Sehr fromm geht es nicht gerade bei "The Chambers of Shaolin" von Thalion zu, werden doch anstatt frommer Sprüche mehr die harten Fäuste zur Geltung gebracht. In diesem Spiel muß ein gewisser Hang Foy Qua die sechs Kammern der Shaolin-Mönche überstehen, um seine vom Kaiser entführte Schwester vor dem Tode zu retten, und nur, wenn Hang Foy Qua alle Shaolin-Prüfungen besteht, werden wieder alle glücklich sein (schafel, schwafel, schwafel). Der erste Test führt uns in die SI-ZHI-BAN-Kammer, in welcher wir mit bloßen Händen gegen einen mit einem Kampfstock bewaffneten Fighter unsere Kung-Fu-Kenntnisse unter Beweis stellen müssen. Nach erfolgreicher Überwindung der ersten Kammer dürfen wir unsere Geschicklichkeit im SI-ZHI-ROU-LUANG-Raum testen, indem wir rollenden und fliegenden Hindernissen ausweichen. Hierauf folgt die dritte Kammer der Shaolin. Es handelt sich dabei um den Balance-Test. In dieser Prüfung wird das Sprungverhalten des Kämpfers trainiert. Wir müssen in einer knapp bemessenen Zeit zehn markierte Pfähle erreichen, die sich zu unserem Leidwesen auch noch auf und ab bewegen. Dabei müssen wir immer den richtigen Sprungmoment erwischen, sonst platschen wir ins kühle Naß. Um einen Kampfsport perfekt zu beherrschen, muß man natürlich sehr schnell sein und die Fußtechniken perfekt anwenden können. Und das gilt es, in der SI-ZHI-KUAI-Kammer zu zeigen. Wir befinden uns hier in einem Raum, in dem ständig Wasser ansteigt. Um nicht zu ertrinken, müssen wir eine schwere Kugel gegen einen Mechanismus treten, damit die daraufhin herunterschnellenden Äxte zwei Seile durchtrennen, um das steigende Wasser aufzuhalten. In der vorletzten Kammer (SI ZHI LI SI) wird der Einsatz von purer Muskelkraft verlangt. Mit einem gezielten Handkantenschlag müssen wir versuchen, soviel Holzbretter wie nur möglich (maximal vier) zu durchschlagen. In der letzten Kammer der Shaolin, SI ZHI HUO, werden neben des geschickten Einsatzes des "Fußfegers" auch blitzschnelle Reflexe verlangt, denn allzuoft dürfen wir die heranschnellenden Feuerbälle nicht berühren, denn Feuer ist ja bekanntlich nicht gerade kühl. In den eben erwähnten sechs Kammern der Shaolin werden Kraft, Angriffs- und Verteidigungsstärke sowie Kondition von Hang Foy Qua antrainiert. Je besser man die Kammern bewältigt hat, desto mehr kämpferische Fähigkeiten stehen Hang Foy Qua dann bereit, um die vier aufsteigend schwieriger werdenden Fightsequenzen zu absolvieren. Insgesamt stehen dem Spieler bis zu zwölf verschiedene realistische Kug-Fu-Techniken zur Verfügung, mit denen er seinen Gegnern den Garaus machen kann. "The Chambers of Shaolin" enthält neben den wirklich fantastischen Grafiken (bis zu 80 Farben gleichzeitig durch horizontale und vertikale (!) Rasterinterrupts bei einer Bildschirmauflösung von 320 × 256 Punkten) auch noch jede Menge musikalische Untermalung. Allein 600 Kilobytes wurden für die Digi-Musik (bis zu vier Stimmen) "verbraten". Kein Geringerer als Jochen Hippel komponierte diese wahrlich fernöstlich klingende Klangorgie. Während der Kämpfe hat man die Möglichkeit, zwischen der Soundchip-Digi-Musik oder den Digi-Geräuschen zu wählen. Wie Marc Rosocha, der Programmierer dieses Spiels, uns mitteilte, wird noch eine Scrolling-Sequenz implementiert werden, in der auf dem ATARI ST erstmals das vom AMIGA bekannte Hardwarescrolling eingesetzt wird, denn die Programmierer um THALION haben eine Methode entwickelt, mit der Scrolling auf dem ST genauso wenig Rechenzeit benötigt wie auf dem Amiga. Über die Spielbarkeit will ich noch nicht allzuviel berichten, denn die uns vorliegende Fassung ist nur zu 80% fertiggestellt. Die Amiga-Version wird im Grafischen der ST-Fassung ebenbürtig sein und zusätzlich Stereo-Sound bieten. Ansonsten enthält sie die gleichen technischen Raffinessen wie die ST-Fassung. Beide Fassungen werden rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft zu haben sein. Die C-64-Umsetzung wird sich inhaltlich von den 16-Bit-Urversionen insofern unterscheiden, als sie stärker auf Action ausgelegt ist. Torsten Oppermann
Nu' isses endlich so weit: Thalions Kampfsportsimulation "The Chambers of Shaolin" ist fertiggestellt. Natürlich berichtet ASM exklusiv über dieses Game! Hang Foy Qua, der Hauptdarsteller dieses Spiels, muss sich durch die sechs Kammern der Shaolin kämpfen, um sich genug Kung Fu-Know How anzueignen, damit er gegen vier aufsteigend schwieriger werdende Endkämpfer antreten kann. Anschließend erwartet ihn dann der fiese Feuerspucker (Drache) in der Abschlusssequenz. Bis dahin ist es allerdings ein langer Weg... Bevor es jedoch ans Spielen geht, werden noch einige optische und akustische "Specials" vorgeführt. Anschließend kann man in einem grafisch hervorragend präsentierten Hauptmenü zwischen den Chambers und den Fightscreens wählen. Ich entschließe mich selbstverständlich für die Kammern, da ich mir ja zuerst meinen Charakter "erschaffen" muss, bevor es ans Eingemachte geht. Los gehts in der ersten Kammer: Hier muss ich meine Reaktion unter Beweis stellen, denn ein Kampfstock-bewaffneter Mönch versucht, mir andauernd dieses Teil über die Ohren zu hauen. Ich muss 60 seiner Angriffe überstehen, um meine Gesamtkampfkraft um ca. 20 % zu verbessern. Die Kunst des Flick-Flack eigne ich mir im nächsten Test an, in dem ich über Feuerbälle springe und vor heranfliegenden Äxten in Deckung gehe. Wenn ich diesen Test nur losermäßig "bestehe", habe ich den Flick-Flack nicht in meinem "Repertoire". Hierauf folgt die dritte Kammer der Shaolin. In dieser wird meine Balance auf die Probe gestellt. Ich muss schnellstmöglich zehn "Signs" einsammeln, die sich an auf- und abbewegenden Pfählen befinden. Falls ich es in dieser Disziplin nicht schaffen sollte, mindestens zwei "Signs" einzusammeln, beherrsche ich während der "richtigen" Fights den Drehsprung nicht. In den nächsten drei Kammern werden die Angriffstechniken trainiert, während die ersten Chambers mehr die Defensivtechniken verbessern (je nach Leistung des Spielers). Den High-Kick (Fußtritt in Höhe des Gesichts) übe ich in der jetzigen Kammer, wo ich eine schwere Eisenkugel durch Tritte zum Schwingen bringen muss, damit selbige gegen eine Mechanik stößt, welche dann herunterschnellt, um ein Wasserrohr zu verschließen. Je schneller ich diese Kammer überstehe, desto kraftvoller ist der High-Kick. Meine allgemeine Schlagkraft wird in der vorletzten Kammer getestet. Wie in vielen Kung Fu-Filmen, so muss ich in dieser Kammer den Handkantenschlag ausüben, um möglichst viele Bretter zu zerschmettern. Durch gleichmäßig schnelle Rudelei bestimme ich die Kraft des Zuschlagens. In der sechsten und letzten Kammer eigne ich mir den Fußfeger an, indem ich Feuerbälle wegkicke (inspiriert von IK+ ?). Jetzt habe ich meinen Charakter ausgebildet und speichere ihn erstmal auf der Charakterdisk ab. Anschließend begebe ich mich zum Final-Fight gegen die vier Endkämpfer. Doch mangels Beherrschung dieser ostasiatischen Kampftechnik macht mir der zweite Mönch schon den Garaus. Nach vielen, vielen Trainingsstunden habe ich es aber doch noch geschafft, die wunderschönen Hintergrundgrafiken des dritten und vierten Fightscreens zu Gesicht zu bekommen. Und ich muss schon sagen, diese gehören wirklich zum Besten, was ich auf dem ST gesehen habe. Auch die Animation der Kämpfer konnte gefallen. Da merkt man, dass der Grafiker Günter Schmitz den Kampfsport Kung Fu zu seinem Hobby gemacht hat. Die Jungs von Thalion haben es wirklich verstanden, die (stellenweise) 64 Farben geschickt zum Einsatz zu bringen. Alle Kampfsequenzen sind wahlweise mit digitalisierten Effekten oder Soundchip-Digi-Musik unterlegt. Es stehen insgesamt vier verschiedene Sounds zur Auswahl, die übrigens der ST Sound-Genius Jochen Hippel programmiert und komponiert hat. Besonders hervorheben möchte ich noch den Zwei-Spieler-Modus, in dem zwei menschliche Shaolins gegeneinander antreten können, und die Tatsache, dass bis zu vier Spieler hintereinander am gesamten Spielablauf teilhaben dürfen. Weniger gut gefiel mir die fünfte Kammer, wo ich mir die Kunst der "Tigerkralle" aneigne und die relativ kleinen Sprites (passen aber größenmäßig hervorragend zum Hintergrund). "Chambers of Shaolin" ist ein technisch nahezu perfektes Programm, das neben Spitzen-Grafiken und Spitzen-Sounds auch noch den vollen Spielspaß bringt. Wie lautet noch gleich der Slogan von Distributor Ariolasoft: Gut gemacht, Thalion. Ich schließe mich an! Torsten Oppermann
Haben wir doch im letzten Heft erst die Atari ST-Version dieser Kung Fu-Simulation vorgestellt, ist diese Tage sogar schon die Amiga-Fassung komplett fertig. "Chambers of Shaolin" ist ja kein Fight-Game im herkömmlichen Sinne, sondern eher ein in die Gattung Simulation in Actionmanier einzuordnendes Programm, geht es hierbei in der Hauptsache nämlich nicht ums pure Umhauen von irgendwelchen Gegnern. Vielmehr muss der eigene Kämpfer gewissenhaft trainiert werden, bevor überhaupt gekämpft werden kann. Dazu dienen die sechs Kammern der Shaolin-Mönche. In diesen Trainingsstationen werden dem Kämpfer dann, je nach Leistung des Spielers, die einzelnen Angriffs- und Abwehrtechniken beigebracht. Die ersten drei Kammern (Szi-Zhi-Ban, Si-Zhi-Rou-Luang, Si-Zhi-Jun-Si) dienen zum Verbessern der Abwehrtechniken, während die drei anderen Chambers (Si-Zhi-Kuai, Si-Zhi-Li-Si, Si-Zhi-Hou) mehr auf die Optimierung der Defensivtechniken ausgelegt sind. Je besser man die sechs Prüfungen absolviert, desto besser ist der Kämpfer mit den einzelnen Kampftechniken ausgestattet. Nach den Trainingsstunden geht es auf in den Kampf. Drei aufsteigend besser werdende Fighter versuchen krampfhaft, uns an den Kragen zu gehen und nur durch gezielt angesetzte Tritte bzw. Schläge, erfolgreiches Training vorausgesetzt, ist es möglich, die Angreifer fertigzumachen. Wer die Ausdauer besitzt den letzten Gegner niederzumachen, gelangt in den hammerharten Endlevel. Hier müssen wir durch horizontal scrollende Screens rennen und dabei Drachen und anderen Hindernissen ausweichen, bis wir dem Endgegner direkt in die Augen blicken. Es bestehen zwischen der Atari ST- und Amiga-Fassung so gut wie keine Unterschiede, bis auf den Stereo-Sound und die Tatsache, dass dieses Game nur noch eine Disk umfasst. All' die hervorragenden grafischen Finessen der ST-Version wurden übernommen, und das Gameplay ist eh identisch. ASM-Hit? Na klar! Torsten Oppermann
Aus deutschen Landen frisch in die 1541 des C-64 kommt "Chambers of Shaolin". Bei "Chambers of Shaolin" muss der Spieler ersteinmal seinen Kämpfer ausbilden, bevor es ans Eingemachte geht. Dies geschieht in Form von Trainingssequenzen, die an die Kampfsportfilme der Shaolin-Mönche erinnern. Die 16 Bit-Versionen enthielten sechs grundverschiedene Kammern, doch davon sind leider nur drei in der C-64-Version übriggeblieben. Als da wären: Test of balance (Gleichgewichtsprobe), test of speed (Geschwindigkeitsprobe), test of strength (Kraftprobe). Die erste Disziplin verlangt sehr großes Geschick vom Spieler. Man muss in möglichst kurzer Zeit zehn "Signs" von vier sich auf- und abbewegenden Pfählen aufnehmen. In der zweiten Kammer muss der High-Kick eingesetzt werden: Es gilt in einer bestimmten Zeit eine pendelnde Kugel gegen eine Vorrichtung zu bringen. Die dritte und letzte Kammer beinhaltet eine reine Kraftprobe. Mit einem gezielten Handkantenschlag müssen soviel Bretter wie nur möglich (max. fünf) zerschmettert werden. Je schneller man den Stick hin- und herbewegt, desto mehr Kraft wird eingesetzt. Anschließend gehts dann auf in die Kampfsequenzen, in denen drei schwierige Gegner plattgemacht werden müssen. Bei der technischen Inszenierung hat Matthias Sykosch allerdings Mist gebaut: Aus der ehemals sehr genauen Steuerung ist eine schier unzumutbare "Zufallssteuerung" geworden. Das merkt man besonders in der zweiten Kammer. Grafische Abstriche müssen zwar in Kauf genommen werden, doch teilweise sehen die Backgrounds aus, als wären Grafikteile einfach weggelassen worden. So ist aus einem ehemals spitzenmäßigen Game eine total verkorkste Umsetzung geworden, die ihr Geld nicht wert ist. Das Beste am ganzen Programm ist die Musik, doch dafür 55 Mark opfern? Torsten Oppermann
"Chambers of Shaolin" ist vor allem etwas für die Fans asiatischer Prügelorgien. Mittels Karate werden hier die Mitstreiter dazu aufgefordert, gefälligst die Meinung zu übernehmen, die man selbst vertritt. Im Ernst: Ein oder zwei Spieler können sich durch ein hartes Training quälen, um hinterher an den Ausscheidungskämpfen teilzunehmen. Die Kampfbewegungen werden über das Joypad gesteuert. Man kann Faustschläge und Fußtritte verteilen, abwehren, in die Hocke gehen und ansonsten Variationen der Punkte eins und zwei anwenden. Die Steuerung ist allerdings etwas schwerfällig. So ist man beim Training oft in Gefahr, entgegenkommenden Gegenständen nicht ausweichen zu können, weil zwischen Druck des Schalters am Joypad und Ausführung der entsprechenden Aktion Zeit vergeht. Geübte Kämpfer lassen sich davon aber bestimmt nicht abhalten. Die Grafik ist nicht schlecht, könnte aber auch auf einem Normal-Amiga entstanden sein, der Sound nimmt die Möglichkeiten der CD auch nicht vollständig in Anspruch.
In den Kammern der Shaolin entscheidet sich Dein Schicksal: Nur als stahlharter Kämpfer mit eiserner Disziplin hast Du eine Chance. Hang Foy Qua hat sein Gesicht verloren. Die Soldaten des Kaisers haben seine kleine Schwester entführt und in die Festung des Despoten verschleppt. Seitdem kennt seine Chinesenseele nur einen Gedanken: Er will Rache nehmen und die zerstörte Ehre seiner Familie wiederherstellen. Doch bevor er sich den blutrünstigen Horden des Diktators stellen kann, muss er zu einer unüberwindlichen Kampfmaschine werden und Geist und Körper auf die Auseinandersetzung vorbereiten. Wie wir aus unzähligen Kung Fu-Filmen wissen, gibt es in ganz China nur eine Adresse, an der wir zur Meisterschaft in der Kampfkunst gelangen können: Das Kloster der Shaolin. Bei den weisen Mönchen sammelt sich die Jugend des Landes, um sich an der Lehre Buddhas zu erbauen und sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Kern der Ausbildung sind die sechs Kammern der Shaolin; sechs verschiedene Trainingsstufen, die der Novize erfolgreich durchlaufen muss. Jede der Kammern wird von einem Mönch geleitet, der die Ausbildung überwacht. So muss Hang Foy Qua z.B. den gezielten Bo-Schlägen seines Lehrers ausweichen, auf beweglichen Plattformen seinen Gleichgewichtssinn trainieren und reaktionsschnell diversen Wurfgeschossen ausweichen. Kraft und Beweglichkeit wird ebenso geschult wie die richtigen Schlagtechniken. Bei fortgesetztem Training steigen die Fähigkeiten unseres Helden und damit auch seine Chancen, im Kampf zu überleben. Im zweiten Teil des Spiels geht es dann richtig zur Sache: Die Entführer des Schwesterleins erwartet eine tüchtige Abreibung. Wenn Bruce Lee das doch noch erlebt hätte! So kann er nur aus dem Kung Fu-Himmel zuschauen und wohlwollend die kämpferischen Fähigkeiten der Langnasen aus dem Westen betrachten. Bei "Chambers of Shaolin" fühlt man sich geradewegs in einen Karatefilm versetzt. Geballte Asiengrafik, gewürzt mit detailreicher, weicher Animation der Kämpfer, zaubert ein Prügelspiel der Oberklasse auf den Bildschirm. Dass man seine erworbenen Fähigkeiten jederzeit abspeichern und so langsam einen unverwundbaren Kämpfer erschaffen kann, sorgt für Dauermotivation. Leider fällt die C 64-Version von "Chambers of Shaolin" gegenüber den Amiga- und Atari ST-Programmen deutlich ab. Anstelle der ursprünglich sechs Trainingskammern haben nur noch drei auf der Diskette Platz. Power Tipps vw
Der Kämpfer Hang Foy Qua kennt nur einen Gedanken: die Rache an den Soldaten des Kaisers, die seine Schwester entführten. Deshalb nimmt er die Strapazen des Shaolin-Klosters auf sich, um ein guter Kämpfer zu werden. Im ersten Teil des Spiels werden in den Trainingskammern des Klosters verschiedene Aufgaben gestellt. Die erste konfrontiert Hang Foy Quang z.B. mit einem Kämpfer, der mit seinem Stock versucht, ihm gegen Kopf, Bauch oder Beine zu schlagen. Ähnlich trainieren die anderen Kammern seine Eigenschaften. Der Kung-Fu-Novize muß zum Beispiel auf Balken balancieren, Bretter durchschlagen oder mit einem gezielten Tritt eine Kugel zum Pendeln bringen. Mit diesem Kämpfer tritt man dann gegen die Soldaten des Kaisers an. Es gibt auch einen Zwei-Spieler-Modus, bei dem Ihr gegen einen Freund antretet. Beim Kampf gegen die Soldaten gilt es, mit allerlei kunstvollen Tritten und Hieben aller Gegner zu überwinden und sich so langsam zum Schloß und damit zu der entführten Schwester vorzuarbeiten. Auffälligstes Merkmal von "Chambers of Shaolin" ist die Trainingsrunde, mit der man im Gegensatz zu anderen Kampfspielen direkten Einfluß auf die Fähigkeiten seiner Spielfigur nimmt. Man will halt immer wieder eine Trainingsrunde in den Kammern absolvieren, um vielleicht einen besseren Kämpfer zu bekommen. Als zweites fallen die gute Grafik und die sehr detaillierte Animation auf. Nebenbei erfüllt sie noch einen wichtigen spielerischen Zweck: Man ahnt nämlich bei einiger Übung einen Schlag des Gegners voraus, kann entsprechend reagieren und kann regelrechte Strategien entwickeln. Ich frage mich allerdings, warum schon der erste Computergegner so ein schwerer Brocken sein mußte. Ohne Kampfwerte um die 80 braucht man sich gar nicht aus dem Kloster trauen. Wer Kampfspiele mag und auch vor schweren Gegnern nicht zurückschreckt, muss "Chambers of Shaolin" haben. Es ist das einzige Fernost-Prügelspiel, das dem Klassiker "IK+" ernsthaft Konkurrenz macht. Henrik Fisch
Es scheint im Moment in Mode zu sein, dass man den Umsetzungen für den C-64 nicht mehr viel Beachtung schenkt. Anders ist es nicht zu erklären, warum die C-64-Version des Kung-Fu-Spiels "Chambers of Shaolin" nur drei anstelle der ursprünglichen sechs Trainings-Disziplinen hat. Das Kugeltreten ist zudem fast unspielbar. hf
Prügelspiele am Computer haben Tradition: Meist sind es billig produzierte Games, die selbst fanatische Kampfsportler nur für wenige Minuten an den Monitor fesseln können, ehe sie mit einem gekonnten Karateschlag die Diskette zertrümmern. Aber die geheimnisvollen Shaolin-Kammern heben sich wohltuend von dem üblichen asiatischen Gekloppe ab ! So eine Frechheit: Da haben die Schergen des Kaisers doch glatt die Schwester unseres Helden Hang Foy Qua gekidnappt ! Also bleibt dem friedliebenden Zeitgenossen nichts anderes übrig, als schleunigst die Shaolin-Mönche aufzusuchen, um von ihnen die edle Kunst des Kung-Fu zu erlernen. Doch der Weg zur Rache ist beschwerlich: Sechs Kammern, in denen Kraft, Geschick, Reaktion und Beweglichkeit geprüft werden, sind zu bestehen, ehe man die Günstlinge des bösen Regenten aus den Latschen prügeln darf. Das Spiel beginnt in besagten Kammern, wo - je nachdem wie man sich dort anstellt - die Stärken und Schwächen der Spielfigur festgelegt werden. Nach jeder Chamber erhält der Spieler eine Prozent-Übersicht, die den momentanen Status erläutert. Strength, Attack Force, Defence Force und Constitution sind die Werte, die es hier zu verfeinern gilt. Sobald alle Tests bestanden sind, sollte man sich eine Charakterdisk anfertigen und die erreichten Werte darauf abspeichern. Bis zu vier Mitspieler können sich den Prüfungen unterziehen und unter ihrem Namen eingetragen werden. Jetzt ist es an der Zeit, den kaiserlichen Prügelknaben ans Leder zu gehen. Doch wehe dem, der bei den Prüfungen gepatzt hat: Je mieser die Werte, umso weniger Schlagvarianten (insgesamt 12) stehen zur Verfügung, außerdem kann ein schlechter Lehrling weit weniger Treffer wegstecken, als ein Meisterschüler ! Im Zweifelsfall hilft nur ein erneuter Besuch der Kloster-Kammern... In Sachen Programmierkunst ist das Game ein klarer Volltreffer: Detailreiche und farbenprächtige Hintergründe lassen jedes Spielerherz höher schlagen, und auch die Animation der - vielleicht etwas klein geratenen - Fighter ist eine Wucht (besonders das Aufrichten nach einem K.O. muss man gesehen haben...) ! Ausgezeichnete Soundeffekte und wahlweise sechs verschiedene Soundtracks verfeinern das Spielerlebnis zusätzlich. Die eigene Spielfigur lässt sich sehr präzise steuern, und die Kollisionsabfrage ist fast schon zu genau: Nur wer exakt im richtigen Abstand zum Gegner steht, hat eine Chance, ihn auch wirklich umzunieten ! Da die Programmierer im Dienste der Abwechslung auch nicht vergessen haben, dem Spiel einen zusätzlichen Zwei-Spieler-Modus zu spendieren, kann es eigentlich nur ein Fazit geben: Wer "Chambers of Shaolin" nicht kennt, hat ein Super-Prügelgame verpennt! Sascha Wagner
Nahkampf unterm Weihnachtsbaum Hang Foy Qua sieht keine Chance. Sein Heimatdorf leidet unter japanischer Besatzung, Bewohner landen wahllos im Kerker, auch seine Schwester kämpft in den dunklen Verliesen der kaiserlichen Armee um ihr Überleben. Es wäre ein ungleicher Kampf geworden: Hang Foy Qua, jung und unerfahren, gegen eine ganze Armee. Doch Hang ist nicht allein. Monatelang zieht er durch Tibets unwirtliche Bergwelt, nimmt Hunger, Kälte und Strapazen auf sich, bis er das entlegene Ziel seiner Suche erreicht: Die Pagode der Erkenntnis. Und tatsächlich kennt der weise Priester die Lösung, mit der Hang Foy Qua seine Schwester aus den Fängen der Japaner rettet: Shaolin! Alles Böse wendet sich zum Guten, und Frieden kehrt in Hangs zerrütteter Heimat ein, sobald ein Mensch die Kammern von Shaolin bezwungen hat und eine Reihe ausgesuchter Kämpfer besiegt. Training für Körper und Geist Klar doch, dass in diesem Drama kein anderer die Hauptrolle übernimmt als Sie. In sechs fernöstlichen Disziplinen stählen Sie die körperlichen und spirituellen Fähigkeiten Ihres Helden. Erst nach dem Ende des Kammerspuks muss sich Ihr auf diese Weise qualifizierter Charakter den gefährlichen japanischen Kämpfern stellen. Auch wenn die Idee eines Karatespiels kaum mehr originell ist: Sorgfältiges Spieledesign, brillante technische Umsetzung sowie Grafik-Animation in Trickfilm-Qualität machen die "Chambers of Shaolin"der Gütersloher Newcomer Thalion Software zu unserem Spiel des Monats. Im Gegensatz zu anderen Prügelspielen heisst es bei Shaolin nicht gleich draufschlagen. Denn vor der eigentlichen Konfrontation mit den japanischen Kämpfern liegt es an Ihnen, in sechs Etappen überlebenswichtige Kampftechniken zu erlernen. In jeder Lektion kommt es nicht auf Joystick-Akrobatik in Form zahlloser Schlagvarianten an, vielmehr stehen schnelle Reaktion und ein gutes Auge auf der Probe. So weichen Sie in der "Kammer des Bo" im letzten Moment dem gezielten Lattenschlag Ihres Trainers aus, springen in der "Kammer der Balance" im rechten Augenblick von schwankenden Pfählen oder versuchen, in der "Kammer des Feuers" heranfliegende brennende Gefäße von einer Brücke zu treten. Ihr Geschick in jeder der sechs Disziplinen summiert sich zu einer Gesamtwertung, von der Ihre Kampfstärke in der anschließenden Hauptrunde abhängt. Nur wer gut trainiert, hat eine Überlebenschance. Denn jetzt geht der Kampf erst richtig los. Und obwohl zwölf verschiedene Manöver erlaubt sind, macht Ihr Kämpfer dank des überlegten Spieledesigns dann tatsächlich das, was Sie wollen. Ein wenig Übung gehört aber schon dazu. Auch beim Kammertraining wird so manche Stunde verstreichen, bis Sie sich eine halbwegs aussichtsreiche Konstitution antrainiert haben. Dafür belohnen Sie audiovisuelle Leckerbissen und technische Zaubertricks in allen Phasen des Spiels. Dazu gehören die fließende Animation ebenso wie die liebevoll gezeichneten Hintergründe, die lupenrein digitalisierte Titelmusik mit Ohrwurm-Charakter sowie vier unterschiedliche Soundtracks, teilweise mit digitalisierten Instrumenten. Nur am Rande seien technische Delikatessen erwähnt wie die durchgehend flackerfreie Grafik, die nie mit Raster-Interrupts geizt. Oder 56 Bildschirmzeilen mehr als die, die der ST normalerweise erlaubt, oder das neuartige "Sync-Scrolling". Damit haben die Thalion-Programmierer eine Methode gefunden, die beliebiges Scrolling nahezu ohne Verlust von Rechenzeit erlaubt. Eine Fähigkeit, die bisher dem Amiga vorbehalten war. "Chambers of Shaolin" ist in jeder Hinsicht wohlkonzipiert und auf maximale Kurzweil programmiert. Wer "Summer Games" unterhaltsam fand und auch sonst vor einer Art "China Olympics ohne Ecken" nicht zurückschreckt, sollte sich zum Fest diese "schöne Bescherung" gönnen. (tb)
Ein gewisser Hang Foy Qua vermisst sein Schwesterlein. Schergen des Kaisers haben das Mädel entführt und halten es irgendwo gefangen. Bevor sich der Held auf die Socken macht, um sein Schwesterlein zu befreien, sollte er seinen Körper in den sechs Kammern des Shaolin trainieren. Nur als ausgebildeter Kung Fu-Kämpfer stehen seine Chancen günstig, nicht von den Wächtern zu Hackfleisch verarbeitet zu werden. In der ersten Kammer steht der Lehrmeister und schwingt seinen Kampfstock. Es gilt, möglichst vielen Attacken auszuweichen. Fliegende Hackebeile und Feuerkugeln stehen beim zweiten Training in der "Kammer der Behendigkeit" auf dem Programm. Sie müssen einen Flickflack springen, sich ducken, über die Hindernisse hüpfen, um nicht verletzt zu werden. Danach folgt die dritte Kammer des Shaolin. Es handelt sich hierbei um einen Test der Sprungstärke. Hierzu muss Hang Foy Qua auf vier sich auf- und abbewegenden Pfählen hin- und herspringen, stets zu dem Pfahl, an dessen unterem Ende sich eine Markierung befindet. Springt er nicht im richtigen Timing, plumpst er ins Wasser. In der vierten Kammer sind schnelle Tritte gefragt. Eine Eisenkugel hängt an einem Seil von der Decke und muss durch Tritte in Schwingung gebracht werden. Die pendelnde Kugel soll einen Mechanismus treffen, der zwei Wasserrohre verschließt. Gelingt dies nicht, ertrinkt der Held jämmerlich. Mit einem gezielten Schlag versucht Hang Foy Qua, in der "Kammer der Stärke" Holzbretter zu zerschlagen. Erst muss die Hand positioniert werden, durch schnelles Hin- und Herrütteln des Joysticks vergrößert sich die Schlagkraft. Bei der sechsten und letzten Prüfung steht ein Lehrmeister in einem Boot und wirft Feuerkugeln auf eine Holzbrücke. Dort steht Hang Foy Qua und strengt sich an, alle Kugeln durch Fußfeger von der Brücke zu kicken. Alle sechs Prüfungen haben ein Ziel - der Spieler soll die Eigenschaften und Talente seines Kämpfers selber formen. In jeder Kammer werden andere Fertigkeiten und Schläge trainiert, die dem Fighter nachher in den Zweikämpfen bei der Befreiungsaktion zugute kommen. Hat ein Fighter alle sechs Kammem des Shaolin absolviert, können Sie seine Werte für Angriffs-, Defensivstärke, Ausdauer und körperliche Verfassung auf eine Charakter-Disk speichern. Vor jeder Kampfphase gegen die Wächter verlangt der ST die Charakter-Disk und lädt die spezifischen Daten des edierten Kämpfers in den Speicher. Wer sich in den Kammern des Shaolin nicht angestrengt hat, wird merken, dass beispielsweise die Energieanzeige schon zu Beginn des Kampfes sehr niedrig ist. Da braucht der Gegner nur einen Schlag zu plazieren, und der Kampf ist für Hang Foy Qua beendet. Sie merken, "Chambers of Shaolin" ist nicht so primitiv, wie die meisten anderen asiatischen Kampfsportspiele, die es sonst noch auf dem Markt gibt. Nicht nur die Konzeption von Thalions neuem Game stellt etwas Besonderes dar. Auch die technische Ausführung ist einzigartig. Carsten Borgmeier
Die Titel kommen getrennt auf je einer CD daher, zusammengefasst sind sie hier bloß, weil es sich in beiden Fällen um Uraltkamellen von Thalion handelt, die vom Grandslam-Label Unique neu veröffentlicht wurden. Die Kammern der Shaolin enthalten dabei spielerisch brauchbare Zweikampfaction, die sieben Tore des Jambala sind für nette Jump & Run-Rätselei gut - doch heutigen Maßstäben werden die rund vier Jahre alten Games nunmal nicht gerecht, schon gar nicht am CD³². Die Grafik ist farblos, die Musik einschläfernd und die Steuerung voll am Joypad vorbei programmiert; trotzdem wird frech der Vollpreis von 69 Steinen eingefordert.
Ein echter Klassiker wurde als zweites Spiel von Thalion gleich mit aufgelegt. Marc Rosocha, der mittlerweile das Label Eclipse betreibt, schuf vor mittlerweile drei Jahren ein äußerst anspruchsvolles Karate-Spiel, das mit den aktuellen Prügelhits "Mortal Kombat" oder Ähnlichem allerdings wenig zu tun hat. Es ist wesentlich abwechslungsreicher! (hi)
Amiga und Atari ST-Veteranen wird der Titel als echter Klassiker im Gedächtnis geblieben sein. Doch können die technischen Effekte auch heute noch begeistern? Prügelspiele, wie sie heute in Mode sind, hätten in den achtziger Jahren nicht den Hauch einer Chance gehabt. Damals wollte man lieber Simulationen fernöstlicher Kampfkunst und keine Brutalo-Orgien im Prügelambiente. Es erschien mit "Uchi Mata" sogar eine reinrassige Judosimulation, während "International Karate" durch eine solide Programmierung zum Megahit wurde. Auch "Chambers of Shaolin" beschränkte sich noch auf die reinrassige Simulation und bot noch keine spektakulären Extraschläge. Vielmehr durfte man hier noch spielerisch absolut verschiedene Levels genießen, die mit brillanten Effekten wie Wasserströmen aufwarten können. Dass sich der damalige Spielspaß nicht aufgrund dieser Effekte ergab, merkt man daran, dass dieses Spiel auch heute noch unglaublich viel Spaß macht, wo man die Grafik eher belächelt. Nach diesem Karatehit schuf Programmierer Marc Rosocha mit "Wings of Death" noch einen weiteren Klassiker im Shoot'em Up-Genre, während er derzeit an Spielen für Porno-Queen Teresa Orlowski werkelt. Ein echter Klassiker darf nach drei Jahren wieder in die Spieleszene zurückkehren. Der Zahn der Zeit nagte jedoch deutlich an den grafischen Qualitäten, die im Zeitalter von 500 MByte-Spielen nicht mehr ganz taufrisch wirken. Im Zeitalter primitiver Prügelspiele wirkt das Gameplay jedoch geradezu anspruchsvoll und sorgt für frischen Wind im Bizeps-Bereich, während beim Hersteller Thalion derzeit rein entwicklungstechnisch eher ein laues Lüftchen weht. (hi)
Übung macht den Fighter Kämpfen kann jeder. Zumindest am Computer. Einfach Joystick rechts-links und druff. Soweit das Vorurteil. Versuchen Sie das mal bei den "Chambers of Shaolin". Das wird ein schnelles "Game over". Nach bester buddhistischer Weisheit gilt hier: Nur was man gut gelernt hat, kann man auch anwenden. Also muss der angehende Kämpfer, bevor seine Handkante zum ersten Mal einen Gegner trifft, diese erstmal schulen. Und nicht nur die Handkante: Sechs Kammern sind zu durchlaufen, in jeder davon wird etwas anderes geübt - vom Beinfeger bis zum Flicflac. Nur besonders gute Kämpfer lassen sich auf Diskette speichern, bevor sie in die anschließende Kampfphase gehen. Haben Sie dann endlich in all Ihrer Weisheit den vierten Computer-Gegner auf die Tatami-Matte geschickt, kommt der große Schlusstest. Carsten Borgmeier
Die Geschichte der Kammern von Shaolin beginnt vor langer Zeit in Tibet, das von den japanischen Kaisern unterdrückt wurde. Eine Legende besagt, dass derjenige, der alle Prüfungen, die in den Kammern der Shaolin auf ihn warten, meistert, den Kaiser stürzen kann. Die Kammern der Shaolin sind die einzige Chance für den jungen Hang Foy Qua. Er hatte sich zu sehr gegen die Soldaten des Kaisers aufgelehnt, so dass diese aus Rache seine Schwester Leia Sing in ihre Gewalt brachten. So begann seine Reise zu einem weisen Mandarin, der ihm im Stein der Erkenntnis seine gequälte Schwester und Kampfszenen zeigte. Der Mandarin verließ ihn mit den Worten: "Wenn Du es schaffst, die Prüfungen in den Kammern der Shaolin zu bestehen, werden alle wieder glücklich sein - und Deine Schwester wird zurückkehren." Es gelang ihm nach langen Strapazen, das Kloster der Shaolin-Mönche zu erreichen, und er wurde als Schüler aufgenommen. "Chambers of Shaolin" unterscheidet sich sehr von anderen Karatespielen, da es eigentlich nicht kampfbetont ist. Will man in einem Kampf antreten, muss man zuerst in den sechs ausgewählten Kammern der Shaolin sein Können beweisen. Dort werden, je nach Erfolg, Werte wie Stärke, Geschicklichkeit, Konstitution uvm. festgelegt. In der Kammer des Bo wird die Konzentration geprüft. Der Meister der Shaolin attakiert Hang Foy Qua mit einem Bo (Kampfstab), der Schüler muss den Angriffen ausweichen, wobei jedoch erst im letzten Augenblick sichtbar wird, wo der Meister hinschlägt. Die zweite Kammer ist die Kammer der Behendigkeit. Dort muss der Apprentice Feuerbällen und Äxten mit Flic-Flacs und sonstigen Bewegungen ausweichen. Will er später im Kampf den Flic-Flac gezielt einsetzen, muss er sich in dieser Prüfung bewähren. "Si-zhi-jung-si", die Kammer der Balance, erwartet danach unseren Helden. Dort wird die Sprungstärke getestet, wobei es gilt, auf zehn auf- und abgleitenden Pfählen hin- und herzuspringen. Die nächste Prüfung ist die Kammer der Geschwindigkeit, in der der gezielte Tritt trainiert wird. Das Ganze spielt sich auf einer Art Podest in einem Turm ab. Rechts und links wird Wasser in den Turm gelassen, so dass dieser sich mit Wasser füllt und das Podest zu versinken droht. Oberhalb des Podests befinden sich ebenfalls rechts und links zwei Vorrichtungen, die den Wassereinlass schließen. In der Mitte hängt ein Pendel herab. Hang Foy Qua steht auf dem Podest und muss das Pendel mit gezielten Tritten zum Schwingen bringen, so dass das Pendel die Schließvorrichtungen erreicht. Er muss nicht nur die Wassermassen zum Stehen bringen, sondern sich auch vor der schwingenden Kugel in acht nehmen. Die vorletzte Prüfung, die es zu bestehen gilt, ist die Kammer der Stärke, "Si-zhi-li-si". Hier müssen Bretter mit der Hand zerschlagen werden, um die Kraft und die Genauigkeit des Schlags zu trainieren. Die letzte Kammer, die dem Schüler den letzten Schliff geben soll, ist die Kammer des Feuers. Hier muss der Apprentice, auf einer Brücke stehend, brennende Gefäße, die ihm sein Meister zuwirft, mit den Füßen wegtreten. Hat man alle Prüfungen mehr oder weniger gemeistert, sind die Attribute des Kämpfers festgelegt und müssen abgespeichert werden, um später den Charakter in einem Kampf benutzen zu können. Speichert man ihn nicht auf Diskette ab, sind die Trainingsergebnisse verloren. Hat man die Prüfungen endlich mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen, kann man sein Können im Kampf erproben. Es können entweder zwei Menschen gegeneinander antreten, oder es kann gegen den Computer gespielt werden. Ziel des Spieles ist es, vier computergesteuerte Gegner zu überwinden, denn dann "müssen Sie noch einen letzten Test Ihrer Fertigkeiten überstehen" (Zitat Anleitung). Dieser letzte Test liegt bisher noch im Verborgenen. Die verschiedenen Kämpfe spielen sich vor verschiedenen Hintergründen ab, die von Leben erfüllt sind, wie noch in keinem Spiel, das ich kenne. Höchstens IK+ kann mit dieser Detail-Vielfalt mithalten. So findet zum Beispiel in einem Haus im Hintergrund parallel ein Samurai-Kampf statt, den die Spieler (wenn sie Zeit dazu haben) beobachten können. Die Idee an sich (Karatespiel) ist zwar nicht besonders neu, aber die Einflechtung von Rollenspielelementen (Entwicklung eines Charakters) werten die Spielidee auf. Die Grafik ist vom Allerfeinsten (sie kann sich zwar nicht mit "Shadow of the beast" messen, hat aber einen eigenen Stil), die Animationen sind gut gemacht und erscheinen flüssig. Überrascht hat mich die Vielzahl der verschiedenen neuen Bewegungsmöglichkeiten, die sich von anderen Karatespielen unterscheiden. Der Sound (huuuuah, aaaiih usw.) wirkt atmosphärisch und stimmt gut in das Spiel ein. Wer die Kampfschreie nicht mehr hören kann, hat die Möglichkeit, zwischen vier qualitativ hochwertigen Soundtracks zu wählen. Ein letztes Wort zur Motivation: "Chambers of Shaolin" hat mich immer wieder zu einem neuen Spiel ermutigt, da ich nie das Gefühl hatte, von Glück oder Pech abzuhängen. Man kann ja durch die Prüfungen sein Können immer mehr erweitern, was die Motivation immens steigert. SV
Ich glaube, so gut wie jeder hat schon einmal einen der Filme gesehen, in denen sich Massen von Ninjas und Bruce Lee-Verschnitten gegenseitig die Schna.. polieren bis sogar dem größten Actionfan die Ohren schlackern. Diese etwas hirnlosen Prügelfilme hat sich das junge Softwarehaus Thalion zum Vorbild genommen und daraus das Spiel mit dem Namen "Chambers of Shaolin" komponiert. Zwei Disketten beinhalten einen weiteren Karateaufguss. Aber zunächst wie immer ein paar Worte zur Story: Im alten China war es eine der höchsten Ehren zu den mächtigen Shaolin Kämpfern zu gehören und so übte sich ein jeder in der Kunst des Karate, Jiujizu und was weiss ich noch! Das reichte aber nicht aus. Um entgültig als Shaolin Kämpfer anerkannt zu werden musste man als Abschluss die Kammern der Shaolin erfolgreich überstehen. In jeder dieser Kammern wurde eine Fähigkeit des Kämpfers geprüft. Basierend auf dieser Sage geht es bei "Chambers of Shaolin" darum, in den sechs vorhandenen Kammern einen eigenen Character auszubilden, um mit diesem Typen dann gegen den Computer anzutreten! Alles klar? Dann zurück zum Spiel! Nach dem Laden und zwei netten Intros darf man wählen ob man zur Ausbildung in die Kammern möchte, oder ob man kämpfen will. Hier gibt es am Anfang nichts anderes als die "Chambers" anzuwählen, da man sich bei "Fight" ohne eigenen erzeugten Character so und so nur eine Demo ansehen kann. "Chambers" wählen und los! Nach ein paar Sekunden können dann maximal vier Spieler mit ihren Personen an dem Test teilnehmen. Gehen wir also im folgenden etwas näher auf die einzelnen Kammern ein:
Nun denn, hat man alle diese Prüfungen mehr oder weniger erfolgreich mit seinem Schützling überstanden, dann kann man seinen erkämpften Character jetzt entweder auf Diskette speichern, eine Characterdiskette erzeugen (formatieren) oder das Ganze noch einmal versuchen. Ich habe mich für ersteres entschieden und wähle jetzt den zweiten Punkt an: Den Kampf! Nach kurzer Ladezeit kann ich mich entweder gegen einen Freund (mit eigenem Character) beweisen oder es mit den vier Computergegnern nacheinander aufnehmen. Kein zweiter Spieler zur Hand, also "Combat" gegen den Compi! Ach ja, vorher suche ich mir noch einen der vier Sounds aus. Nach einer erneut sehr kurzen Ladezeit sollten meine Ohren ihr blaues Wunder erleben. Was da aus dem Lautsprecher tönt kommt fast einem Ami.. gleich! Ein sauber digitalisiertes Schlagzeug lässt das Herz von jedem Soundfreak höher schlagen. Was Thalion da aus dem lumpigen Yamaha Soundchip herausgekitzelt hat ist wirklich super. Aber auch das Auge wird von einer sehr detailierten Grafik erfreut! Kommen wir zum Kampf. Unser Freund kann treten, schlagen, die altbekannte Fußangel und auch einen Salto rückwärts. Was liegt bei einem Spiel im "International Karate Plus"-Stil nahe? Genau, ein kurzer Vergleich! Hier muss ich aber immer noch IK+ den Vortritt geben. Die Figuren sind bei "Chambers of Shaolin" zwar gut animiert, kommen aber nicht an die Qualität von IK+ heran. Ein weiteres Manko sind die wenigen und oft zu langsamen Schläge! Sie und die ungenaue Trefferabfrage ließen bei mir keinen absoluten Spielerausch aufkommen! Das soll aber nicht heißen, dass man nicht gerne einmal eine Runde wagt. Vor allem, wenn man sich ein weiteres Mal den fantastischen Sound anhören möchte. Ich glaube, ich habe wirklich genug über dieses Spiel gesagt. Die Grafik ist in allen Teilen gut gelungen und erreicht an manchen Stellen die Spitzenklasse. Der Sound ist wohl das Beste, was ich bis jetzt an nicht Durchdigitalisiertem auf dem ST gehört habe. Das Spiel beinhaltet drei oder vier "normale" Sounds und vier Sounds mit Digieffekten. Da kann man es auch verzeihen, wenn die Soundeffekte im Kampf etwas misslungen sind! So, das war es! Abschließendes Urteil: Thalion hat es geschafft, ein Spiel zu produzieren, welches trotz uralter Idee durch seinen super Sound, die tolle Grafik und die guten, neu in Szene gesetzten Ideen auch für alle die interessant ist, die auch schon Besitzer des Spiels IK+ sind. Ein echter Hit, nicht nur wegen der 55 Mark.
Von einer neuen deutschen Firma kommt dieses ferne östliche Kampfspiel, das uns in die kalten Berge von Tibet versetzt. Dort schlüpfen wir in die Rolle von Hang Foy Qua, einem tapferen Kämpfer, der sein Heimatdorf und seine Schwester Leia Sing von der bösen und brutalen kaiserlichen Armee befreien will. Da er keine Möglichkeit sieht, wie er dies schaffen könnte, bittet er beim Mandarin des Klosters der Erkenntnis um Hilfe. Dort erkennt er, dass der einzigst mögliche Weg durch die Kammern der Shaolin führt. Diese Kammern dienen zur Vereinigung von Körper und Geist. Je besser man die Prüfungen in den Kammern meistert, desto besser kann man am Ende gegen vier Meister bestehen. Besiegt man diese und besteht die letzte Prüfung, wendet sich alles im Reich zum Guten und Leia Sing ist auch gerettet. In der ersten Kammer müssen Sie Ihr Gleichgewicht auf die Probe stellen, in der zweiten Ihre Geschwindigkeit und in der dritten Ihre Kraft. Die drei Kammern und das Endszenario bestechen durch sehr gute Grafiken. Die Sprites sind sehr realistisch und gut animiert, die Hintergrundgrafiken sind stimmungsreich und detailiert und es gibt mehrere Spezialeffekte, wie z. B. ansteigendes Wasser, die das Spiel interressant und abwechslungsreich machen. Das Spielgeschen selbst ist eine Mischung aus International Karate und Summer Games. Je besser man die ersten drei Kammern meistert, desto stärker geht man in den Endkampf. Dieser ist, solange man die Übungen in den ersten drei Kammern nicht perfekt beherrscht, nur sehr schwer zu meistern. Neben dem 1- Spieler Modus gibt es noch einen 2- Spieler Modus, der nur dem Training dient. Im 1- Spieler Modus wird die erreichte Punktzahl nach der Namenseintragung auf Diskette abgespeichert. Neben den abspeicherbaren Highscores ist noch zu erwähnen, dass dem Spiel ein schönes Poster beiliegt, dass der Sound sehr gut ist und dass das Thalion Firmenlogo in der Anfangssequenz umwerfend gezeichnet ist. "Chambers of Shaolin" ist ein Spiel, das man allen Kung-Fu Begeisterten empfehlen kann, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu bekommen. |
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"Chambers of Shaolin" diente im Intro der Menu Disk #22 als Inspirationsquelle für die Gestaltung des Logos der "Shaolin Masters" (Atari ST). | Auch die Menu Disks "Serenade PD Disk #27" (Atari ST)... | ...und "Diskcopy" von Fuzion (Atari ST) greifen auf Assets von "Chambers of Shaolin" zurück. |
Jörg Dageförde nutzte verschiedene Elemente aus "Chambers of Shaolin" zur Gestaltung einer kleinen Demo mit dem OSDM. |
UK-Distributor Grandslam veröffentlichte "Chambers of Shaolin" auch in der Amiga & C64-Version seiner Spielesammlung "GRANDSLAM CLASSICS", über die vom Amiga Joker in Ausgabe 2/1994 kurz berichtet wurde. |
"Chambers of Shaolin" wurde in der Schachtel und in der Doppelkassettenhülle veröffentlicht.
Fotos von der Vorabfassung |