Sechs Level sind zu durchlaufen, -hüpfen und -schwimmen, ehe das Reich befreit ist und seine Sonne wieder Frieden und Harmonie ausstrahlen kann...

Zahllose Zappelviecher machen Kurgan das Leben schwer, Zauberkristalle und massig Boni versüßen es ihm. Die Kristalle erhöhen seine Lebensenergie, Sprungkraft bzw. Angriffswert. Der bestimmt , welche der zwölf Waffen unserem Magier Durchschlagskraft verleihen kann. Nebenbei muß er die verstreuten Teile vom Herzen des Wissens sammeln und sich diverser Endgegner erwehren.

So putzig das Ganze klingt, so gemischt bleibt doch der Eindruck. Zur fantastischen, fast überfrachteten Grafik paßt der grobe Hintergrund ebenso wenig wie die fast lieblos plätschernde Sounduntermalung. Eine glatte Frechheit ist die winzige Anzeigen-Leiste. Deren Untersuchung erfordert schon einen Druck auf die >>P<<ausentaste, will man nicht nebenbei ein Leben verlieren. Schade um das traumhafte, bisher auf dem Atari nicht für möglich gehaltene, weiche Acht-Wege-Scrolling (das ganze Bild scrollt mit !). Wenn nur das Geschehen nicht so überladen wäre ! Das verzauberte Land ist buchstäblich anschauenswert. Auf ein Probespiel vor dem Kauf sollte man aber nicht verzichten. (Eva Hoogh)

Power Play

Depressionen in Damiran: Das typische Hintergrundgeschichten-Schicksal vom glücklichen Völkchen, dessen magische Schutzmacht von einem bösen Zauberer zerschmettert wurde, hat wieder zugeschlagen. Der nette Zauberwichtel Kurgan wird auserwählt, in fünf Levels die flackernden Einzelteile des versprengten Magiespenders wieder einzusammeln. Für Euch bedeutet das eine Menge Jump-and-Run - Arbeit, denn "Enchanted Land" ist ein astreines Plattformspiel mit einem Spritzer Action. Kurgan muß neben Hüpfgeschick auch Feuerkraft im Kampf gegen zahlreiche Monster beweisen, die sich ihm auf der Suche nach den Zauberhäuflein in den Weg stellen. Er kann eine von acht Waffen wählen, und damit per Feuerknopfdruck die Gegner bekämpfen. Bestimmte Waffen darf man aber nur benutzen, wenn man einen ausreichend hohen Angriffswert hat. Dieser läßt sich ebenso wie Sprungkraft und Lebensenergie durch das Aufsammeln entsprechender Kristalle erhöhen. Am Levelende warten dicke Obergegner.

Videospielbesitzer machen Computerspielern gerne eine lange Nase, wenn es um erstklassige Jump-and-Run - Spiele geht. Enchanted Land bemüht sich brav, diese Lücke zu schließen: bunte Grafik, solide Steuerung, diverse Extrawaffen - das kann sich sehen lassen. Die Spielbarkeit ist ordentlich, aber die Motivation will beim besten Willen die "Guter Durchschnitt"-Grenze nicht überschreiten. Das in alle Richtungen tadellose Scrolling holt Erstaunliches aus dem ST heraus. Die Übersichtlichkeit leidet jedoch darunter, daß der Bildausschnitt erst dann gescrollt wird, wenn man sich dem Bildrand nähert.

ASM (Amiga-Konvertierung)

Zwergenaufstand, oder was ? Nein, ein Mainzelmann auf der Suche nach dem Herzen des Wissens, denn darum geht´s bei ENCHANTED LAND von THALION. Was außer diesem hohen Ziel übrig bleibt ist ein Jump-´n´-Run mit guter Grafik und noch besserem Sound. Letzterer ist von einem gewissen Jochen Hippel, der ja allen Spielefreaks ein Begriff sein dürfte. Mit der Grafik hat man sich auch sehr viel Mühe gegeben, die Spielfiguren sind nett animiert, der Rest gut gezeichnet. Nur mit dem Hintergrund hat man es sich ziemlich einfach gemacht. Der besteht nämlich nur aus ein paar bunten Copperbalken. Ansonsten ist das Ding für den Amiga nur zu empfehlen. (Lars Rückert)

ASM 11/91 (Amiga-Konvertierung)

Wer schon immer einmal ein ENCHANTED LAND besuchen wollte, kann dies jetzt auf dem Amiga tun. Im Land Damiran sind die Teile des "Herz des Wissens" zu finden und nebenbei vielerlei Viehzeug zu vernichten. Thalions märchenhaftes Hüpfspiel ist, mit verschönerter Begleitmusik, umgesetzt worden. Sechs lange Level warten auf Zauberer Kurgan. Springende, fliegende und schwimmende Feinde erschweren das Wichtelleben. Natürlich gibt es im Gegenzug jede Menge Boni und Extrawaffen. Auch versteckte Höhlen dürfen nicht fehlen. Leider ist die Anzeigenleiste nicht größer und erkennbarer, das Handbüchlein nicht besser und das Geschehen nicht weniger hektisch geworden als auf dem ST. Dabei hemmt das Nachladen mancher Bilder den Spielfluss. Wer sich davon nicht irritieren lässt, bekommt ein hübsches Actionspiel mit sehenswerter Grafik für sein Geld. Für Nervenstarke mit ruhigen Fingern. Anfänger sollten erst einmal probespielen. (Eva Hoogh)

ST-Magazin

Klotzen, nicht kleckern lautet die Devise der erfolgreichen Thalion-Coder, die mit Enchanted Land wieder mal eine echte Leistungsschau gekonnter ST-Programmier-Kunst abliefern.

Es war einmal das Land Damiran, ein herrliches Fleckchen. Alle Einwohner lebten glücklich und zufrieden. Doch dann suchte der böse Magier Phlogtor das Land heim. Der Böse schnappte sich das "Herz des Wissens", zerbrach es und verstreute es in der ganzen Welt. Nach vielen Jahren des Schreckens findet sich endlich der erfahrene und herzensgute Zaubermeister Kurgan, der das oberste Heiligtum des Volkes wieder zusammensetzen und damit die Macht des grausamen Diktators brechen will.

Soviel zur Hintergrundgeschichte von Thalions putzigem Geschicklichkeitsspiel Enchanted Land. Ihren Anfang nimmt die Odyssee in einem farbenprächtigen Zauberwald voller Gefahren Da sind z.B. plötzlich vom Himmel stürzende Felsbrocken oder unzählige Fliegen, Käfer und Kröten, die an Kurgans Energie knabbern. Selbstverständlich sieht sich der Held der mannigfaltigen Bedrohung nicht wehrlos ausgeliefert: Zunächst gebietet er den Angreifern mit seinem Zauberstab Einhalt, der durch eines von zehn Extras ausgetauscht werden kann. Als da wären: Schusswaffen, Zielsuchraketen sowie kleine Bomben - den Schutzschirm nicht zu vergessen.

Kurgan sollte stets darauf achten, seine Sprung- und Magierfähigkeiten regelmäßig durch Aufsammeln von Bonusgegenständen aufzufrischen. Ansonsten stellen tiefe Schluchten unüberwindbare Hindernisse dar. Am Ende jedes Levels wartet ein monströser Endgegner. Er versperrt den Weg zum nächsten Spielabschnitt. Zugang erhält nur, wer alle Teile des Glücksbringers aufgestöbert hat. Vor der Konfrontation bastelt der Spieler sich im Waffen-Mix-Menü noch schnell eine Spezialwaffe von besonderer Reichweite und Durchschlagskraft, um der bildschirmfüllenden Kreatur nicht wehrlos gegenüberzutreten.

Enchanted Land bietet einfach alles, was die Herzschrittmacher fanatischer Jump'n-Run-Fans ins Rotieren bringt: Fünf Levels mit jeweils 100 Bildschirmen, versteckte Schatzkammern, Abkürzungen und ein stattliches Waffenarsenal. Noch nie gab's ein derart sauberes Acht-Wege-Scrolling in automatentauglichen 50 Bildern pro Sekunde zu sehen. Von Abstrichen bei der Farbenpracht deswegen keine Spur: Der Hintergrund erstrahlt in Dutzenden von Interrupts, die märchenhafte Szenerie glänzt mit feinen Farbnuancen samt realistischer Schattierung. Der riesige Fisch am Ende des Levels flitzt, wie alle Sprites, völlig flimmerfrei über den Bildschirm. Soundspezialist Jochen Hippel kleidet das märchenhafte Geschehen in eines seiner gewohnt verspielten Poparrangements mit Ohrwurmqualität und legt knackige Effekte obendrauf. Jede feindliche Formation kann durch millimetergenaues Springen ausgetrickst werden. Exaktes Timing, Joystick-Führung und Waffeneinsatz entscheiden über Erfolg oder Niederlage. So sollten alle Plattformspiele sein. Bravo! (Carsten Borgmeier)

Play Time

Nach gut einem dreiviertel Jahr erscheint nun die Amiga-Version des ST-Spiels "Enchanted Land" von Thalion.

Der Spieler hat die verantwortungsvolle Aufgabe, den Held Kurgan durch das verzauberte Land zu steuern, der auf der Suche nach den verstreuten Teilen des Herzens des Wissens ist. Das Spiel ist ein relativ gewöhnliches Jump and Run-Spiel gepaart mit Plattformspielelementen. Lediglich die acht verschiedenen Schussmöglichkeiten vom Magieblitz bis zum Rotationsschuss lassen eine gewisse Abwechslung aufkommen. Sehr guter Sound und technische Perfektion, wie schnelles, ruckelfreies Scrolling und gute Steuerung, lassen jedoch die Motivation in gute Bereiche hochschnellen. Die atmosphärische, abwechslungsreiche und bunte Grafik trägt ihren Teil noch dazu bei. Viele Extras, wie die verschiedenen Pilze, gehören jedoch zum Standard bei den Jump and Runs und beeindrucken nicht weiter. Der einzige technische Haken am Programm ist, dass der Bildschirm erst gescrollt wird, wenn sich die Spielfigur relativ weit am Rand befindet. Plötzlich hereinscrollende Gegner sorgen dann für teilweise unlösbare Situationen. Wer auf der Suche nach einem Jump and Run ist, sollte vielleicht eher "Turrican II" in Betracht ziehen, denn "Enchanted Land" bietet auf dem Amiga wenig Neues.

Hans Ippisch


Levelkarten
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World 1 World 2 World 3
World 4 World 5    

Extrahiert von Joe Maroni für Hall of Light


 

Cheat
  • Nach Eingabe der Tastenkombination [t][c][b][ ][r][u][l][e][s][ ][f][o][r][e][v][e][r] im Titelbild mit dem laufenden Zauberer flackert der Bildschirm zur Bestätigung kurz grün auf. Nach der Abfrage des Startlevels () steht dem Spieler im Spiel nach Druck auf [F3] das nebenstehende Cheat-Menü zur Verfügung. [F2] gefolgt von [Leertaste] führt den Spieler zum Levelboss, welcher mit einem Druck auf [F4] besiegt werden kann. [F10] ändert die Farbe des Bildschirmrandes. Carsten Knauer in ASM 7/91

  • Unendlich viele Leben werden dem Spieler nach Eingabe der Tastenkombination [i][ ][w][a][n][t][ ][t][o][ ][s][h][e][e][p] gewährt. Der Cheat wird durch ein rotes Flackern des Bildschirms quittiert.

  • [n][i][c][k][ ][a][n][d][ ][j][a][s][ ][o][f][ ][t][h][e][ ][c][a][r][e][b][e][a][r][s][ ][r][u][l][e][s][.][ ][e][v][e][n][ ][t][h][o][u][g][h][ ][t][h][i][s][ ][g][a][m][e][ ][i][s][ ][q][u][i][t][e][ ][c][r][a][p][p][y] soll laut der Zeitschrift "Gen4" (Nr. 34) ebenfalls eine Spielerleichterung bringen. Diese blieb mir allerdings bisher verborgen, da ich den v.g. Cheat nicht schnell genug eintippen konnte.

 

"Enchanted Land" scheint bei Demo-Programmierern beliebt zu sein. Nutzte bereits AXIS das Spiel in seiner AMIGA-Demo "The Jochen Hippel Sound Demo" zur Darstellung des Auswahlmenüs, so griffen auch "The Wild Boys" in ihrer Atari ST-Demo "State of the Art" (siehe Screenshot) auf das Design von "Enchanted Land" zurück.