Power Play News |
Amiga als Airbus
Das deutsche Software-Haus Thalion arbeitet
gerade an einer ehrgeizigen Flugsimulation. Bei einem neuen
Projekt mit dem Arbeitstitel Airbus wird ein Typ der
gleichnamigen Passagierflugzeugreihe simuliert. Im Gegensatz zu
den zahlreichen Kampfjetsimulationen, die in letzter Zeit
veröffentlicht wurden, gehts bei Airbus äußerst friedlich zu.
Fliegerisches Können statt Raketenaction ist gefragt, um mit
Bordcomputer, sanfter Maussteuerung und dem verzwickten
Flugstraßennetz zurechtzukommen. Alle Zivilflughäfen in
Deutschland, England und Frankreich sollen ins Programm
reingepackt werden. Jeder Flug wird penibel bewertet und durch
solide Leistungen steigt der Rang, den Ihr bei Eurer
Fluggesellschaft belegt. Programmiert wird Airbus übrigens von
einem Angehörigen der Bundeswehr. Seine Simulation soll noch im
Frühjahr für Amiga-, ST- und MS-DOS-Computer erscheinen.
AMIGA plus Preview |
Wenn komplette Flugzeugrümpfe aus Deutschland in noch größere Transportflieger verpackt und nach Frankreich geschickt, dort mit englischen Bauteilen zusammenmontiert und anschließend über den ganzen Kontinent geflogen werden, kann eigentlich nur von einem Flugzeugtyp die Rede sein: Vom Airbus A320. Diese europäische Gemeinschaftskonstruktion lehrte US-Hersteller Boeing das Fürchten. Analog dazu soll nun ein deutscher Flugsimulator eben dieses Flugzeugtyps der anglo-amerikanischen Konkurrenz Paroli bieten. Das von Thalion herausgebrachte Programm stammt aus dem Keyboard von Rainer Bopf, Bundeswehroffizier, Hobby-Programmierer und aktiver Flieger. Was er abliefert, soll in vielen Details selbst die populären Sublogic-Simulatoren in den Schatten stellen. Mit unglaublicher Akribie hat er die Flugphysik des echten Fliegers in seinem Amiga-Programm umgesetzt. Komplette Navigationshilfen aller europäischen Flughäfen sind eingebaut.
Gerade Anfängern hilft das umfangreiche Handbuch beim Einstieg in die Welt der Flugnavigation. Danach kann es eigentlich gleich mit einem Übungsflug im Trainings-Modus losgehen. Hier eignet sich der angehende Pilot die nötigen Fertigkeiten an. Ist der Zielflughafen erreicht, der Landeanflug überstanden und beim Bodenkontakt sogar das Fahrwerk draußen, hat der Trainee die wichtigsten Lektionen schon gelernt. Feinheiten wie das Aufsetzen möglichst weit vorne auf der Piste, exakte Berechnung des benötigten Sprits und sparsames Fliegen kann er dann immer noch in Ruhe üben, bevor er den Duty-Modus einschaltet, denn hier wird es Ernst. Rollenspielähnlich darf der Spieler die Karriere eines Airbus-Piloten nacherleben. Nach jedem Flug wertet das Programm gnadenlos alle Elemente aus, und hier zählen dann auch die oben erwähnten Feinheiten. Ausrutscher führen zu Prozentabzug in der B-Note, sprich: Zu geringeren Chancen auf Beförderung. Hat man schon einige Stufen der Karriereleiter erklommen, geht es erst richtig los. Hinterhältige Fallen wie Ausfälle einzelner Navigationssender oder ein kleiner Triebwerksschaden mitten im Steigflug lassen Freude aufkommen und fordern das ganze Geschick des Piloten. Bis dahin hat er auch schon eine ganze Menge von Europa gesehen - zwischen Dublin, Lissabon, Triest und Bornholm spielt sich die ganze Action ab -, denn Startflughäfen, Fracht- und Passagieraufkommen gibt der Duty-Modus selbstverständlich vor. Welcher Pilot kann sich schon aussuchen, auf welchen Strecken er wieviele Touristen transportieren möchte? Und weil er genausowenig seine Maschine beim Flug von außen betrachten oder mal eben senkrecht nach unten schauen kann, ob denn der Flughafen da schon irgendwo rumliegt, gibt es diese Einstellungen auch im Programm nicht.
Verwöhnt der Airbus-Simulator mit Realismus, so spart er dafür (noch) an Grafikfeinheiten. Weder Gebäude noch Gebirge oder Wälder schmeicheln dem Pilotenauge. Verständlich, denn das gesamte Programm sollte ohne Nachladen von Diskette in den Speicher eines Standard-Amiga-500 passen. Da bleibt neben den Algorithmen der Flugphysik für speicherplatzintensive Detailzeichnung kaum noch Platz. Wem die Landschaft zu langweilig wird, der kann sich entweder für einen Nachtflug melden oder mit der "Fast"-Taste den Programmablauf auf Überlandstrecken beschleunigen. Mit seinem Preis von knapp 130 Mark dürfte das Programm speziell für Monitor-Vielflieger interessant sein, zumal das (von Profis der Lufthansa und der Deutschen Airbus GmbH bestätigte) realistische Fluggefühl des "großen Pottes" reizvoll ist. Für verwöhnte Augen wird eventuell eine grafisch aufgepeppte 1-MByte-Version folgen.
(jk)
ASM Preview |
Die Geschichte der Flugsimulatoren will THALION mit A320 AIRBUS neu schreiben. Die ASM-Redaktion durfte mit dem Prototypen schon vorab einige Platzrunden drehen, hier sind die ersten Eindrücke.
Das Programm ist ganz sicher nichts für Action-Freunde, entsprechend enttäuscht musste Guido seine Suche nach den Sidewindern abbrechen. Stattdessen ist trockener Realismus angesagt, denn im Vordergrund steht das Fliegen nach Instrumenten und Funkfeuern. Wer Flugkarten für bizarre Strickmuster hält, wird sicher seine Probleme mit dem Rest des Programms haben. Dabei ist es doch gar nicht so schwer: Nach der Wahl von Start- und Landeflughafen und der Einstellung einiger anderer Parameter kann man mit dem Start beginnen. Die realistisch klingenden Triebwerke werden angeworfen, und man rollt langsam auf die Startbahn und beschleunigt, bis man endlich in der Luft ist. Dort geht der Streß erst richtig los, denn Navigation nach Karten und Instrumenten ist nicht ganz so einfach. Ist man dann am Ziel angekommen, braucht man den Vogel nur noch heil auf den Boden bringen und sich den Schweiß von der Stirn wischen.
Der Blick aus dem Cockpit ist etwas enttäuschend, zumindest dann, wenn man die optische Opulenz anderer Simulationen gewohnt ist. Bodendetails findet man kaum, nur Flughäfen, größere Städte und Flüsse heben sich zumindest farblich vom Einheitsgrün der Landschaft ab, Erhebungen in Form von Gebäuden oder Gebirgen sucht man allerdings vergebens. (So ist es theoretisch möglich, sich beim Anflug auf Stuttgart seine eigene Einflugschneise durch Schwarzwald, Schwäbische Alb oder Killesberg zu buddeln. Das ist zwar nicht unbedingt realistisch, aber solange der Kurs stimmt....) Im Vergleich mit dem direkten Konkurrenten Flightsimulator von Sublogic / Microsoft, der im Designer-Zusatz der Version 4 eine Boeing 747 simuliert, sieht der Airbus recht mager aus - zumindest was die Optik angeht, denn Außenansichten fehlen völlig. Man kann nur nach vorne, rechts und links aus dem Cockpit schauen. Dafür entschädigt das Programm aber mit einer detailgenauen Umsetzung des deutschen Luftraums, die Flughäfen entsprechen der Realität, und auch Funkfeuer und Luftstraßen sind genau wiedergegeben. Auch wurde das Flugzeug mit Cockpit und Flugeigenschaften sehr genau nachgebildet, zusätzlich kann noch das Wetter und die Tageszeit variiert werden. Ein gut 250 Seiten umfassendes Handbuch soll dem Nachwuchs-Piloten das Leben in den Lüften erleichtern, dem Spiel beigefügte Goodies in Form von Flugkarten und anderen mehr oder weniger nützlichen Gegenständen sollen für das richtige Flieger-Feeling sorgen. Die Liebe zu Detail und Realismus kommt natürlich nicht von ungefähr, immerhin ist der Programmierer selbst ein Airbus-Pilot.
Eine ständige Pflege des Simulators ist geplant. So soll jedes Jahr eine neue Version erscheinen, die wesentliche Verbesserungen in Sachen Grafik und Fluggebieten beinhaltet. Neben der Amiga-Version, die ihren Jungfernflug auf der Amiga-Messe in Köln absolvieren soll, ist auch eine PC-Version in Vorbereitung, die schon einige Verbesserungen gegenüber der Amiga-Version aufweisen soll. Ob sich der etwas dröge Airbus allerdings gegen die etablierte Konkurrenz auf dem PC durchsetzen kann, muß sich erst noch zeigen. Bessere Chancen hat er jedenfalls auf dem Amiga, für den ein solches Programm längst überfällig war, dort wird sich aber die Frage stellen, ob dessen Rechenleistung die geplanten detaillierten Grafiken noch verkraften kann. Wir werden jedenfalls den Luftraum überwachen und uns wieder melden, sobald die endgültigen Versionen über die Startbahn rollen.
(man)
ASM Test (Amiga) |
Jetzt ist sie endlich komplett fertiggestellt: A 320 AIRBUS aus dem Hause THALION, wohl eine der realistischsten Flugsimulationen auf dem Markt. Über die erste Vorversion berichteten wir schon in der Ausgabe 12/91, seitdem hat sich nicht mehr viel geändert. Im Programm wurden noch einige Bugs ausgebessert, die Landschaften vollständig kartographiert und die Bewertungskriterien für die Leistung des Piloten nochmals überarbeitet. Auch konnte jetzt die Dokumentation, bestehend aus einem Handbuch mit 250 Seiten, zwei offiziellen Karten der Luftwege und den Plänen aller größeren europäischen Flughäfen, begutachtet und für gut befunden werden.
Durch seine genaue Umsetzung der Technik des Airbus und seinem Flugverhalten ist diese Simulation wohl eine der authentischsten, allerdings wurde dem Realismus hier fast schon zuviel Platz eingeräumt. Zumindest im Vergleich zu anderen "Simulationen" fehlt irgendwo das spielerische Element, so dass das Programm wirklich nur ernsthaften Fluginteressierten empfohlen werden kann, denen es nicht langweilig wird, ständig den Instrumentenflug zu üben. Diese finden in dem Programm eine hervorragende Umsetzung eines zivilen Airliners.
Wer dagegen intensivere optische Reize zur Motivation benötigt, der wird das Angebot des Airbus eher als dürftig empfinden und ist mit den klassischen Simulationen wie etwa denen von Microprose besser beraten. Wenn möglich, sollte man also vor dem Kauf einen kleinen Probeflug unternehmen, um nicht später eine Crashlandung zu erleben. Vielleicht hat man ja in den nächsten Versionen auch noch ein Herz für diese Art von Spielern und schenkt ihnen Außenansichten und mehr Bodendetails, vielleicht hat man bis dahin dann auch noch die noch vorhandenen kleineren Bugs und Ungereimtheiten in Bedienung und Spielablauf entfernt.
Power Play Test |
Der europäische Airbus gehört zu den sichersten Passagiermaschinen der Welt. Piloten, die dieses Hightech-Wunderwerk geflogen haben, kommen aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Mit der Simulation "A 320" von Thalion könnt Ihr Euch nun selbst von den technischen Qualitäten des Flugzeugs überzeugen. Die Airbus-Simulation wurde von einem waschechten Luftwaffenpiloten programmiert. Kein Wunder, daß Instrumentierung und Flugverhalten bis ins kleinste Detail der Realität entsprechen. Euer Fluggebiet umfaßt ganz Westeuropa. Alle Flugplätze und Funkleitstellen sind mit ihren tatsächlichen Rufzeichen und Kennungen implementiert. Ganz wie die Profis müßt Ihr Euch vor dem Start die aktuelle Route mit allen Navigationspunkten auf mitgelieferten Flugkarten zusammensuchen. Wer über 500 Flugstunden erfolgreich bestanden hat, wird zum Chefpiloten befördert. Um den Einstieg zu erleichtern, könnt Ihr im Trainingsmodus ohne Gefahr der Degradierung ausgiebig probefliegen.
Für Realismus-Fetischisten ist der A 320 genau das richtige: Alle Flugdaten stimmen bis auf die dritte Stelle hinter dem Komma, die Instrumente reagieren genau wie im großen Vorbild. Ihr müßt Euch aber im klaren sein, daß Eure Aufgabe nur im sicheren Fliegen von Punkt A nach Punkt B besteht.Wer etwas mehr spielerische Abwechslung von der Simulation erwartet, ist hier fehl am Platz. Wie im Konkurrenz-Flugtrainer von Microsoft kommt es auch hier nur auf Euer Können als Pilot an. Die Grafik ist für Amiga-Verhältnisse relativ unscheinbar und langsam. Eine nüchterne Simulation für ,,ernsthafte Piloten. Nichts für Ungeduldige Naturen.
vw
Power Play Konvertierung (PC) |
Der Airbus 320 Flugsimulator ist ein Ausbund an Detailtreue. Die Positionen der Funkfeuer stimmen bis zur dritten Stelle hinter dem Komma, der Flugbetrieb läuft in realistischen Bahnen. An der recht bescheidenen Grafik hat sich auch in der aktuellen PC-Version nichts geändert. Wer unterwegs nicht ballern, sondern brav von Punkt A nach Punkt B fliegen möchte, darf den schweren Vogel starten.
vw
ASM Konvertierung (Atari ST/E) |
Nachdem die Amiganer sich schon einige Zeit an einer der realistischsten Flugsimulationen auf dem Markt erfreuen durften, kommen nun auch die Besitzer des Atari ST in den Genuß des A320 Airbus.
Insgesamt hat sich am Programm nur wenig geändert. Die Optik blieb nahezu unverändert, der Sound hat allerdings extrem verloren - der Airbus klingt jetzt mehr nach einer Propellermaschine. Dafür ist die Maussteuerung einen Tick präziser geworden, der Rest der Simulation blieb unverändert. Das heißt nach wie vor trockener Instrumentenflug ohne zusätzliche optische Reize, wer mehr auf Action als auf Simulation steht, sollte erst eine Proberunde drehen. Für ernsthafte Freunde von Flugsimulatoren ist dieses Programm jedoch auch auf dem Atari ein Muß.
(man)
ASM Konvertierung (PC) |
Zu guter letzt sind auch die PC-Piloten in den Genuss dieser realitätsnahen Flugsimulation gekommen. Aber warum mussten diese Herrschaften solange darauf warten und wurden erst als letzte bedient? Eine berechtigte Frage - insbesondere dann, wenn man sich das Programm genauer anschaut: Es gleicht seinen Vorgängern bis aufs Haar, irgendwelche Erweiterungen sucht man vergeblich.
Obwohl der als Mindestanforderung genannte 386er mit 16 MHz mit Sicherheit ein paar mehr Bodendetails verkraftet hätte, sind diese nicht zu finden. Auch ist es etwas unverständlich, dass nur VGA als Grafikkarte unterstützt wird: Das Cockpit hätte sich auch noch in EGA-Farben darstellen lassen, auf das Geflackere beim Durchstoßen der Wolkendecke hätte man auch verzichten können.
Über den Wolken also wenig Neues, es bleibt bei der relativ trockenen Instrumenten-Flugsimulation, die je nach Mentalität der Anwender Begeisterung oder Langeweile auslösen kann. Einen kleinen Rekord hält das Programm auf alle Fälle: Es ist meines Wissens der einzige derzeit lieferbare Flugsimulator, der noch auf einer 360K-Disk unterkommt.
(man)
ASM (Flugsimulatoren Special) |
Besonderen Anspruch auf Realitätsnähe erhebt auch der A320 Airbus aus dem Hause Thalion. Da der Programmierer der Simulation selbst Pilot ist, wurde das Flugverhalten dieser Maschine sehr genau umgesetzt. Ebenso genau wurde der Luftraum umgesetzt. Alle größeren Flughäfen Europas sind vorhanden, desgleichen alle Funkfeuer. Entsprechend trocken geht es dann auch zur Sache, im Vordergrund der Simulation steht das Navigieren nach Karten und Funkfeuern. Spektakuläre optische Eindrücke hinterlässt das Programm im Vergleich zu den anderen Simulatoren nicht, allerdings ist es mit Abstand am meisten Simulation und am wenigsten Spiel - wenn man angesichts des kriegerischen Hintergrundes der meisten Simulationen überhaupt von Spiel sprechen darf. Momentan fliegt der Airbus nur auf dem Amiga, an Umsetzungen auf andere Rechner wird ebenso gearbeitet wie an verbesserten Versionen.
ASM Sonderausgabe 15
Amiga Joker Test |
Die Triebwerke heulen auf und ein gewaltiger Schub drückt mich in den Sitz. Ich ziehe den Steuerknüppel nach hinten, hole das Fahrwerk ein und will die Waffensysteme checken. Ein Blick auf die Karte: Wo bin ich überhaupt? Im falschen Spiel - ich sitz' im Airbus!
Kein Zwillingsgeschütz am Bug, keine Raketen an Bord und auch keine Terroristennester, die man ausheben müsste - bei Thalions Airbus-Simulation geht's um Fliegen pur. Wem das zu wenig Nervenkitzel ist, der stelle sich halt vor, hinter seinem Computertisch würden 150 Passagiere hocken. Mein Gott, diese Verantwortung... Um hier als Pilot Karriere zu machen, muss man daher den Flieger aus dem Effeff beherrschen, klar. Also steht am Anfang das Training, auch klar. Erst wenn Bruchlandung ein Fremdwort ist, sollte man dem Ruf der Pflicht folgen und sich an den Programmteil "Duty" wagen: Ein Logbuch wird angelegt, in dem Dienstgrad, Flüge, Flugstunden, Crashs und Leistungsdurchschnitt festgehalten werden. Neben den regulären Pflichtflügen müssen dann immer wieder Prüfungsflüge absolviert werden, um die Karriereleiter hinaufzufallen. Welche Leistung dabei im Logbuch festgehalten wird, hängt entscheidend von der Landung ab - Abzüge in der Bewertung gibt es für fehlerhafte Sinkgeschwindigkeit, Neigung, verspäteten Aufsetzpunkt, Abweichung von der Bahnrichtung bzw. der "optimalen Resttreibstoffmenge". Kurz und gut, Airbus A320 setzt volle Länge auf Realismus. Kein Wunder, schließlich ist der Programmierer Rainer Bopf ja selbst Pilot. Das merkt man bereits an der Instrumentierung des Cockpits: Gegen den Airbus sehen die meisten (Computer-)Kampfflieger aus wie das Vehikel der Gebrüder Wright ! Das merkt man aber auch am umfangreichen Fluggebiet: Sämtliche Flughäfen und Funkleitstellen Westeuropas können angesteuert werden. Und nicht zuletzt merkt man es am schönen Handbuch: Alles und jedes wird ausführlichst erläutert, ohne dass das Manual den Umfang des New Yorker Telefonbuchs annimmt, selbst an eine Schnellstart-Erklärung wurde gedacht. Wer allerdings die Möglichkeiten des "sichersten Flugzeugs der Welt" wirklich ausreizen will, wird um ein genaues Studium nicht herumkommen.
Die Frage ist nur, ob die Mühe lohnt ? Also, für Präsentations-Freaks bestimmt nicht - Cockpitperspektive, Blick aus den Seitenfenstern, Ende Gelände. Aussenansichten fehlen völlig, Zwischenscreens gibt's kaum und die Vektorlandschaften sind weder besonders detailliert gezeichnet, noch aufregend schnell animiert. Und der Sound ? Glänzt bis auf Triebwerksgeräusche und Alarmpiepser durch Abwesenheit. Tja, das könnte man leicht als langweilig interpretieren, auch wenn es hundertmal der Realität entspricht. Warum also wurden keine Flugzeugkatastrophen à la Hollywood eingebaut ? Warum keine Beinahe-Zusammenstöße mit Militärmaschinen, Triebwerksausfälle, Entführungen, Schießereien ? So werden wohl nur Super-Realos und angehende Lufthansa-Bedienstete echte Freude am Airbus haben. Schon ein bisschen schade... (pb)
PC Joker |
Nur Fliegen ist realistischer. Wem selbst der "Flight Simulator" noch zu actionlastig ist, der fliegt hier richtig: Wie einst am Amiga geht es auch am PC um nichts anderes, als ein modernes Luftverkehrsmittel sicher und vorschriftsmäßig von Punkt A nach Punkt B zu bringen - Simulation pur!
Klar, so ein Airbus ist nunmal kein Jagdflieger, insofern ist es durchaus verständlich, ja fast schon begrüßenswert, wenn hier herzlich wenig passiert. Der Aufgabenschwerpunkt liegt daher beim korrekten Beherrschen dieser Passagiermaschine, wofür zahlreiche Pflicht- und Prüfungsflüge zu absolvieren sind. Im Logbuch werden sämtliche Flüge, Crashs und fehlerhaften Landungen penibel festgehalten, und nur wer intensiv trainiert, fällt auch die Karriereleiter rauf...
Das Fluggebiet kann mit sämtlichen Airports und Funkleitstellen Westeuropas aufwarten und ist etwa genauso umfangreich wie das Handbuch. Das Fehlen von Außenansichten und Sound (außer heiserem Triebwerksrauschen) lässt sich zwanglos durch den streng durchgehaltenen Realismus erklären, schließlich sind Cockpit und Flugverhalten "vollkommen originalgetreu", und auch die Bedienung mittels Maus, Stick oder Keyboard gestaltet sich so anspruchsvoll, wie wir uns die Lufthansa-Wirklichkeit vorstellen würden.
Leider verhält sich das Programm in zwei Punkten absolut unrealistisch: Das vorgelegte Tempo erschreckt nicht mal einen Fußgänger, und Landschaftsdetails kann man mit der Lupe suchen. Für Otto-Normalsimulant dürfte das Game also viel zu trocken sein, wer hingegen ernsthaft eine Pilotenkarriere im Auge hat, wird am Airbus seine Freude haben.
(pb)
ST-Magazin |
Der deutsch-französische Linienvogel "Airbus A320" macht nicht nur der guten alten "Boeing 737" Konkurrenz. Fliegen Sie eines der modernsten Verkehrsflugzeuge der Welt - im Simulator.
Wenn ein Flugzeugtyp in den Schlagzeilen auftaucht, stimmt meistens etwas nicht: Entweder ist er mal wieder runtergefallen oder das Projekt verschlingt ein Mordssteuergeld. In den Schlagzeilen war der Flugsimulator zum A320: Thalion Software veranstaltete großes Tamtam, um der Amiga-Version zum Start zu verhelfen. Ist auch die ST-Version so toll?
Flugsimulatoren neueren Datums haben alle gemeinsam: fette Handbuchschinken, die bis ins letzte Detail die unzähligen Funktionen des simulierten Cockpits beschreiben. Wo bei militärischen Simulationen ausbildungsähnliche Abhandlungen über Bewaffnung und Luftkampfmanöver stehen, geht der "A320" auf zivile Aufgaben ein: Wettereinschätzung, ökonomische Treibstoffberechnung, Funkfeuer, Flugkarten. Beeindruckend die Detailversessenheit, mit der die Thalion-Entwickler zur Sache gingen: Ein zweites Buch enthält echte Anflugkarten aller europäischen Flughäfen, zwei authentische 1:1-Flugkarten-Nachdrucke ergänzen die Ausrüstung.
Wie schneidet nun bei all der Detailtreue der Simulator selbst ab? Wer sich authentisch in allen Flugmanövern der zivilen Luftfahrt üben will, liegt beim A320 richtig - wer rasante Action, beeindruckende Grafik und schnelle Manöver liebt, liegt völlig verkehrt. Die Fliegerei beginnt mit einer weitgehend Autopilot-gesteuerten Platzrunde zum Kennenlernen. Echt ist die Flughafenkennung, echt sind die Funkfeuerfrequenzen, echt ist das Signal des Landeanflugsenders, realistisch der Treibstoffverbrauch, die Klappenstellung, die Vorflügel, die Triebwerksleistung, das Verhalten von Treibstoff-, Passagier- und Nutzlast auf das Flugverhalten, echt sind auch Wettereinflüsse von Wind und Wolken.
Völlig gleichförmig und abstrakt dagegen präsentiert sich die Landschaft außerhalb des Cockpits: Der ehemalige Flughafen München-Riem sieht aus wie Köln-Bonn und Hannover Airport gleicht Hamburg wie ein Ei dem anderen. Lediglich die Anzeige der absoluten Höhenmeter auf der Instrumententafel und die Position zu den Funkfeuern variiert entsprechend der Realität. Völlig nichtssagend auch der Sound: Nach dem Anlassen der Triebwerke ist Sense. Keine Funksprüche, kein Tower, keine Fluglotsen, der Anflugsender fiept geradezu beleidigend penetrant. Mäßig auch das Flugverhalten des Vogels: Reagiert viel zu bockig auf den Joystick.
Der motivierte Anfänger konzentriert sich also so schnell wie möglich auf die Arbeit mit Flugkarten und Instrumententafel. Hier offenbart sich das nächste Manko: Wetten, dass jeder, der sich einen Flugsimulator kauft, mit geschlossenen Augen erzählen könnte, wieso ein Flugzeug fliegt? Und wetten, dass jeder, der keine IFR-Lizenz besitzt, all diese überflüssigen Handbuchseiten verflucht, weil dann ausgerechnet das zehnmal wichtigere Kapitel "Navigation" viel zu knapp ausfällt?
Alles in allem hinterlässt der A320 gemischte Gefühle: Für einen Lehrbuchsimulator bietet er begeisternd viel Drumherum, im Cockpit reduziert sich die Euphorie dann aber spürbar. Wer gerne die Treibstoffmenge anhand von Zuladung, Wetter und Passagierzahl berechnet, kann hier phantastisch üben - ein Taschenrechner und abgeschalteter Computer genügt für die ersten Stunden aber völlig...
Atari Journal |
Also, es hat mich ja gereizt. Endlich ein Spiel beziehungsweise eine Simulation, in der es einmal nicht um Ballern oder Joystick-Akrobatik geht. Doch hält das Programm, was die Werbung verspricht?
Nun gibt es ja bereits einige solcher Simulatoren. Man erinnere sich nur an den Flight Simulator 2, von dem es bestimmt mehr Raubkopien gibt als Originale. Oder - wenn's ein bisschen mehr Action sein darf - an den F-19 Stealth Fighter. Mit dem Airbus A320 gibt es nun ein Programm, mit dem der ambitionierte Hobby-Pilot nach einem harten Arbeitstag mal eben von Frankfurt nach Nizza fliegen kann, der Sonne entgegen...
Also ab zum Flugleiter und den Flugplan erstellen. Man hat zunächst die Wahl, ob es um einen Flug bei klarer Sicht (VFR) oder einen Instrumenten-Flug (IFR) geht, bei dem dann Wolken die Sicht nehmen. Dann werden Start- und Ziel-Flughafen eingegeben. Frankfurt hat die Kennung 'EDDF', und Nizza kennt man in Fliegerkreisen unter 'LFMN'. Wenn man dann auch noch die Startzeit, Anzahl der Passagiere und Frachtgewicht eingegeben hat, kommt man an die erste knifflige Aufgabe: Wieviel Sprit tanken wir denn? Tank randvoll und dann ab? Ganz so einfach ist das nicht: Ein Flugzeug kann zwar "mit vollem Bauch" starten, zum Landen aber darf nur eine bestimmte Menge Rest-Kraftstoff vorhanden sein, damit die Lande-Geschwindigkeit nicht zu groß wird. Also möglichst gut schätzen oder anhand der Tabellen im Handbuch errechnen. Wenn's ein bisschen zuviel war, ist das nicht ganz so schlimm, man kann ja vor dem Landen noch eine Ehrenrunde drehen.
So, dann geht's ab ins Cockpit. Startklappen ausfahren, Triebwerke an und warmlaufen lassen. Zwischenzeitlich werden die beiden Instrumente NAV1 und NAV2 eingestellt. Frankfurt sendet auf 114.2 MHz. Der Kurs wird mit 183 Grad vorgewählt. Das ist die Luftstraße UA9 Richtung Karlsruhe, denn schließlich kann man ja nicht einfach irgendwo langfliegen: Man muss aufpassen, ob man durch militärisches Sperrgebiet fliegt oder sonst jemandem in die Quere kommt.
Sobald die Triebwerke ihre 17 % Leerlauf-Leistung erreicht haben, erhöht man den Schub auf etwa 50 % und rollt langsam auf die Startbahn. Danach gilt es, das 'Electronic Flight Control System' einzuschalten und den Auto-Piloten zu aktivieren. So braucht man sich später keine Sorgen zu machen, dass man vielleicht zu stark steigt oder ungewollte Kursabweichungen entstehen. Dann gibt man Vollgas, hält die Maschine in der Mitte der Startbahn und zieht bei Erreichen der angezeigten Abhebe-Geschwindigkeit hoch.
So, dann geht's ab in Richtung Nizza. Auf dem Weg dahin sind diverse Funkfeuer zu passieren. Manche Sender schicken gleich eine Entfernungs-Kennung (DME) mit, so dass man auf den beiliegenden Karten seinen Weg gut verfolgen kann. Irgendwann hat man dann das Gefühl, jetzt müsste doch so langsam die Landung vorbereitet werden. Also, Schub wegnehmen, Sinkflug einleiten und Kurs auf den Flugplatz nehmen. Zwischenzeitlich hat man sich die Karte und die Anflug-Anweisungen für den Ziel-Flughafen angesehen. Die meisten großen Flughäfen haben ein Instrumenten-Lande-System (ILS): Durch ein horizontal und ein vertikal abgestrahltes Signal kann man auf den idealen Gleitweg (nämlich deren Kreuzpunkt) einschwenken. Oder man lässt fliegen: Der Airbus kann alle erforderlichen Manöver selbständig durchführen, bis zum Aufsetzen. Im Falle von Nizza schwebt man vom Wasser her auf die ins Meer verlängerte Landebahn ein. Nach dem Aufsetzen schaltet man die Triebwerke auf Gegenschub und bremst die Maschine ab. Sobald die Maschine stillsteht, erhält man eine Bewertung der Landung.
Nachdem man ein paar Trainingsflüge hinter sich hat, geht man zu den Duty-Flügen über. Damit schlägt man die Piloten-Laufbahn ein, und die Bewertung der Flüge entscheidet über Beförderung bis hin zum Chef-Pilot. Natürlich werden die elektronischen Hilfsmittel so nach und nach immer weniger. Zum Schluss fliegt man die Maschine dann komplett vom Start bis zur Landung von Hand. Dazu braucht man aber wirklich sehr viel Flugerfahrung. Zwischendurch sind auch ein paar Checks eingebaut, bei denen man zeigen muss, dass man im momentanen Rang noch fit ist.
Insgesamt hat mir Airbus A320 bisher gefallen. Zunächst macht es süchtig: Ich fliege jetzt seit etwa 7 Wochen jeden Tag. Inzwischen bin ich Commander und stehe kurz vor der letzten Beförderung. Die Maschine ist sehr realitätsnah zu fliegen, denn der Programmierer hat großen Wert auf die Flug-Physik gelegt. Die Steuerung der Funktionen ist jedoch durch teilweise merkwürdige Tastenbelegungen realisiert. Man merkt sehr oft, dass das Programm nicht auf einem Atari das Licht der Welt erblickt hat. Im Handbuch sieht man sehr häufig, dass die Bildschirm-Abbildungen nicht mit dem Programm übereinstimmen. Das Programm läuft in der niedrigen ST-Auflösung und macht zum Glück keinerlei Probleme auf einem TT030. Auch ein Kopierschutz belästigt den Spieler nicht, das Programm läuft von der Festplatte. Ohne Handbuch ist aber noch nicht mal eine Platzrunde möglich.
Über eines sollte man sich jedoch im Klaren sein: Bei aller Realitätsnähe geht die Grafik nicht so weit ins Detail, wie man sich das wünschen würde. Niemand sollte glauben, er könne den Kölner Dom mit dem Fahrwerk berühren oder bei Leipzig auf dem Schkeuditzer Kreuz landen, statt auf dem Rollfeld. Da ist nix: Ein bisschen grün, ein bisschen blau, das war's. Sicher, wenn ich nach England fliege, müssen mir nicht die Leute von den Bohrinseln zuwinken, aber wenn ich Land statt Wasser unter mir sehe, fange ich an, mich zu wundern. Schlimmer ist, dass diverse Funkfeuer nicht vorhanden sind. Wenn man - wie das früher üblich war - von Frankfurt über Prag nach Leipzig will, ist man verlassen. Die Flug-Bewertung ist leider auch sehr 'blind', denn lediglich der Moment des Aufsetzens wird benotet. Ob man vorher drei Stunden im Kreis geflogen ist oder den Passagieren noch übel von den versuchten (aber nicht möglichen) Loopings ist, interessiert das Programm nicht. Dazu kommt die Tatsache, dass man ewig fliegen muss, bis man zur nächsten Beförderung kommt. Da kommt dann nach 40 bis 50 Flügen so langsam Langeweile auf. Wenn wenigstens einmal ein Triebwerk ausfallen oder das Bugrad nicht ausfahren würde. Aber nichts davon passiert. Die Steuerung des Auto-Piloten ist leider auch nicht sehr exakt. Damit meine ich nicht, dass die Maschine durch den Wind abdriftet (was hoffentlich so gewollt war), sondern dass man meistens fünf oder sechs Versuche braucht, bis der gewünschte Kurs vorgewählt ist. Das Handbuch bietet eine sehr gute Einführung, wiederholt sich dann aber teilweise bis es zum Schluss zu oberflächlich wird. Der Anfänger vermisst eine Beschreibung eines kompletten Beispiel-Fluges, die keinerlei Kenntnisse voraussetzt. Der im Handbuch beschriebene Flug von Hamburg nach Hannover lässt zunächst viele Fragen offen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die A320-Simulation an sich ist vom Feinsten, die beiliegende Dokumentation überdurchschnittlich, aber das 'Drumherum' ist höchstens mittelmäßig. Aber vielleicht wird es ja auf dem Falcon bald einen A340-Simulator geben, mit animierter Grafik und Sprachausgabe ...
Play Time |
Mit dem A320 liegt ein weiterer Flugsimulator vor, der lange erwartet wurde. Der A320 wurde von Rainer Bopf, einem aktiven Piloten und ranghohen Offizier der deutschen Luftwaffe, in einer Gesamtentwicklungszeit von drei Jahren programmiert.
Das Flugareal des A320 umfasst die Länder Dänemark, Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Niederlande, England und Irland. Innerhalb dieser Gebiete befinden sich über 80 Flughäfen. Das klingt gewichtig? Ist es auch! Die Packung (in schickem Schwarz) beinhaltet neben einem sehr umfangreichen (deutschen) Handbuch noch die ILS Approach Charts der Firma Jeppesen, reichlich Landkarten, sowie ein Poster des Cockpits eines A320. Auf die Physik des Fliegens (Gewicht, Auftrieb, Schub) wird ebenso eingegangen, wie auf die Einstellungsbedingungen eines Verkehrspiloten und die STVO des Flugverkehrs. Das Cockpit mag anfangs etwas verwirren, aber es wurde nichts vergessen. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kann man auch darin arbeiten. Gehen wir also in das Büro des Flugleiters und füllen unseren ersten Flugplan aus. Das gestaltet sich allerdings gar nicht so einfach. Neben dem Gewicht der Fracht benötigen wir auch Angaben über Treibstoffmenge usw. Hier ist sorgfältiges Studium des Handbuchs Pflicht. Aber eigentlich wollte ich ja nur eine Platzrunde drehen! Bei diesem Programm wurde peinlich genau auf Realitätsnähe geachtet. Was zur Folge hat, dass der A320 in Deinem Amiga genauso schwer zu fliegen ist, wie das große Vorbild. Ohnehin wendet sich das Programm (die Bezeichnung "Spiel" verbietet sich sowieso fast von selbst) nicht an die absoluten Gamer unter Euch, sondern an diejenigen, die eine ernsthafte Simulation suchen. Ist man bereit, sich in das Programm einzuarbeiten, bekommt man eine Simulation vom Feinsten geboten. Grafik und Sound können ebenso überzeugen, wie Realitätsnähe und Detailreichtum. Die Steuerung ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber das konnte sich wohl anders nicht realisieren lassen. Nimmt man alles zusammen, bleibt unter dem Strich eine Simulation, die meilenweit aus dem joystickgesteuerten Einerlei herausragt. Dass es ganz und gar unkriegerisch zugeht ist auch nicht gerade ein Nachteil. Wer schon immer neidisch auf die PC-User mit ihrem "Flight 4.0" geschielt hat, der bekommt mit dem Airbus einen mehr als vollwertigen Ersatz.
(rr)
Play Time Konvertierung (PC) |
Flugsimulatoren sind entweder auf den fliegerischen Aspekt beschränkt oder stellen das Fliegerische zurück und bieten dafür Action pur. Nur selten gelingt es, in einem Simulator beides zu vereinigen.
Die Simulation "A320 Airbus" beschränkt sich auf die fliegerische Seite, Flugphysik und Navigationsfähigkeiten stehen im Vordergrund. Auch ein Aufstieg in der Hierarchie der Lufthansa ist möglich. Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiss gesetzt und so ist erstmal ein dickes Handbuch zu lesen, bevor die Kiste in die Luft geht. Dazu kommen dann noch Karten über die Luftkorridore und Lagepläne von Flughäfen mit allen zugehörigen Navigationspunkten und Funkfeuern. Leider ist das Handling etwas umständlich und verwirrend bis die Motoren gestartet sind. Bedient wird der Vogel mit der Tastatur und geflogen wird mit dem Joystick oder der Maus. Für Leute, die Fliegen pur haben wollen, sicherlich das richtige Spiel.
(mg)
Amiga Magazin |
"LH 743 descend to 2000 ft - turn to heading 090. ILS approach on runway 9R. LH 743 you are clear to land." Der Airbus A320 hat zum Landeanflug angesetzt.
Na endlich hat es eine Firma wieder mal gewagt, einen zivilen Flugsimulator für den Amiga rauszubringen. Nichts gegen den "Flight Simulator" von Sublogic - allerdings ist dieses Programm fast drei Jahre alt und nutzt den Amiga bei weitem nicht aus. Jetzt hat das deutsche Softwarehaus Thalion die Gelegenheit am Schopf gepackt und mit "A320 Airbus" einen Flugsimulator der Spitzenklasse veröffentlicht. Wer also die Nase von F16 & Co. voll hat, kann zur zivilen Luftfahrt überwechseln.
Bislang gab es für den Amiga nur einen zivilen Flugsimulator, den "Flight Simulator" von Sublogic. Nun setzt der Airbus A320 zum Landeanflug an.
Die Entstehungsgeschichte: Wenn ein ranghoher aktiver Offizier als Hobby einen Flugsimulator programmiert, erwartet man wohl am ehesten, dass dabei wieder eine F-Soundsoviel herauskommt. Doch das Programm, mit dem Bundeswehroffizier Rainer Bopf vor gut einem Jahr bei der Gütersloher Softwareschmiede Thalion in der Tür stand, ist friedlich wie eine weiße Taube. Einen Airbus hatte er im Gepäck - natürlich nur auf Diskette, in monatelanger Heimarbeit mit viel Liebe zum Detail in einen Amiga gezwängt. Sein Hauptaugenmerk legte der aktive Pilot (der zuvor schon einige kleinere Flugsimulatoren auf Heimcomputern geschrieben hatte) dabei zunächst weniger auf spielerischen Schnickschnack als auf realistische Simulation. Die Thalion-Programmierer waren vom Flugverhalten und der Navigation so überzeugt, dass sie das Programm sofort unter ihre Fittiche nahmen und zusammen mit Rainer Bopf perfektionierten. Während die Gütersloher Grafikspezialisten sich an ihre elektronischen Malkästen setzten, um Landschaften und Zwischenbilder zu schaffen, integrierte Bopf die exakten Navigationshilfen fast ganz Europas ins Programm. Dann kam der Härtetest: Da für das Programm sowohl die Lufthansa als auch die Deutsche Airbus GmbH als Sponsoren geplant waren, mussten beide ihr OK dazu geben. Also, auf zum Probeflug, dorthin, wo die großen Simulatoren zur Pilotenausbildung stehen. Zwischen ganzen Scharen von Sun-Workstations schlug sich das "kleine" Amiga-Programm so gut, dass es selbst gestandenen Piloten Achtung abringen konnte. Allerdings erfuhren die Programmierer hier auch weitere Details, so dass ein Feinschliff des Airbus-Simulators notwendig wurde. So ist die jetzt fertige Version des A320, die für knapp 130 Mark verkauft wird, nahezu perfekt.
Die Flugphysik stimmt in allen Details mit dem wirklichen Verhalten eines Airbus überein. Der Spieler hat die Möglichkeit, sich zunächst im Trainingsmodus mit der Steuerung und der Navigation vertraut zu machen. Nach Lektüre der rund 250 Seiten starken Gebrauchsanweisung im Bordbuch-Format sollte er das nötige Grundwissen über ILS & Co. gesammelt haben, um mit Hilfe der beiliegenden Karten einen Kurs ausknobeln zu können. Start- und Anflugort werden mit den internationalen Kürzeln eingegeben, allein in Deutschland stehen 27 komplett ausgestattete Zivil- und Militärflughäfen zur Verfügung. Die möglichen Anflugsziele liegen zwischen der Atlantikküste und Polen, bzw. zwischen Skandinavien und Norditalien. Dann gibt der Spieler ein, wieviel Fracht und Passagiere er befördern möchte. Denn selbstverständlich reagiert die Maschine auf unterschiedliche Beladung auch mit unterschiedlichem Flugverhalten. Ein Start auf kurzer Landebahn mit voller Zuladung kann da schon zur Zitterpartie werden. Nach Flugstrecke und Ladung richtet sich schließlich auch die einzugebende Menge an Treibstoff. Hierbei das Optimum herauszufinden, erfordert Rechenarbeit bei der das Handbuch aber helfend zur Seite steht. Und dann heißt es "Clear for Takeoff" - Hand an den Steuerknüppel (der sich wahlweise in Maus, Joystick- oder Tastaturform präsentiert), ein kurzes Ründchen auf dem Taxway, tief Luftholen am Anfang des Runway und vollen Schub. Die zum Abheben nötige Mindestgeschwindigkeit wird angezeigt, der Start dürfte niemandem größere Probleme bereiten. Es sei denn, er hat das Tanken vergessen; dann nämlich sind die standardmäßig vorgegebenen 50 Liter Kerosin nach wenigen Metern verbraucht und die Triebwerke schalten sich mitten im Steigflug kommentarlos ab...
Gut, angenommen, die ersten Wegstreckenpunkte sind in "NAV1" und "NAV2" einprogrammiert, der Start ist überstanden, dann könnte sich der Spieler - genau wie der wirkliche Airbus-Chauffeur - jetzt eigentlich nach einem kurzen Druck auf die Autopilot-Taste gemütlich zurücklehnen und den Stewardessen beim Kaffeeholen zuschauen. Aber erstens sind die Stewardessen nicht einprogrammiert (böser Fehler), zweitens sollte es der Simulationslenker seinen fliegenden Kollegen gleichtun und diesen Knopf mit Verachtung strafen. Zwar könnte ein moderner Airbus dank Computerunterstützung den kompletten Flug inkl. Start und Landung fast alleine bewerkstelligen, doch in der Praxis nutzt kaum ein Pilot dieses "Fly by wire"-Feature aus. Zum Lernen allerdings ist es gut geeignet, denn wenn man dem Bordrechner ein paarmal beim Landen zugeschaut hat, fällt das Abschätzen des richtigen Anflugs schon viel leichter. Genug geübt? Dann raus aus dem Trainingsmodus, das beiliegende Cockpit-Riesenposter vor die Nase gehängt und hinein ins harte Leben. Genauer gesagt, in den "Duty"-Modus, in dem die Karriere eines Airbus-Piloten nachgestellt wird. Flugstrecke, Passagiere, Ladung und Wetterbedingungen werden vorgegeben (übrigens im Gegensatz zum Handbuch komplett in der Fliegersprache Englisch), nur die passende Treibstoffmenge muss der "Student Pilot" sich selbst ausrechnen. Dabei sollte er bei der Landung noch genug Sprit haben, um eine halbe Stunde kreisen und im Notfall sogar den nächsten Ausweichflughafen erreichen zu können.
Nach jedem Flug erfolgt eine detaillierte Auswertung; wurde der Flughafen richtig gefunden, ist das schon mal ein guter Ansatz, hat man die Maschine ohne Crash runtergebracht, gibt es auch dafür Punkte. Um allerdings im Rang aufzusteigen, muss der Computerflieger schon ein paar Punkte mehr sammeln und weitere Feinheiten beachten, bis hin zum richtigen Aufsatzpunkt auf der Landebahn und dem korrekten Verhalten in der Luft. Zu schneller Steigflug, kostenintensives Vollgasheizen und meilenweite Abstecher von der Flugroute schlagen sich erbarmungslos in der Qualifikation nieder. Alle fünf, sechs Flüge bekommt der Pilot zudem einen kritischen Beobachter an Bord, der seine weitere Tauglichkeit für den Chefsessel prüft. Diese Stand-Checks, denen sich auch echte Piloten in regelmäßigen Abständen unterziehen müssen, beeinflussen natürlich die Karrierechancen. Was sich Duty-Piloten auf jeden Fall verkneifen sollten, ist der Griff zum Autopiloten. Denn in diesem Fall schaltet der Rechner sofort auf stur und die Prozentpunkte ab - Flugwertung Null. Auch die weiteren Hilfsmittel, die im Trainingsmodus zur Verfügung stehen, sowohl für die Navigation als auch für konstanten Flug, sind im Duty-Modus verpönt. Allenfalls die "Fast"-Taste ist gestattet, die den Zeitablauf um 100 Prozent beschleunigt, um auf längeren Flugstrecken keine Langeweile aufkommen zu lassen. Es versteht sich von selbst, dass mit höherem Rang auch die Anforderungen steigen: Da können dann schon mal die Wolken so niedrig hängen, dass ein Ausweichen auf den nächsten Flugplatz nötig wird (und was macht man, wenn das Programm auch da "Sicht Null" meldet?), oder mitten im Landeanflug streikt eins der Triebwerke. Auch der Ausfall einzelner Navigationssender ist möglich und dann bleibt nur mühsames Weiterhangeln bis zum nächsten Signal.
Die Fortschritte auf der Duty-Leiter werden auf einer separaten Logbuchdisk gespeichert. Die Programmierer geben an, dass man im Idealfall nach rund 600 Flugstunden (Echtzeit) den höchsten Rang, den eines "Chief Pilot", erreichen kann. Wer es bis zu diesem Level geschafft hat, kann als Beweis seine Logbuchdisk an Thalion einschicken und erhält von der Gütersloher "Fluggesellschaft" seine "Goldene Airbus-Nadel". Auf diese Weise soll eine Art Club geschaffen werden, in dem die Hobbyflieger engen Kontakt zu den Programmierern halten. In diesem Club werden auch die Update-Disketten florieren, die Thalion bereits fest plant. Im jährlichen Abstand sollen (für Programmbesitzer voraussichtlich gratis) neue Versionen herausgebracht werden, die nicht nur zusätzliche Landschafts-Feinheiten, sondern auch eventuelle Änderungen der europäischen Navigationshilfen berücksichtigen. Derzeit ist die Landschaftsgrafik noch beschränkt auf Küsten, Flüsse, Städte (als graue Flächen), Straßen und Flughäfen. Auch Wolken gilt es zu durchfliegen, allerdings fehlt ihnen die typische Bewegung beim Flug. Gebäude, Berge oder Wald sucht der Hobbyflieger noch vergebens. Aber die Polygon-Zauberer suchen bereits nach dem besten Weg, zusätzliche Feinheiten in den 512 KByte-Speicher des normalen Amiga 500 zu zwängen. Eventuell wird es auch eine spezielle 1 MByte-Version mit mehr Details geben. Denn was die Programmierer auf jeden Fall vermeiden wollen (und bei der derzeitigen Version auch dankenswerterweise umgangen haben), ist ein Nachladen von Diskette. Welches Flugzeug hält schon mitten in der Luft an, um sich die neue Landschaft anzuschauen? Auch reißerische Außenansichten gibt es nicht. Realismus war Rainer Bopf wichtiger als "grafischer Schnickschnack", und kein Pilot hat jemals einen Rückspiegel benutzt oder sein eigenes Flugzeug beim Flug von schräg oben betrachten können. Hoffen wir zumindest...
Airbus A320 ist ein Flugsimulator, der den Vergleich zu amerikanischen Programmen in keiner Weise zu scheuen braucht. Die Detailtreue ist beeindruckend. Ein wenig Chessna- und Learjet-Erfahrung vom "Flight Simulator" hat mir geholfen, mich mit Navigation und Steuerung recht schnell zurechtzufinden. Wer ganz frisch in die Computerfliegerei einsteigt, wird vom Handbuch behutsam in die Feinheiten der Navigation und der Flugphysik eingeführt. Als kurzes Spielchen zwischendurch ist der Airbus allerdings nicht gedacht, er entfaltet seinen ganzen Reiz erst bei regelmäßigem Flug. Besonders der Rollenspiel-Touch bei der Karrierevariante sorgt hier für lang anhaltende Motivation. Schade, dass die Simulation nicht kompatibel zu den diversen Scenery-Disketten des "Flight Simulator" ist, aber hier will Thalion ja selbst vorstoßen, etwa mit einem "Airbus USA", der dann die amerikanischen Flughäfen beinhaltet.
Was ich dem Programm hoch anrechne, ist seine Realitätsnähe. Auch wenn ich noch nie einen Airbus geflogen habe (wäre schade um das teure Ding), kann ich mir doch jetzt recht gut vorstellen, was für ein Gefühl das sein muss. Navigation und Steuerung, Flugverhalten und Spritberechnung, alles 1:1 übernommen. So kann der Spieler jederzeit gewiss sein, dass er nichts anderes tut als der echte Airbus-Pilot in seinem Cockpit auch. Und etwas Besseres kann man über einen Flugsimulator kaum sagen, oder? Na ja, die Stewardessen vermisst man schon, aber sonst: Fliegerisch perfekt, grafisch leicht verbesserungsfähig - eine tolle Alternative zu allen Chessnas, Learjets und F-Irgendwas.
Rolf D. Busch / ms
Amiga DOS |
Flugsimulatoren gibt es inzwischen wie Sand am Meer, und alle müssen es sich gefallen lassen, am legendären "Flight Simulator II" gemessen zu werden. Die Macher des "A320" ihrerseits fordern von sich aus dazu auf, ihr Programm mit diesem Klassiker in Vergleich zu setzen. Ein Vergleich, der schwerfällt, denn außer der Tatsache, dass man mit beiden Geräten fliegen kann (hoffentlich!), haben eine Chessna und ein Airbus nicht allzu viel gemeinsam.
Das dicke Handbuch des "A320" erstickt gleich jede Hoffnung im Keim, ohne viel Aufwand losfliegen zu können. Ein intensives Studium empfiehlt sich wirklich, möchte man an dem ansonsten recht einfach zu handhabenden Programm seine Freude haben. Maus- wie Joysticksteuerung erfordern Fingerspitzengefühl, sind aber gut durchdacht. Das Cockpit mit den Bildschirminstrumenten und das Flugverhalten bestechen durch ihre Realitätsnähe, was auch von Experten der Lufthansa und der Airbus GmbH bestätigt wurde. Beide Gesellschaften betätigen sich übrigens als Sponsoren für das Programm, das als eine echte Simulation ohne "Spieleffekt" konzipiert wurde. Wirkliche Fliegerei kann man damit zwar genauso wenig erlernen wie mit anderen Simulationen, einen guten Einstieg in die Radio-Navigation erhält man aber allemal. Und gerade das Fliegen nach Funkfeuern macht einen nicht geringen Teil seiner Attraktion aus. Ein Trainingsmodus mit jeder Menge automatischer Flughilfen für angehende Piloten ist ebenso vorhanden wie die Möglichkeit, Karriere als Airbuspilot zu machen. Nach jedem Flug wird die fliegerische Leistung in allen Aspekten bewertet und auf einer Log-Disk abgespeichert. Je nach Resultat wird man entweder befördert - oder degradiert. In circa 600 Stunden kann man es eventuell bis zum Chefpiloten bringen und damit in die elitäre Gilde der Thalion-Flieger aufgenommen werden...
(ah)
PC Player |
"Heiße-Luft-Top-5 1992" - vielversprechende Titel, die sich als Nieten entpuppt haben:
Airbus A320
Warum läuft diese Schlafpille nur auf 386ern aufwärts?
Die Grafik ist eine lahme Ödnis sondergleichen.
[...]
PC Player 1/93
Amiga-Spiele '92: Tipps & Tricks für Spiele-Freaks! |
Die Story
Zivile Flugsimulatoren waren auf dem Amiga bis jetzt kaum
anzutreffen. Außer dem antiquierten Flugsimulator II fand sich
kaum ein Spiel, das die Erwähnung wert gewesen wäre. A320
Airbus schickt sich nun an, diesen Missstand zu ändern.
Simuliert wird allerdings ein ganz anderes Flugzeug, ein Airbus.
Bei der Simulation wurde größter Wert auf Detailtreue gelegt
und so stimmt die Cockpit-Einrichtung haargenau mit der
Wirklichkeit überein. Auch die Flugleistungen und die sonstigen
Daten stimmen bis zur dritten Kommastelle.
Zu Beginn jedes Fluges legt Ihr den Start- und Zielflughafen fest und nehmt eine beliebige Anzahl Passagiere und Fracht auf. Auch den Treibstoff sollte man besser nicht vergessen. Durch Angabe der Abflugzeit bestimmt man die Lichtverhältnisse. Nun kann man entweder ein wenig üben oder man beginnt gleich seine Karriere als Pilot. Nachdem man seinen Namen eingegeben hat, erhält man den aktuellen Wetterbericht. Auf Wunsch kann man sich auch sein eigenes Wetter zusammenbasteln. Hat man sich entschieden, findet man sich auf dem gewählten Startflughafen in Warteposition wieder. Zuerst muss man zur Startbahn rollen, um dort mit Vollgas und kleinen Richtungskorrekturen abzuheben. Vorher ist es jedoch unbedingt nötig, den Computer mit den Daten der Funkleitfeuer zu programmieren, die man den beigefügten Original-Flugkarten entnehmen kann. Ist alles erledigt und habt Ihr die Reiseflughöhe erreicht, heißt das Motto zurücklehnen und Kaffee trinken. Alternativ kann man auch den Zeitraffer einschalten. Vor dem Zielflughafen drosselt man dann die Geschwindigkeit, sinkt und schaltet das automatische Landesystem ein. Auf Wunsch übernimmt der Computer die Landung vollständig, Ihr könnt Euch aber auch nur per Anzeige im HUD helfen lassen. Nach erfolgreicher Landung werdet Ihr von Kopf bis Fuß bewertet und je nach Ausfallen des Berichts befördert oder gar degradiert. Natürlich kann man seinen alten Stand auch beibehalten. Alle diese Daten werden dann auf Diskette gespeichert, damit man seine Karriere weiterführen kann. Endgültiges Ziel ist es, Chefpilot zu werden, dies lässt sich jedoch garantiert nicht unter 600 Stunden (sechshundert!) Realzeit bewältigen. Wer es doch geschafft hat, wird in den elitären Kreis der Thalion-Flieger aufgenommen und erhält besondere Unterstützungen und Zugang zu einem speziellen Fanclub.
Die Bewertung
Sobald man die Packung öffnet, erkennt man, dass A320 Airbus
kein Spiel ist, das man zwischendurch spielt. Man findet
originale Flugkarten und ebenfalls
Original-Flugplatzbeschreibungen. Des Weiteren ist ein dickes
Handbuch beigelegt. Das Programm selbst ist auf höchstmögliche
Realitätstreue ausgelegt, was auch die Unterstützung durch
Lufthansa und die Airbus GmbH beweist. Flugverhalten und
Cockpit-Einrichtung, sogar die Funkfeuer und die
Flugplatzbeschaffenheit sind so wie im richtigen Leben auch. Um
einen Flugplatz anfliegen zu können, reicht es nicht nur, seine
Position zu kennen, man muss auch die Funkfeuer, über die man
navigiert, die Anflughöhe und Geschwindigkeit kennen. Auch die
Landebahnlänge ist von Bedeutung. Im Flugzeug selbst kann man
alles tun, was die richtigen Piloten auch können: Man startet
die Motoren, stellt die Klappen ein und bedient Bremsen und kann
sogar Umkehrschub verwenden. All das ermöglicht ein extrem
lebensechtes Fluggefühl.
Hier stößt man auch auf den einzigen Kritikpunkt des Spiels. Das Handbuch wird dem Charakter der Simulation in keinster Weise gerecht. Es fehlen genauere Angaben und Erklärungen zu den Funkfeuern und anderen Navigationsarten. Dieses wichtige Thema, mit dem man ständig konfrontiert wird, wird auf nur zwei Seiten behandelt. Sogar die technischen Daten des Airbus fehlen. Hier kann einen auch das DIN A3-Poster des Innenraums nicht mehr versöhnen. Spielerisch wird weniger Wert auf das Fliegen selbst als vielmehr auf die genaue Navigation und Landung gelegt. Der Flug passiert, von gelegentlichen Korrekturen und Anfliegen eines neuen Funkfeuers abgesehen, ganz von allein. Man muss nur die Koordinaten der Bezugspunkte aus den Karten heraussuchen, und schon geht es los. Angesichts der mangelhaften Handbuchbeschreibung kann dies allerdings schon zur Tortur werden. Nur die Landung setzt etwas fliegerisches Können voraus, wenn man sie selbst vornimmt. Die Grafik ist nicht mehr zeitgemäß, sie ist ziemlich langsam und bis auf die Flughäfen ohne jegliche Bodendetails. Sound ist nicht vorhanden, nur ein paar Motorengeräusche kann man hören.
A320 Airbus ist ein Spiel für alle, die Zeit und Lust haben, sich in die Bedienung eines modernen Verkehrsflugzeugs einzuarbeiten. Auch Anfänger können bald Erfolge verzeichnen. Leider ist das Handbuch aber nur eine mangelhafte Unterstützung und so muss man vieles ausprobieren. Trotzdem ist A320 Airbus ein Hit-Spiel mit völlig neuem, friedlichen Konzept.
Tipps & Tricks
Übt das Lesen und Interpretieren der Flugkarten. Im Handbuch ist dieser Punkt nur unzureichend erklärt. Zu diesem Zweck versucht Ihr einfach, die in den Beispielen genannten Codes und Zahlenkombinationen mit Hilfe der Karten nachzuvollziehen.
Wer sich genauer für die technischen Grundlagen und Hintergründe interessiert, sollte zu entsprechender Fachliteratur greifen.
Bernhard Schmidt
AMIGA Game Power 2 |
Handlung
Wer statt eines Jagdflugzeugs schon immer mal ein
Passagierflugzeug durch die Wolken lenken wollte, darf bei A320
im Cockpit eines Airbus Platz nehmen. Einsteiger absolvieren ihre
ersten Flugstunden vorzugsweise im Übungsmodus. Mit Hilfe des
reichhaltigen authentischen Kartenmaterials trägt man die
Funksignale von Start- und Landeflughafen ein und ab geht's. Die
Landschaft erscheint als ausgefüllte Vektorgrafik. Wer im
Training versagt, braucht keine Angst zu haben, von der Lufthansa
gefeuert zu werden. Anders sieht das für Piloten im harten
täglichen Einsatz aus. Nach 500 absturzfreien Flugstunden am
westeuropäischen Himmel avanciert der Akteur zum Chefpiloten.
Neben der Spieldiskette und den bereits erwähnten Landkarten
liegen noch zwei dicke Handbücher mit Hintergrundinformationen
zum Airbus in der Verpackung. Eine Tastaturschablone für die
zahlreichen Keyboardkommandos fehlt auch nicht.
Meinung
Thalions Airbus-Simulation wurde in Zusammenarbeit mit den
Konstrukteuren des Fliegers und der deutschen Lufthansa
entwickelt. Dementsprechend realistisch geht es auf dem
Bildschirm zu. Fluggefühl und Instrumentenbrett kommen dem
echten Airbus recht nahe. Darunter leidet allerdings der
Spielspaß: Oft passiert minutenlang überhaupt nichts in der
Luft. Von Action im herkömmlichen Sinne fehlt jede Spur. Als
mindestens genauso spartanisch erweist sich die technische
Ausführung: Außenansichten oder Zeitlupenwiederholungen wie im
berühmten Flight Simulator von Microsoft gehen dem A320
genauso ab, wie eine wirklichkeitsnahe Geräuschkulisse.
Luftfahrtfanatiker sollten sich von diesen Mängeln aber nicht
irritieren lassen: Schon die beiden Handbücher sind ihren Preis
wert. Gelegenheitsflieger sind dagegen bei Klassikern wie Falcon
F16 oder Red Baron wesentlich besser aufgehoben.
Lösungshinweise
Probieren geht über Studieren: Drei Übungsflüge sollte jeder
Pilot auf jeden Fall absolvieren. Einen innerhalb der deutschen
Grenzen, den nächsten in ein nicht zu weit entferntes
europäisches Land (am besten mit bergigem Gelände) sowie einen
Langstreckenflug. In die Karten haben sich zwei kleine Fehler
eingeschlichen: Das Funkfeuer Taunus befindet sich bei 116,7,
Erlangen liegt auf 114,9. Um die mitgelieferten Pläne nicht mit
der genauen Flugroute vollkritzeln zu müssen, macht man sich am
besten ein paar Fotokopien der Pläne.
Carsten Borgmeier
Amiga Special |
[...] Ziemlich neu auf dem Flugzeugmarkt ist eine Übertragung des Airbus 320 auf den Amiga. Gerade rechtzeitig zu dieser Flugzeugschau ist er auf meiner Landebahn auf dem Zentralflughafen Scheidegg Mitte angekommen. Mit einiger Spannung schon erwartet, hat die mehrere Kilogramm schwere Verpackung Riesenerwartungen geweckt. Nach der Lektüre der wirklich mächtigen Anleitung, ohne die nichts geht, waren schnell die nötigen Vorbereitungen getroffen und einem Rundflug über Köln-Bonn stand nichts mehr im Wege. Außer vielleicht eine erschreckend öde Grafik, ein einschläfernder Sound und ein Grafikgeruckel, dass mir Hören und Sehen verging. Auch die Turbokarte konnte da keine Abhilfe schaffen und so bleibt dem ambitionierten Tiefflieger nichts anderes übrig, als entweder wieder zu einer schnellen Jagdmaschine zu greifen oder auf einen dieser grauenvollen PCs umzusteigen, die dem Amiga den Rang als Spielmaschine immer mehr ablaufen. [...]
pm/ maverick
DOS International |
Neue Konkurrenz für die friedliche Referenz, Microsofts Flight Simulator 4.0, taucht mit A320 Airbus am Firmament auf. Dieser Versuch einer deutschen Softwarefirma, mit der Simulation eines Passagierflugzeugs für Furore zu sorgen, fällt zunächst einmal durch eine schwere Packung auf. Für das über 200seitige Handbuch wurde unnötigerweise ein halber finnischer Wald gerodet, denn den imposanten Umfang in Microprose-Dimensionen erreichte der Hersteller nur durch Einsatz einer verschwenderisch großen Schriftgröße.
Airbus verlangt mindestens nach einem 80386 Prozessor und einer VGA-Grafikkarte. Was dann aber an 3D-Grafik geboten wird, hätte man mit gutem Willen und einem fähigen Programmierer auch auf einer 10 MHz-Rumpelkiste hinkriegen können. Der 256 Farben-Modus von VGA wird nur mangelhaft ausgenutzt; wenn der Grafiker sich schon freiwillig auf 16 Farben beschränkt, hätte er dem PC-Spieler wenigstens eine höhere Auflösung als 320 × 200 Bildpunkte gönnen können. Dass ein 80386 Prozessor benötigt wird, ruft große Verwunderung hervor. Der Blick aus dem Cockpit offenbart ein langweiliges, weil "flaches" 3D-Szenario. Einziger Vorteil: Das ganze Programm belegt nur etwa 300 KByte auf der Festplatte. Realistisch hin, realistisch her, das vom Autopiloten unterstützte Fliegen eines solchen Brummers ist erschütternd langweilig. Es motiviert kaum, mit den immer wieder gleichen Tastatur-Eingaben über eine erschreckend eintönige Landschaft zu brummen. Von dieser Qualität des Flight Simulator 4.0 ist der deutsche Luftikus meilenweit entfernt. Allenfalls Hardcore-Flieger, die der gelungenen Flugphysik einen Lustgewinn abringen können, werden hier nicht entnervt und gelangweilt notlanden.
(Heinrich Lenhardt/ gb)
Alle PC Spiele (Sybex) |
Winziges Programm mit sehr realistischer Simulation des Flugverhaltens des A320. Leider fast ohne erkennbare Bodendetails und trotz VGA in EGA-Qualität. Für Fanatiker geeignet, die sich stundenlang an Zeigerchen und Zahlen eines verstaubten Cockpits erfreuen können.
PC-Spiele '93: 100 aktuelle Spiele im Test, mit Tipps und Tricks |
Beschreibung
Wenn Ihnen Kampfjets oder Testflüge zu aufregend sind, können
Sie sich gemütlich zum Verkehrspiloten bei der Lufthansa
umschulen lassen. An Bord eines Airbus haben Sie es zwar selten
mit Luft-Luft-Raketen zu tun, dafür aber ein paar hundert
Passagiere an Bord, so dass die Landung besser genau sitzen
sollte. A320 Airbus von Thalion macht genau das, was der Name
andeutet: Es simuliert einen modernen Airbus. Man erinnert sich,
das ist das Flugzeug, das dank "Fly-by-Wire"-Technik
und modernster Computer fast von alleine fliegt und mit nur zwei
anstelle der bisher obligatorischen drei Mann im Cockpit
auskommt. Praktisch alle Verkehrsflughäfen Europas wurden in
A320 Airbus integriert. Sie fliegen also von so illustren Orten
wie Düsseldorf nach Kiel, von Gatwick nach Paris oder von
München nach Rom. Ein Logbuch führt über Ihre Einsätze
Protokoll; nach mehreren guten Flügen steigen Sie in der
Rangfolge nach oben und erhalten auch ein höheres Gehalt -
leider nur auf dem Bildschirm.
Bewertung
Meine Güte, die Lufthansa muss ja wirklich dringend Geld
brauchen, dass sie so einen Langweiler wie Airbus unterstützt.
Dieses Programm hat bei uns gute Chancen, den Preis für die
schlechteste Spiele-Veröffentlichung 1992 zu gewinnen, denn eine
solche Schlaftablette ist uns selten untergekommen. Was tut sich
denn spielerisch? Sie heben ab, fliegen computerunterstützt von
Funkfeuer zu Funkfeuer und landen wieder (die größte
Schwierigkeit). Natürlich dauert so ein Flug schon mal ein
Stündchen. In der Zeit können Sie Kaffee trinken gehen, ein
gutes Buch lesen oder Stricken lernen, denn auf dem Bildschirm
tut sich praktisch nix: Von 3D-Grafik keine Spur. Lediglich die
Flughäfen sind zu sehen; auch nicht als 3D-Objekte, sondern als
Linien auf dem ansonsten flachen Fußboden. Da ist es schon eine
Frechheit, auf der Packung anzukündigen, dass dieses Produkt nur
auf 386ern und 486ern läuft: Ist das denn in Basic programmiert
worden, wenn für diese Mager-Grafik ein normaler AT nicht
ausreicht?
Auch in Sachen Speicherplatz werden hier neue Rekorde aufgestellt: Airbus ist auf einer einzigen 5,25 Zoll Low Density-Diskette, also 360 Kbyte, untergebracht. Ein Drittel davon geht noch für einen aufwändigen Vorspann drauf, ein weiteres Drittel für die Benutzerführung und Menüs und nur rund 100 Kbyte für die Simulation inklusive sämtlicher 3D-Daten und Flughäfen. Die Benutzerführung in steifem Englisch (wieso geht das nicht in Deutsch?) ist unnötig kompliziert. Hier können Sie nichts aus Menüs auswählen oder auf intelligente Vorgaben des Programms hoffen. Um eine Trainingsmission zu spielen, müssen Sie schon das halbe Handbuch verdauen, um Angaben zu Flughafen-Codes, Nutzlast und anderen Dingen einzutippen. Flughäfen können nicht etwa per Menü gewählt werden; ein vierstelliger Code muss eingegeben werden, um Start und Ziel zu bestimmen: Auch eine Form von Kopierschutz.
Dann kommt der Mogelpackungseffekt hinzu: Die kiloschwere Packung enthält zwei absichtlich auf dick getrimmte Bücher. Das Handbuch jedenfalls ist mit großen Buchstaben, riesigen Zeilenabständen und extrabreiten Rändern jedenfalls locker um mindestens das doppelte aufgepustet worden. Um den Käufer (der ja nicht in die Schachtel reingucken kann) zu beeindrucken, hätten die Programmierer wohl am liebsten noch einen Ziegelstein reingelegt. Das Handbuch ließe sich jedenfalls auf der halben Seitenzahl und dünnerem Papier drucken; das wäre auch umweltschonender. Zusätzlich noch in der Packung: Landkarten mit den Navigations-Funkfeuern, ein Buch mit Flughafen-Karten und ein Airbus Cockpit-Poster.
Verblüffend, dass diese spielerische Nullnummer nicht nur von der Computerpresse hochgejubelt wurde (warum, liebe Kollegen?) sondern auch noch eines der meistgekauften Spiele der letzten Jahre ist. Offensichtlich scheint es doch vielen Leuten Spaß zu machen, einfach nur immer wieder von A nach B zu fliegen, ohne dass etwas passiert. Wir können aber nur jedem, an Unterhaltung interessierten PC-Besitzer abraten, sich den Airbus andrehen zu lassen.
hl/ bs
Highscreen Highlights |
Der Flug des Phönix
Das Schöne an Flugsimulatoren ist, dass man zehnmal in den Boden krachen kann und sich kurz darauf trotzdem im Pilotensitz wiederfindet - eben wie der berühmte Phönix aus der Asche. Nur klüger geworden ist man anscheinend nicht!
Bei Thalions neuestem Simulator trifft das hundertprozentig zu. Denn im Gegensatz zu den herkömmlichen Flugsimulatoren, bei denen Sie meistens in irgendeinem Teil der Erde mit der Bombardierung eines Landes beschäftigt sind, ist dieser Simulator rein zivil angelegt. Vorbild ist hier der A320 der europäischen Airbus-Reihe, ein zweistrahliges Düsenflugzeug moderner Bauart.
Zuerst ein paar Daten zum Programm: Geliefert wird es gepackt auf Diskette (3,5 Zoll). Um es zu installieren, benötigt man auf der Festplatte einen freien Speicherplatz von zirka 2 MByte sowie eine VGA-Karte. Andere Grafikmodi werden nicht unterstützt. Nach dem Entpacken steht das Programm sofort zur Verfügung. Ein kurzer Aufruf, und man wird von einem netten Herrn begrüßt, der die Frage stellt, ob man direkt auf die Menschheit losgelassen werden oder erst trainieren will. Man entschließt sich - vorsichtigerweise - natürlich für das Training. Da dem Paket neben anderen Dingen auch eine Referenzkarte für die Tastatur beiliegt, schaut man schnell mal drauf, findet die entsprechenden Tasten und schaltet den Schub ein. Irgendwann wird dann der imaginäre Trainer mit voller Wucht auf die Bremse treten, und der Lufthansa-Pilot in spe weiß: So geht's nicht!
In der Tat: Der A320 ist ein sehr ausgereifter Simulator, dessen Funktionen sich nicht auf das Betätigen irgendwelcher Tasten beschränken, sondern weit mehr verlangen, als man im ersten Augenblick glaubt. So sollte man sich zu Anfang die "anderen Dinge", die oben angesprochen wurden, genauer ansehen. Dazu gehören ein über 200 Seiten starkes Handbuch - leider nur in Englisch - sowie ein ebenso dickes Buch über die im Simulator auftauchenden Flughäfen. Es handelt sich hierbei um Originaldaten europäischer Landeplätze, die von der autorisierten Firma, die diese Pläne herstellt, übernommen wurden. In diesen Plänen sind sämtliche Daten über Anflug und Funkkontakt enthalten. Außerdem befinden sich zwei Flugkarten im Paket, auf denen die kompletten Flugrouten zwischen den europäischen Flughäfen eingezeichnet sind. Wer nun sofort starten will, wird zwar nicht enttäuscht, sollte aber auch nicht gleich zu hohe Erwartungen stellen. Ein kurzer Abschnitt des Handbuches ist den Ungeduldigen gewidmet. Sie bekommen alle Daten über einen Rundflug über den Flughafen Köln-Bonn mundgerecht serviert, brauchen diese nur in das Programm einzugeben und können starten - sofern sie sich mit den Instrumenten vertraut gemacht haben. Denn diese entsprechen bis aufs kleinste Detail dem großen Vorbild und sollten wirklich aufmerksam studiert werden, bevor man sich dazu entschließt, den Luftraum um noch eine Gefahr zu bereichern.
Der A320 ist ein sehr gutes Programm - wenn man den Willen und die Zeit hat, sich mit dieser schwierigen Materie zu beschäftigen. Der Programmierer des Original-A320 für den Commodore Amiga ist Luftwaffenpilot und hat seine Flugerfahrung in das Programm einfließen lassen. Die Umsetzung für den PC ist teilweise nicht ganz so geglückt (so ist die Grafik beim Amiga detaillierter), trotzdem ist diese Simulation eine der besten, die es bis jetzt gibt. Man sollte sich allerdings sehr viel Zeit nehmen, es sei denn, man ist schon erfahrener FlightSimulator-IV-Experte und kennt sich mit Funkfeuern, Höhenruder und Flaps aus. Die gewaltige Informationsflut, die den Pseudo-Flieger erwartet, ist fast erdrückend. Unserer Meinung nach wäre ein wenig Entgegenkommen von den Programmierern nötig gewesen.
Fazit: Vor dem Abfliegen anschnallen, auch wenn's nicht hilft! Denn runter kommen sie alle. Aber keine Bange, der Phönix geht wieder auf die Rollbahn...
(Jürgen Borngießer)
Der Irrtum war vermeidbar. Die Mindestvoraussetzungen wurden klar benannt. |
Flügellahmer Airbus Leider haben Sie bei der Besprechung des Flugsimulators "Airbus A320" auf eine wesentliche Voraussetzung nicht ausdrücklich hingewiesen: Mindestvoraussetzung ist ein 80386er Prozessor! Wer versucht, das Programm auf einem 286er Computer - egal mit welcher Taktfrequenz - zu installieren, erlebt eine unangenehme Überraschung: Nach der Installation auf der Festplatte, die noch einwandfrei abläuft, ruft man das Programm für gewöhnlich mit "A320" auf. Erst jetzt findet allerdings eine programminterne Prüfung der Hardware statt, die bei einer 286er CPU mit der Fehlermeldung "CRITICAL ERROR! 80386er Prozessor erforderlich!" endet. An diesem Punkt wird das Programm dann abgebrochen und man landet höchst unsanft beim DOS-Prompt. Diese Erfahrung haben außer mir auch andere Besitzer eines 286er Computers gemacht. (Michael Vogler) Diese Information erhielten wir von einigen Lesern, die sich des Programms angenommen haben - und sie haben recht! Unsere Starts und Landungen fanden auf einem AT 386SX-16 MHz, einem AT 386DX-33 MHz und einem AT 486-33 MHz statt und alle drei Rechner ließen das Programm ohne Probleme ablaufen. Dass die 286er nicht berücksichtigt waren, war bei unseren Flügen leider unbemerkt geblieben. Unverständlich bleibt, warum das Programm auf einem AT 386SX mit 16 MHz läuft, nicht aber auf einem AT 286 mit 25 MHz. Hier scheint man bei der Programmierung die Besitzer von 286ern komplett ausgeklammert zu haben. Sollte das Programm bei Ihnen nicht funktionieren, so setzen Sie sich am besten mit Ihrem Händler in Verbindung. (Redaktion der Zeitschrift "Highscreen Highlights") |
CHIP |
Flugsimulatoren für PC und Amiga
[...] In der Woge kriegerischer Flugsimulatoren, die gerade wieder über die Software-Szene hereinbricht, ist der Airbus A320 eine löbliche, weil zivile Ausnahme. Nicht Sidewinder und Abschusswinkel beherrschen dieses Programm, sondern Kerosinverbrauch und Navigation. Während Zivilisten in England und den USA immer perfektere Kriegsflugzeuge in die Computer-Speicher schreiben, programmierte der aktive Kampfflieger und Offizier Rainer Bopf die fast perfekte Simulation der Zivilluftfahrt - erst als Hobby nebenbei (wie schon einige Simulatoren zuvor), dann mit Hilfe der Gütersloher Thalion-Mannen professionell und mit allen Feinheiten.
Das Ergebnis dieser Kooperation wird jedem Sublogic-erfahrenen Cessna- oder Learjet-Monitorpiloten das Herz im Leibe hüpfen lassen. Allein die Fülle und Realitätsnähe der Navigationshilfen, die Bopf in mühsamer Kleinarbeit ins Programm integriert hat, lässt die Konkurrenz ein gehöriges Stück Richtung Amateurstatus abrutschen. Bei den Flugeigenschaften des Airbus ging man sogar soweit, das Programm von Lufthansa-Experten und Airbus-Konstrukteuren unter die Lupe nehmen zu lassen. Auf deren Anregung wurden weitere Details verändert, etwa der Blickwinkel des Piloten um einige Grad gesenkt, bis sich ein echter Airbus-Lenker am Bildschirm wie zu Hause fühlen konnte.
Nach gut zweieinhalb Jahren Entwicklungszeit haben sich Rainer Bopfs Realitätsliebe und Thalions Erfahrung mit Spielspaß zu einer extrem gelungenen Mischung vereint. Vom gemächlichen Anrollen auf dem Taxiway über die Planung der Flugroute nach Navigationssendern bis zur Berechnung des Spritverbrauchs spielt sich der simulierte Airbus-Trip genauso ab wie im echten Cockpit. Hat er sich im "Trainings-Mode" mit Navigation und Steuerung vertraut gemacht, packt der "Duty"-Modus den Hobbypiloten bei seinem Ehrgeiz: Vom "Student Pilot" muss er sich hocharbeiten durch die verschiedenen Pilotenränge. Dabei werden die Aufträge immer schwieriger, in höheren Stufen fallen auch schon mal Navigationsinstrumente oder Triebwerke aus, das Wetter erfordert vielleicht ein Umplanen der Flugroute. Nach Ende des Fluges listet der Computer gnadenlos alle Fehler auf und gibt eine Leistungsbewertung in Prozentpunkten. Nur wer ständig im erlaubten Limit "arbeitet", hat eine Chance auf weitere Beförderung. Der Karrierestand wird auf einer separaten Logbuch-Diskette gespeichert. Wer es irgendwann geschafft hat, bis in den höchsten Rang befördert zu werden, kann seine Logbuch-Disk an Thalion einschicken und erhält als Auszeichnung die "Goldene Airbus-Spange".
Das eigentlich Erstaunliche am Airbus: Das komplette Programm samt korrekter Navigationsdaten für ganz Westeuropa passt in den serienmäßigen 512-KByte-Speicher eines Amiga 500, selbst Nachladen von Diskette entfällt. Einziges Zugeständnis dafür war eine Selbstbeschränkung bei den Grafikdetails. Wolken, Flüsse, Städte und natürlich Flughäfen sind eingebaut, detaillierte Wälder, Gebäude oder Berge hingegen hätten den Speicher-Rahmen gesprengt. Die MS-DOS-Version, die für Februar geplant ist und nur auf 386er-Rechnern laufen soll, wird hier einiges mehr zu bieten haben, eventuell wird auch eine grafisch aufgepeppte Version für 1-MByte-Amigas herauskommen. Wer aber auf detaillierte Grafikfeinheiten verzichten kann, bekommt mit dem Airbus A320 jetzt schon einen der perfektesten zivilen Flugsimulatoren.
Fazit: Kaum zu glauben, dass diese Simulation als Hobby-Programm entstanden sein soll. Realistisch fast bis zur Detailverliebtheit, allenfalls die Grafik lässt noch Wünsche offen. Aber das liegt nur am 512-KByte-Speicherlimit, eine größere Amiga-Version ist in Aussicht, und auch die 386er-Fassung für den PC soll mehr bieten.
Rolf D. Busch
CHIP SPECIAL: Die besten Flugsimulationen |
Airbus A320, eine Sternschnuppe am Flugsimulatorhimmel
Stern oder Schnuppe, das ist hier die Frage.
Detailgenauigkeit, hohe Arbeitsgeschwindigkeit und eine
möglichst professionelle Wiedergabe der echten Fliegerei sind
Faktoren, nach denen Flugsimulations-Programme zu bewerten sind.
Lange Zeit war für die Anwender eines Personal-Computers die
Firma Microsoft mit dem Programm Flugsimulator 4 (FS4) der
alleinige Anbieter auf dem Gebiet der zivilen Flugsimulatoren.
Nachdem aber die Firma Sublogic mit dem Programm Airline
Transport Pilot (ATP) einen Vorstoß in diese Domäne gewagt hat,
gibt es mittlerweile auch andere Programme, die in der Sparte der
PC-Flugsimulationen für frischen Wind sorgen (wollen). An erster
Stelle sei hier das Programm Airbus A320 (A320) genannt.
Das Programmpaket zum Airbus A320 bringt es (PC-Version auf 3½ Zoll Diskette) auf ein stolzes Gesamtgewicht von etwa einem Kilogramm; seit Ende März 1992 vertreibt die Firma Thalion den Flugsimulator, und zwar in der Version 1.0. Zum derzeit in den meisten Softwarehäusern üblichen Preis von 129 Mark enthält das Paket folgendes:
Unserem Softwarepaket lag noch ein einseitiger Hinweis des Händlers mit Informationen über eine Kundensupportadresse von Thalion bei.
Das gesamte Programmpaket wird in einer grafisch exzellent aufgemachten Verpackung in stabiler Pappschachtel ausgeliefert. Des Weiteren kann man schon auf der Verpackung einen Hinweis finden, dass dieses Flugsimulationsprogramm in Zusammenarbeit mit den Firmen Lufthansa und Deutsche Airbus entwickelt wurde, was auf höchste Qualitätsansprüche schließen lässt. Die Firma Jeppesen, einer der größten Hersteller für Navigationsunterlagen auf der Welt, die im Vorspann des installierten Programms dann noch erwähnt wird und auch an der Entwicklung des Programms lebhaften Anteil hatte (siehe oben: High Altitude Enroute Charts und ILS Approach Charts), findet auf der Verpackung keine Berücksichtigung. Insgesamt gesehen lässt dieses Programmpaket, rein äußerlich betrachtet, auf ein Produkt der Spitzenklasse schließen.
Schwaches Handbuch
Die "Jeppesen High Altitude Charts" und die
"Jeppesen ILS Approach Charts" sind originalgetreue
Wiedergaben der in der echten Fliegerei verwendeten
Navigationsunterlagen. Dass sie aus dem Jahre 1991 stammen,
lässt sich mit zweierlei Faktoren begründen: Erstens
unterliegen echte Navigationsunterlagen einer ständigen
Erneuerungsvorschrift, damit alle Piloten sich auf demselben
Sachstand bezüglich der jeweiligen Navigations- und
Anflugverfahren befinden, und zweitens wird auf allen
Navigationsunterlagen darauf hingewiesen, dass sich die
mitgelieferten Unterlagen keinesfalls für die reale Navigation,
also für die Verwendung dieser Unterlagen für die echte
Fliegerei, eignen. Die 240seitige (lobenswerterweise in deutscher
Sprache abgefasste) Bedienungsanleitung lässt jedoch die ersten
Mängel des Programmpaketes erkennen. Bekannterweise müssen sich
Piloten jährlich einer medizinischen Untersuchung unterziehen;
eines der wesentlichen Merkmale dieser Untersuchung ist die
Sehfähigkeit. Hierauf wurde leider bei der Gestaltung des
Handbuchs keinerlei Rücksicht genommen. Die vorhandene
Schriftgröße würde für jeden Anwärter auf die Position eines
Piloten im Bereich der Zivil- und Militärluftfahrt das sofortige
Aus bedeuten. Wer Schriftzeichen dieser Größe nicht
interpretieren kann, ist schlicht und ergreifend für den Beruf
eines Flugzeugführers nicht geeignet. Des Weiteren kann man
nicht vom Anwender eines Programms verlangen, dass er sich
ständig durch das gesamte Handbuch hindurchkämpft, um an die
Stelle zu gelangen, die ihn momentan interessiert. Ein
Stichwortverzeichnis würde hier die Arbeit wesentlich
erleichtern. Außerdem kann es nicht Sinn eines Handbuches sein,
seitenweise über den Treibstoffverbrauch in verschiedenen Höhen
und bei verschiedenen Leistungseinstellungen zu referieren, ohne
dem Piloten Hinweise für die optimale Nutzung seines
Luftfahrzeuges zu geben. Die deutschen Hinweise für die
Bedienung eines "Fluges für Ungeduldige" weisen jedoch
auf den gravierendsten Mangel an diesem Handbuch hin: Eigentlich
ist das Handbuch für die Nutzung mit einem Amiga- oder
Atari-Computer ausgelegt. Hinweise auf die unterschiedliche
Tastaturbelegung bei Verwendung eines Personal-Computers
unterbleiben gänzlich. Man muss sich also aus dem beiliegenden
Blatt über die Tastaturbelegung heraussuchen, ob gewisse
Tastenkombinationen beim PC denen von Amiga beziehungsweise Atari
entsprechen. Für 129 Mark dürfte man von einem Handbuch etwas
mehr erwarten als riesige Schriften. Zum Beispiel die Angabe der
jeweilig zu nutzenden DOS-Tastaturkombinationen.
340 KBytes für alle Dateien
Die mitgelieferte Diskette enthält alle für die
Programmfunktion benötigten Dateien. Es soll hier nicht
unerwähnt bleiben, dass der Verpackungsumschlag auf zwei
Disketten hinweist. MS-DOS-Nutzer benötigen aber nur eine, die
einzige mitgelieferte Diskette. Dies ergab sich aber leider erst
nach telefonischer Nachfrage beim Hersteller. Bis Drucklegung
dieses Heftes war der Redaktion kein kommerzielles
Flugsimulationsprogramm bekannt, das "solche hervorragenden
Leistungen" auf derartig geringem Diskettenspeicher (340
KBytes) untergebracht hätte.
Hohe Ansprüche ans System
Systemvoraussetzungen sind natürlich entscheidend für
den Käufer eines Programms. Hier stellt der A320 hohe Ansprüche
an seine Kunden. Ein Computer mit einem 386- oder 486-Prozessor
soll es mindestens sein. Die Grafikkarte sollte wenigstens dem
VGA-Standard entsprechen (am besten mit einer Darstellung von 256
Farben), und eine Maus ist ebenfalls Voraussetzung. Der freie
Betriebssystemspeicher sollte 512 KByte betragen, und obwohl eine
Taktrate von 16 MHz als ausreichend angegeben wird, werden
dennoch 25 MHz empfohlen. Ein Joystick wird als Option angegeben,
ebenso eine Soundblaster- oder Adlibkarte zur Wiedergabe der
Geräuscheffekte. Nutzen Sie aber bitte nur einen digitalen
Joystick - ein analoger Stick wird Ihre Flugversuche keinesfalls
unterstützen. Diese realistischere Joystickart ist in der
Programmierung nicht vorgesehen, obwohl doch gerade der Airbus,
der im Original auch mit einem analogen Stick geflogen wird, für
so eine Steuerung prädestiniert wäre. Hinweise auf zusätzliche
Treiber für die Soundkarten entfallen völlig - abgesehen davon,
dass Treiber für diese Karten auf der gelieferten Diskette nicht
vorhanden sind. Und auch ein Hinweis auf das Betriebssystem
unterbleibt leider völlig. Unter MS-DOS 4.01 und MS-DOS 5.0
arbeitete die Software, programmiertechnisch betrachtet,
einwandfrei. Anwendern des Betriebssystems DR-DOS 6.0 müssen wir
leider eine unerfreuliche Mitteilung machen - wir konnten das
Programm nicht unter diesem Betriebssystem installieren und
starten.
Viele Wünsche bleiben offen
Nach erfolgreicher Installation unter MS-DOS haben wir
den A320 dann seinem endgültigen Test unterzogen - hält das
Programm mehr, als die oben erwähnten Kritikpunkte vermuten
lassen? Die grafische Darstellung entspricht, abgesehen von den
Einleitungsbildschirmen, keinesfalls dem VGA-Standard, es
erinnert eher an schlichte CGA-Blockgrafik. Und das versprochene
Original-Airbus-Cockpit entspricht auch nicht im entferntesten
dem auf dem Poster wiedergegebenen Original-Cockpit. Auch wenn
der Versuch einer realistischen Flugplanung - Wetter und
Erfahrungsstand des Piloten werden berücksichtigt - gemacht
wurde, so lässt das Programm anschließend viele Wünsche offen.
Die Performance, also die Leistungsfähigkeit des Programmes,
lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Langsamer Bildaufbau (trotz
eines 25 MHz getakteten Computers), mangelnde Detailgenauigkeit
(alle Landschaften stellen sich als flaches Gelände ohne
detaillierte Ortschaften oder andere Sichtnavigationspunkte dar),
umständliche Tastaturbedienung (das Handbuch entspricht ja
leider nicht der PC-Tastatur), eine stark gewöhnungsbedürftige
Maussteuerung, mangelhafte Joystickbedienung mit analogen
Joysticks und keine Unterstützung von Soundkarten (da
entsprechende Treiber und Hinweise auf deren Installation ja
leider fehlen), hinterlassen keinen guten Eindruck. Ein Flug mit
dem A320 gestaltet sich für den Anwender als ausgesprochen
langatmig, aber auch in der echten Fliegerei jagt nicht ein
Höhepunkt den anderen. Dennoch stellt das Programm für
PC-Nutzer wahrscheinlich nicht das Nonplusultra der Wünsche im
Bereich der Flugsimulationsprogramme dar. Ein Konkurrenzprodukt
zum FS4 oder dem ATP der Firmen Microsoft und Sublogic dürfte
die Firma Thalion gewiss nicht auf den Markt gebracht haben. Eine
verbesserungswürdige Dokumentation, nicht dem VGA-Standard
entsprechende grafische Darstellung, mangelhafte Performance und
überzogene Systemanforderungen sowie eine unrealistische
Nachbildung des Cockpits können einfach nicht vernachlässigt
werden. Unsere Empfehlung: Warten Sie wenigstens auf die Version
3.x (Airbus DOS - die 3.x-te). Hoffentlich gibt es dann eine
annähernd ausgereifte Flugsimulation.
Steffen Rabe
Kinowerbung raus Etwa ein Drittel des Speicherplatzes auf der Platte braucht das Programm für den optischen und akustischen Vorspann. Und der nervt, wenn man ihn zum x-ten Male hört und sieht. Also, warum nicht raus damit? Im A320-Verzeichnis sind fünf Dateien:
Aufgerufen wird nach der Eingabe von "A320" zuerst diese COM-Datei, von dieser die A320I.EXE, dann die A320U.COM, von dieser die A320P.EXE mit dem Mann vom Wetterdienst und endlich, mit A320S.EXE, das eigentliche Programm. Abkürzen lässt sich das Verfahren durch das Löschen der Datei A320I.EXE. Da diese aber vom Steuerprogramm gesucht wird, bieten wir ihm als Ersatz die Datei A320U.COM an, indem wir diese einfach kopieren und dabei in A320I.EXE umtaufen. Also: COPY A320U.COM A320I.EXE eintippen. Nun sieht das Verzeichnis so aus:
Der Erfolg: Neunzigtausend Bytes weniger und ein schneller Programmstart ohne Nervgedudel und Kinowerbung. Manfred-Dieter Kotting |
Play ATARI Magazin |
Wind Nordost, Startbahn 03, ...
Verkehrspilot - sicher einer der Traumberufe schlechthin! Doch
leider nehmen die hiesigen Fluggesellschaften nur eine sehr
begrenzte Anzahl von Bewerbern auf. Mit einem ATARI ST und der
Simulation A320 Airbus kann nun jedermann im siebten Himmel
schweben. Wir drehten mit AUA [Austrian Airlines]-Pilot Traugott
Heilinger einige Runden über Europa.
Anflug auf Wien-Schwechat, Höhe 2.130 Fuß, Geschwindigkeit 142 Knoten. Fahrwerk und Klappen sind voll ausgefahren. Die DME-Anzeige im NAV1 zeigt uns noch vier Meilen bis zum Touchdown Point, Centreline und Glide Path sind exakt interceptiert, wir liegen gut. Das Signal des Outer Marker bedeutet, wir sind auf dem richtigen Anflugkurs. Die Maschine sinkt leicht unter den Glide Path, wir korrigieren die Vertical Speed von 650 auf 550 Fuß pro Minute. Das Signal des Middle Marker ertönt - nur noch 0,6 Meilen bis zur Schwelle. Der Radarhöhenmesser zeigt noch 200 Fuß über Grund, 150, 100, 50 - Triebwerke auf Leerlauf, Stick ziehen, die Reifen des Hauptfahrwerks quietschen, Stick nach vorne drücken, die Nase senkt sich, Triebwerke auf Gegenschub, Radbremsen aktivieren, Gegenschub raus - geschafft! Wir werden diesmal wohl Taxiway Foxtrott nehmen, um zum Terminal zu gelangen. Die Passagiere applaudieren - nein, es sind nur unsere Freundinnen, die zum wiederholten Male versuchen, uns vom Computer wegzubringen.
Bei A320 Airbus fühlt man sich zeitweise wirklich ins Cockpit eines Airbus versetzt. Zweifelos ist es eine der realistischsten Flugsimulationen auf PCs. Das Programm wurde von Rainer Bopf, einem ranghohen Offizier der Deutschen Luftwaffe in Zusammenarbeit mit der Lufthansa und der Deutschen Airbus entwickelt, das sollte für Qualität garantieren. Und tatsächlich - bis auf wenige Abstriche, die jedoch fehlende Computerleistung als Ursache haben, ist die Simulation tiptop!
Inkludiert sind über 80 Flughäfen in den Gebieten Süd-Skandinavien, Britische Inseln, Frankreich, Benelux, Dänemark, Deutschland, Schweiz, Österreich, Nord-Italien und Slowenien. Zusatzdisketten sind angekündigt. Von der Grafik sollte man nicht allzuviel erwarten. Man fliegt über braunes oder grünes Land, über blaues Meer und das war's schon. Die Flüsse schlängeln sich als mehr oder weniger breite blaue Linien durchs Land und Städte sind nicht mehr als graue Polygone, Gebäude vermisst man sowohl in den Städten als auch auf den Flughäfen. Im Prinzip ist die grafische Darstellung aber ausreichend: Zur Orientierung reicht's und sie garantiert einen flüssigen Bildaufbau. Jedes zusätzliche Detail hätte die Bildrate verlangsamt und das wäre sicher auf Kosten der Spielbarkeit gegangen. Der Sound - hihi, aber was soll man auch groß erwarten!? Dröhn, biep, quietsch!
Das Programm erlaubt Trainingsflüge (da passiert auch nichts, wenn man den Airbus mit Tempo 800 in den Boden rammt) und eine Karriere als Verkehrspilot. Das Programm führt ein genaues Logbuch und man hat sich vom Student Pilot über Pilot, Senior Pilot und Commander bis zum Chief Pilot hochzuarbeiten. Ist man bei letzterem angelangt, hat man aber mindestens 70 Missionen bei Tag und Nacht, Sonnenschein und dickstem Wolkenteppich hinter sich. Die Bedingungen werden natürlich mit jedem Rang schwieriger und so kann man bei den Qualifikationsflügen auch auf immer weniger Hilfsmittel (Auto ILS, Hold Speed, EFCS, etc.) zurückgreifen.
Laut unserem AUA-Piloten ist das Flugverhalten gut gelungen, sogar Details wie der Klappen-Effekt (plötzlicher Auftrieb beim Ausfahren der Flaps) oder leichtes Wandern der Gleitwegnadel im Endanflug sind vorhanden. Lediglich bei der Steuerung tat er sich etwas schwer - ein Digital-Joystick ist eben kein Analog-Sidestick. Nebensächlichkeiten wurden generell weggelassen, das Hauptaugenmerk auf authentisches Flugverhalten und die Navigation gelegt.
Das über 250 seitige deutsche Manual kann man als gut bezeichnen! Es enthält anfangs Kapital über Physik des Fliegens, Steuerung und Navigation. Danach wird auf das Programm direkt eingegangen, das Cockpit, Einstellmöglichkeiten, Bewertung, Autopilot und Fliegen nach Karten. Den Abschluss bilden z.B. Luftverkehrsgesetze, Positionsangaben und ein Glossar. Neben dem Handbuch gibt es noch vier Nachdrucke von Jeppesen High Altitude Enroute Charts sowie die ILS Approach Charts der inkludierten Flughäfen.
Wer viel Wert auf realistisches Flugverhalten und Navigation, aber weniger auf Action legt, ist mit A320 Airbus sehr gut bedient. Man lernt die Grundprinzipien der (Verkehrs-) Fliegerei kennen - ein Wissen, das ganz nebenbei auf dem Weg zum Pilotenschein helfen kann. Nun aber "Guten Flug und Happy Landing"! Vielleicht sehen wir uns mal in London Heathrow - ich bin der Pilot mit dem Parmalat-Kapperl!
(dik, TH)
C=OMM |
Ready for Takeoff!
Airbus A320-Flugsimulator besticht durch
Detailtreue
Frankfurt/Flughafen Rhein-Main: Ein Airbus A320 der Lufthansa-Flotte rollt auf dem Taxiway Richtung Startbahn. Noch zwei Minuten, dann lässt Flugkapitän Johannes Schwerg den Jet abheben. Die letzten Kommandos am Joystick, die Startbahn wird auf dem Bildschirm sichtbar. Spannung breitet sich im Cockpit aus: Ist genug Treibstoff an Bord, reicht die Länge der Startbahn für die hohe Zuladung, ist der richtige Kurs für den Zielflughafen London-Gatwick in den Flugcomputer eingegeben, wo stehen die Funkfeuer? Der Flugkapitän geht auf Nummer Sicher, drückt auf die Pausetaste und überprüft in Ruhe noch einmal die eingegebenen Daten.
Pausetaste, Joystick, Bildschirm? Was hat das mit dem A320 zu tun? Das einzige, was es im Airbus nicht gibt, ist die Pausetaste beim Starten, Joystick und Bildschirme sind an Bord, Computer sowieso. Man hat's gemerkt, wir reden von einem Flugsimulator, und zwar von einem ganz besonderen.
Realistische Simulation
Der Airbus-Flugsimulator A320 von Thalion ist nach einhelliger Expertenmeinung momentan die realistischste Simulation, die es auf dem Markt gibt. So stimmt beispielsweise die Flugphysik in allen Details mit dem wirklichen Verhalten des Airbus überein. Kein Wunder, gingen die Software-Entwickler doch sogar soweit, ihr Programm von Lufthansa-Experten und Airbus-Konstrukteuren unter die Lupe nehmen zu lassen, um gewünschte Verbesserungen in den Flugsimulator einzubauen. Ein mitgeliefertes 250 Seiten starkes Handbuch informiert über Kniffs und Tricks beim Airbus-Fliegen und versetzt den Hobby-Piloten so in die Lage, anhand der mitgelieferten Navigationskarten und ILS Approach Charts, den Flugkurs selbst bestimmen zu können. Soviel zum Thema Realität.
Steile Karriereleiter
Zur Simulation: Hat sich der Hobby-Pilot im "Trainings-Mode" mit Navigation und Steuerung seiner Maschine vertraut gemacht, kommt nun der Ernst seines Flugkapitän-Daseins. Im "Duty-Modus" hat er die Aufgabe, sich durch die verschiedenen Pilotenränge durchzuarbeiten. Angefangen vom Rang eines "Student-Pilot" kann er sich in seiner persönlichen Karriereleiter bis hin zum "Chief-Pilot" hocharbeiten. Doch Achtung: Mutter Natur und Technik halten einiges an Aufregung für ihn bereit. So fallen in höheren Pilotenstufen auch schon einmal ein Triebwerk oder die Navigationsinstrumente aus, Unbilden der Natur erfordern spontane Kurskorrekturen. Am Ende einer jeden Simulation gibt es eine Leistungsbewertung in Prozentpunkten, die auf einer mitgelieferten, separaten Logbuch-Diskette gespeichert wird. Sollte es unser Hobby-Pilot tatsächlich bis zum "Chief-Pilot" geschafft haben, kann er seine Logbuch-Disk an Thalion einschicken. Als Preis winkt ihm die "Goldene Airbus-Spange".
London-Gatwick: Gerade ist ein Airbus A320 der Lufthansa aus Richtung Frankfurt-Rhein-Main gelandet. Der Flugkapitän lässt den Jet in Parkposition rollen, schaltet die Triebwerke aus und speichert den Flug auf seiner Logbuch-Disk. Zufrieden denkt er an seine baldige Beförderung.
PILOTEN-WETTBEWERB
Will der Flugkapitän nicht nur seine Beförderung, sondern gar eine Auszeichnung, kann er sich an einem Wettbewerb beteiligen: Das AMIGA-Magazin sucht die besten A320 Flugsimulator-Piloten. Die Regeln sind einfach. Schicken Sie eine Kopie Ihrer Logbuch-Diskette an:
Markt & Technik Verlag AG
AMIGA-Redaktion
Stichwort: Airbus
Hans-Pinsel-Straße 2
8013 Haar bei München
Die zehn besten Piloten werden zu einem Endkampf auf die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung vom 15. bis zum 21. Juni 1992 in Berlin eingeladen. Die drei Gewinner dieses Ausscheidungswettbewerbs können dann als Gäste der Deutschen Lufthansa in Frankfurt ihr Können im echten Flugsimulator demonstrieren, und dies unter fachkundiger Anleitung eines Ausbilders der A320-Flotte.
USA-Edition
ASM News |
Von Thalion kam jüngst die USA Edition von A320 Airbus heraus, die den Besitz der Europa-Edition nicht voraussetzt. Sie wurde zunächst für den Amiga herausgebracht, wobei das dicke Handbuch für das ordentliche Gewicht des Paketes verantwortlich ist.
ASM 8/93
ASM (CDROM-Version) |
Wer es nicht so kriegerisch mag und trotzdem gern in die Luft geht, kann das jetzt mit der CD-Version der realistischsten zivilen Flugsimulation schlechthin tun. Der Airbus A320 kommt in zwei Ausführungen: Als Europa- und als Amerika-Edition. Wie alle Data-Media-Produkte sind beide Flugis direkt von der Silberscheibe spielbar und brauchen nur minimalen Platz auf der Festplatte. Die Packungen sind übrigens nur was für Muskelmänner, denn neben dicksten Handbüchern ist auch eine Menge Kartenmaterial und mehr mit drin. Wer es gerne total realistisch mit wenig Aufregung und spartanischer Grafik mag, der kann sich mit den Airbussen ruhig mal als Luftkutscher versuchen. Zusätzlich wurden übrigens noch Demos und Zubehör von anderen Flugsimulatoren mit auf die CD gepackt, die aus der Shareware- und Public Domain-Szene stammen.
ST-Computer |
Nach dem erfolgreichen Flug über Europa ist jetzt die USA-Edition von Thalions semiprofessioneller Flugsimulation erschienen. Es handelt sich um ein eigenständiges Programm, das auch ohne den Besitz der Europa-Version benutzt werden kann. Durch das Verbessern der bisher schon sehr realistischen Flugphysik und den Einsatz von gesampelten Sounds konnte diese Simulation noch wirklichkeitsnäher gestaltet werden. Es können insgesamt über 240 Flughäfen im Bereich der West- und Nordostküste der USA angeflogen werden.
Die Realität beginnt schon bei der Flugvorbereitung. Vor Flugbeginn wählt der Pilot die günstigste Flugroute zwischen Start- und Zielflughafen aus. Hierbei darf er sich nur auf den sogenannten "Luftstraßen" bewegen. Diese "Luftstraßen", die einen reibungslosen und planmäßigen Verkehr garantieren, sind auf insgesamt vier Karten (High Altitude Charts) eingezeichnet. Was auf den ersten Blick wie ein Strickmuster aussieht, enthält für den Hobbypiloten sehr wichtige Informationen. An Anfangs-, End- und Kreuzungspunkten der Luftstraßen befinden sich UKW-Drehfunkfeuer, welche für die Navigation benutzt werden. Die Funksignale dieser Sender ermöglichen während des Fluges eine Ortsbestimmung. Vor Flugbeginn werden Namen und Frequenzen der Navigationssender, die auf der ausgewählten Flugroute liegen, im Flugplan notiert, Zusätzlich werden der Flugkurs (in Grad) und der Abstand zwischen den Sendern (in nautischen Seemeilen) aufgeschrieben. Danach schaut man sich den Zielflughafen genauer an. Von allen anfliegbaren Airports ist ebenfalls detailliertes Kartenmaterial (ILS Approach Charts) vorhanden. Hier erfährt der Airbus-Pilot die Frequenz des ILS (Instrumentenlandesystems), den Landekurs, die Landebahnlänge und jede Menge anderer Daten. Aus der Summe der bisher notierten Meilen lässt sich anhand von Tabellen die benötigte Treibstoffmenge bestimmen. Volltanken wie beim Auto würde das Startgewicht unnötig erhöhen und damit den Treibstoffverbrauch und auch die Flugkosten ansteigen lassen. Das klingt nicht nur alles recht kompliziert, das ist es auch. Es entspricht, laut Handbuch, jedoch der Realität.
Genug Schreibkram und Theorie, jetzt wird geflogen. Nach dem Programmstart landen wir im Büro des Flugleiters und werden gefragt, ob wir einen Trainings- oder einen Pflichtflug durchführen wollen. Bei einem Pflichtflug würden wir die Laufbahn eines Flugzeugführers beginnen und uns vom "Student Pilot", durch das Ablegen einer Flugprüfung und das Absolvieren von etlichen Flügen, zum nächsthöheren Dienstgrad hocharbeiten. Doch vor Beginn einer Pilotenlaufbahn sollte man ein wenig üben, also wählen wir den Trainingsmodus. Dann geben wir die Kürzel von Start- (KLAX = Los Angeles) und Zielflughafen (KSFO = San Francisco) ein und befinden uns im Cockpit des Airbus (Blick auf die Rollbahn des Flughafens von L.A.). Während die Triebwerke hochlaufen und die Landeklappen herausfahren, werden die Frequenzen der beiden ersten Navigationssender vom Flugplan eingegeben (erster Kasten von links). Danach wird der Triebwerksschub (erster Kasten von rechts) erhöht, und der Airbus rollt auf die Startbahn. Dann geben wir 100% Schub und ziehen beim Erreichen der Startgeschwindigkeit den Flieger hoch. Fahrwerk einziehen und den Kurs des ersten Navigationssenders einschlagen. Schon bei diesem Manöver werden "flugerfahrene" Rechnerpiloten an der Reaktion des Airbus merken, dass es sich um einen großen und schweren "Vogel" handelt. Er reagiert nicht langsam, aber dennoch, dem Gewicht angemessen, träge auf die Lenkbewegungen. Doch wieder zurück ins Cockpit. Die Vielzahl der Instrumente und ihre Maßeinheiten sind auf den ersten Blick verwirrend, doch anhand des Bildes schnell erklärt (die Zahlen in den Klammern sollen das Auffinden der Instrumente erleichtern). In der linken Hälfte des großen Instrumentenblockes findet man Angriffswinkel der Luft auf die Tragflächen (+09), vorgewählten Kurs (249), Strömungsabrisswarnung (aus), Höhenmesser (00 160 Fuß), Steig- und Sinkgeschwindigkeit pro Minute (350), Kreiselkornpass (249), MACH-Anzeige (.18), True-Air-Speed (121 Knoten) und Fahrtmesser (120 Knoten). In der rechten Hälfte sieht man die beiden Navigationsinstrumente, den Radiokompass und die Digitalanzeigen für Gesamtgewicht des Airbus (40400 kg), Treibstoffmenge (690 kg), Treibstoffverbrauch pro Stunde (1703 kg) und Start- und Landegeschwindigkeit (131 Knoten). Dem Hobby- Airbuspiloten stehen die gleichen Hilfs- bzw. Automatikfunktionen zur Verfügung wie seinem realen Vorbild. Die Erklärung von Kursautomatik und "Electronic Flight Control System" würden den Rahmen dieses Artikels sprengen.
Auch der Autopilot kann das Pilotenleben erleichtern. Befindet man sich in Reichweite des ILS-Senders des Zielflughafens, können die Automatiksysteme die komplette Steuerung (Einschwenken auf den richtigen Kurs sowie Landeklappen und Fahrwerke ausfahren) übernehmen. Diesen Vorteil machen wir uns auch für unseren Übungsflug zunutze. Nachdem wir uns von Funkfeuer zu Funkfeuer gehangelt haben, ist für das Aufsetz- und Bremsmanöver (mit Autopilot) nicht mehr viel Erfahrung nötig. Will man allerdings seinen Dienstgrad verbessern, ist die Benutzung des Autopiloten tabu. Bei den Pflichtflügen werden die Flughäfen und Sichtbedingungen vorgegeben. Beim Airbus A320 wurde großer Wert auf Realitätsnähe gelegt (Instrumentenflug, kein Sichtflug), deshalb sind nur wenig Landschaftsdetails vorhanden. Die Anordnung von Fluss- und Küstenverläufen sowie von Start- und Landebahnen ist jedoch authentisch. Das verwendete realistische Kartenmaterial tut sein übriges dazu. Kein Wunder, denn es handelt sich dabei um Nachdrucke von Original-Kartenmaterial. Mit dem Programm und dem umfangreichen Handbuch- und Kartenmaterial (Gewicht ca. 1 kg) erhält der engagierte Hobbypilot eine Simulation, die ihn sicherlich einige Zeit an seinen Computer fesseln wird.
Amiga Joker |
Anderthalb Jahre nach dem Jungfernflug hat Thalions Passagiermaschine nun den Sprung über den großen Teich gewagt als kleinen Vielflieger-Bonus bekam der Airbus dazu gleich ein paar neue Instrumente spendiert.
Dieses völlig eigenständige Programm begnügt sich mit einer Disk, bringt aber dank des umfangreichen Karten- und sonstigen Begleitmaterials mindestens so viel Gewicht auf die Waage wie der europäische Vorflieger. Die literarische Unterstützung kann man auch gut gebrauchen, schließlich umfassen die beiden getrennt anwählbaren Szenarien den gesamten Nordosten der USA und die Westküste von der kanadischen Grenze bis hinunter nach New Mexiko das sind alleine schon über 240 Flughäfen! Wer allerdings glaubt, dass er hier aus der Luft die Cowboys beim Almabtrieb beobachten kann, der hat (wieder) auf den falschen Flieger gesetzt...
Während die Start- und Landebahnen noch exakt der Realität nachgebildet sind, erscheinen selbst die größeren Städte nur als triste graue Flecken in der ansonsten herzlich detaillosen Landschaft. Lediglich nachts sind diese Flecken mit einem Punkteraster überzogen, das den Eindruck eines urbanen Lichtermeeres vermitteln soll. Auch tempomäßig holt die Grafik keinen Piloten aus der Kantine, akustisch wartet nach der Intromusik à la Pink Floyd nur noch das heisere Triebwerksrauschen im Cockpit. So weit, so bescheiden, doch gibt es auch viel Erfreuliches zu vermelden:
Ein zusätzliches Display zeigt nun die True Air Speed an, also die tatsächliche Geschwindigkeit über Grund. Außerdem wird man neuerdings ständig über die Lage der Wolkendecke auf dem Laufenden gehalten, und der frisch hinzugekommene Zeitraffermodus beschleunigt die Reise doch erheblich. Die Navigationsgeräte werden per Maus bedient, der Steuerknüppel mit dem Freudenknüppel, und die Tastatur ist ebenfalls nicht zu knapp belegt. So praktisch die erweiterten Flughilfen auch sein mögen, die Beherrschung des schweren Stahlvogels ist dadurch nicht einfacher geworden. Ohne Autopilot pendelt das gute Stück um die Querachse, nimmt also die Nase ständig rauf und runter, was nur sehr schwer unter Kontrolle zu bringen ist. Der Aufstieg in höhere Rangstufen, wo man bei den Qualifikations- und Prüfungsflügen auf den Digi-Chauffeur verzichten muss, wird damit zur echten Herausforderung.
Bei aller Hochachtung vor dem hier gebotenen Realismus, ein wenig mehr Action hätte der Geschichte nicht geschadet. Selbst die altehrwürdigen Lufthansa-Schulungssimulatoren verfügen über eingebaute Notfall-Szenarien wie Triebwerkausfall und Vogelschwarmangriff aber selbst normaler Luftverkehr hätte die Sache schon interessanter gemacht. Vor allem, da das Programm (entgegen der Aussage im Handbuch) sowieso nur mit einem Megabyte läuft, warum also nicht gleich eine vollwertige 1-MB-Version mit mehr Grafik und netten Zusatzfeatures? In seiner jetzigen Form werden wohl wieder nur angehende Lufthänse so richtig auf den diffizilen Digi-Airbus fliegen...
(mw)
PC Joker |
Vor anderthalb Jahren veröffentlichte Thalion den europäischen Vorflieger dieser superrealistischen Simulation für angehende Lufthansapiloten - jetzt wurde das Übungsgebiet auf die Vereinigten Staaten erweitert.
Neu an diesem für sich alleine lufttauglichen Programm sind vor allem die über 240 Flughäfen, die sich auf den Nordosten der USA und die gesamte Westküste von der kanadischen Grenze bis New Mexiko veteilen. Frisch ins Cockpit aufgenommen wurden auch ein paar zusätzliche Instrumente (z.B. für den "True Air Speed") und ein digitaler Zeitraffer - Geschwindigkeitsgeräusche sind deswegen aber selbst auf einem 486er nicht zu befürchten. Den überaus wirklichkeitsnahen Rest kennt man bereits vom Jungfernflug: Dass hier viel Arbeit, aber relativ wenig Spiel und praktisch keine Action angesagt ist, ahnt man schon beim Öffnen der Packung, die bis zum Rand mit Karten und Handbüchern vollgestopft ist. Auch optisch gibt es wieder detailarme Schonkost, lediglich die Airports hat man in einem Anfall von Verschwendungssucht mit den authentischen Start- und Landebahnen ausgestattet. Dazu ertönt im Intro ein bisschen Sphärensound à la Pink Floyd, danach ist man mit dem Triebwerksrauschen allein. Die trockene Atmosphäre und die diffizile Steuerung (Tastatur plus Maus oder Stick) tun ein übriges, um dem Wohnzimmerpiloten klarzumachen, dass er in einem Touristenbomber und nicht etwa in einer F-19 sitzt. Neues altes Fazit: Wer von einer Lufthansa-Karriere träumt, fliegt hier richtig, allen anderen dürfte der Airbus schlicht zu langweilig sein.
(mw)
Amiga Games |
Der Megaseller in neuer Ausführung
Up, up and away! Kein anderer Slogan passt besser auf die
A320-Simulation von Thalion als dieser. Wir testeten die
verbesserte USA-Edition.
Airbus-Fakten
Viereinhalb Jahre dauerte die Entwicklung von Airbus
A320, bei der Thalion mit der Deutschen Lufthansa, der Deutschen
Aerospace Airbus und dem Flugkartenverlag Jeppesen
zusammenarbeitete. Technischer Leiter des Programmierteams war
Rainer Bopf, der - da selbst Pilot und Luftwaffenoffizier a.D. -
kein Unbekannter in Fliegerkreisen ist. Besonders ins Auge
gefasst hat man hierbei die Bereiche Flugphysik und Navigation.
Der Spieler übernimmt die Rolle eines Airbus-Captains, zu dessen
Aufgaben neben dem Fliegen noch Flugplanung, Treibstoffberechnung
und Einschätzung der Wetter- und Sichtbedingungen gehören. Im
Trainingsmodus könnt Ihr Start- und Zielflughafen, Abflugszeit,
Passagier- und Treibstoffmengen frei wählen, während
"Duty" mindestens den Startterminal vorgibt. Nach der
Landung erhält der Spieler eine Wertung, die, abhängig von der
Art des Fluges, verschiedenen Kriterien unterliegt. Die
Pflichtflüge und der Standardization Check sind erfolgreich,
wenn die Landung auf dem gewählten Zielflughafen erfolgt, kein
Crash "gebaut" wird und die Durchschnittsbewertung im
Logbuch nicht unter 66 Prozent fällt. Das Gesamtergebnis wird
Null, wenn Ihr nicht am gewünschten Zielort landet oder ein
Einzelparameter beim Post-Flight-Check einen bestimmten Wert
unterschreitet. Beurteilt werden Bank, Pitch, die
Sinkgeschwindigkeit, der Zustand des Fahrwerks, der Aufsetzpunkt,
die Rollgeschwindigkeit und der verbleibende Treibstoff. Aufgrund
dieser Kriterien trägt jeder Flug zur Neufestlegung des
Dienstgrades bei. Der Rang entscheidet wiederum über den
Schwierigkeitsgrad. So einfach ist das!
Unterschiede zu Airbus Europe
Gegenüber der Europe-Ausgabe hat man die USA-Edition in
einigen Punkten verbessert. Das Ansprechverhalten der Steuerung
ist weicher, da die flugphysikalischen Rechenroutinen bearbeitet
wurden. Außerdem hat man bei Thalion anscheinend bemerkt, dass
80 Flughäfen leider nicht ausreichen. Das neue Gebiet beinhaltet
nun die dreifache Anzahl an Landeplätzen und stellt über 700
Funkfeuer zur Verfügung.
Das Spiel
Bei den Flughäfen handelt es sich nun zum Teil um
solche, die nur unter Sichtflugbedingungen (VFR) angeflogen
werden dürfen. Fliegen auf Sicht ist mit dem Airbus-Simulator
ein zweifelhaftes Vergnügen. Die Plätze sind zwar mit ihren
Rollwegen detailgetreu dargestellt, aber das war's auch schon.
Wer Bauwerke in der Landschaft sucht, wird schwer enttäuscht,
nicht einmal die Golden Gate Bridge findet sich in San Franciscos
Bucht und am Hudson River sucht man vergebens nach der
Freiheitsstatue oder der Skyline von Manhattan. Ähnlich komplexe
Flugsimulationen, wie beispielsweise Sublogics "Flight
Simulator V" bieten hier mehr. Auch bei der Darstellung der
Wetterbedingungen ging man bei Thalion etwas sparsam vor, denn
eine einzige Wolkenschicht, die auch noch vor dem Start definiert
werden muss und sich nicht per Zufallsgenerator einschaltet oder
ändert, ruft im allgemeinen keine Beifallsstürme hervor. Hinzu
kommt, dass das Programmierteam Winde überhaupt nicht
berücksichtigt hat. Das vereinfacht zwar Navigation und
Treibstoffberechnung, ist aber nicht gerade realistisch. Die
Cockpit-Instrumentierung entspricht der des echten A320.
Allerdings wurde vieles vereinfacht. Die Mehrzweckbildschirme
lassen sich nicht auf eine andere Funktion umstellen und die
Anzeigen der Triebwerke sind stark stilisiert dargestellt. Der
Spieler sitzt auf der linken Seite (der des Captains) mit Blick
auf zwei Bildschirme. Das linke Display zeigt den künstlichen
Horizont mit Pitcheinteilung, die "angezeigte
Eigengeschwindigkeit" (IAS), den Angriffswinkel (AoA), den
Höhenmesser (ALT), das Variometer (V.V.i) und die Machzahl. Neu
dazugekommen ist die automatische Berechnung der "wahren
Eigengeschwindigkeit" (TAS) durch den Bordcomputer. Der
rechte Bildschirm zeigt die beiden "Course Difference
Indicators" (CDI), die direkt mit den
Radionavigationsempfängern NAV1 und NAV2 verbunden sind.
Außerdem findet sich hier ein Radiokompass (ADF) und eine
Statusanzeige des Autopiloten. Man merkt sofort, dass der
"AKF" (Abkürzungsfimmel) die Verkehrsfliegerei
beherrscht. Ein wichtiges Instrument wurde leider völlig
vergessen: Der Wendezeiger! Diese Anzeige, die von Laien oft mit
dem künstlichen Horizont verwechselt wird, misst die
Wendegeschwindigkeit des Flugzeugs. Mit seiner, und der Hilfe der
Borduhr kann der Pilot exakte Warteschleifen fliegen. Die
beigefügte Dokumentation fiel dagegen umfangreich aus. Neben
zwei dicken Blöcken mit über 300 Original Jeppesen Anflugkarten
und Rollwegeplänen für alle 240 verfügbaren Flugplätze hat
man noch vier Streckenkarten, ein Referenzheft und ein
Airbusposter beigefügt. Eigentlich rechtfertigt schon diese
Paperware den Kauf, da sich die Stecken- und Anflugkarten auch
für den Flugsimulator II verwenden lassen. Nur das
Piloten-Handbuch, das Basiswissen vermitteln sollte, wurde
vernachlässigt. Wichtige Informationen, wie z.B. die Tatsache,
dass von 0-179 Grad ungerade und von 180-359 Grad gerade
Flughöhen verwendet werden, fehlen. Aber hier könnt Ihr Euch im
Buchhandel behelfen. Es ist nicht möglich, eine einfache Rolle
zu fliegen, da die Steuerung Bankings über 25 Grad nicht
annimmt. Auch Loopings sind nicht realisierbar. Sicherlich fliegt
in Wirklichkeit niemand eine Linienmaschine auf diese Weise, aber
die Realitätsnähe leidet unter der Tatsache, dass keine
Anstellwinkel geflogen werden können, die zu einer
Materialermüdung oder gar einem Flügelabriss führen können.
Anders als in ähnlichen Simulationen ist es nicht möglich, das
Flugzeug an eine bestimmte Position und Höhe zu setzen, um
beispielsweise nur den Endanflug durchzuführen oder um eine
bestimmte Verfahrenskurve immer wieder zu üben. Die
Wetterbedingungen zu verschiedenen Jahreszeiten wurden, ebenso
wie Wind, nicht berücksichtigt und anders als bei den
Simulationen von Sublogic haben die Entwickler nur eine einzige
Wolkenschicht eingebaut. (mk)
Der Vorgänger wurde mit Verkaufszahlen weit über 100.000 zu einem der meistverkauften Programme. Wie dieser Erfolg zustande kam, kann man sich übrigens noch nicht einmal bei Thalion selbst so recht erklären. Betriebswirtschaftlich gesehen ist es natürlich nicht dumm, einen ziemlich ähnlichen Nachfolger zu veröffentlichen. Doch leider macht der Nachfolger kaum mehr Spaß und das Geschehen ist immer noch so interessant wie das stundenlange Beobachten eines Mäuselochs. Wer wirklich Interesse an Airbus-Fakten hat, wird wohl mit der Bedienungsanleitung des Airbus mehr Spaß haben.
Die Stärken des Programms liegen in der physikalischen Genauigkeit und der Fülle des beigelegten Kartenmaterials. Flugplanung, Treibstoffberechnung und Anflug des Zielplatzes können authentisch durchgeführt werden und vermitteln das Flair eines echten Airliners. Wer sich allerdings als "Quax, der Bruchpilot" versucht, wird feststellen, dass Airbus keine Kunstflugmanöver zulässt. Die grafische Darstellung des Cockpits kann nicht ganz überzeugen, denn sie vermittelt den Eindruck, der A320 wäre ein einsitziges Flugzeug. Kontrastarme Landschaft ohne Bauwerke und das Fehlen von Dämmerungseffekten verstärken zudem den etwas langweiligen Eindruck. Welchen Zweck die nachts über den Boden gelegte Gitterstruktur haben soll, bleibt unklar, denn sie stört eigentlich nur und in Wirklichkeit ist der Pilot sowieso auf seine Instrumente angewiesen, um eine Vorstellung von seiner Geschwindigkeit zu haben. Wer auf eine schöne Außenansicht seiner Maschine hofft, der wird enttäuscht und ist auf seine Phantasie angewiesen. Der Sound dagegen wurde ordentlich umgesetzt. Das Aufheulen der Triebwerke wirkt sehr echt und vermittelt Realismus. Allerdings treten ab und zu Phasenverschiebungen auf, die sich störend auswirken können. Sammler von Flugsimulationsprogrammen werden mit diesem Programm eine Lücke füllen können, aber nur die Freunde von Checklisten und Papierkrieg kommen hier wirklich voll auf ihre Kosten.
Wenn wir schon einmal bei der ernsten Seite des Fluggeschäftes und des Fliegens sind, wollen wir mit Airbus A320 sogar richtig "professionell" werden. Alle bekannten Flugsimulationen sind selbstverständlich komplex gestaltet und meist auch gut recherchiert, keine kann es aber in dieser Hinsicht mit dem Airbus aufnehmen. Die Packung enthält zwar nur eine Diskette, dafür aber ein Reference- und ein Pilot-Manual, zwei große Karten, zwei sogenannte ILS Approach Charts und nicht zuletzt ein Poster. Somit verfügt man über circa 700 Seiten Material. Ein echter Pilot wird vielleicht noch über diesen Umfang lachen, aber jemand, der nur die Diskette in seinen Amiga zu schieben braucht, damit ein Programm läuft, und der somit durch einen benutzerfreundlichen Computer etwas verwöhnt ist, wird dies mit Sicherheit erst erschrecken. Der eigentliche Teil, den man sich zu Gemüte führen sollte, umfasst fürs erste nur ein Siebtel. Der Rest besteht eben aus besagten ILS Charts, mit denen man einen genauen Überblick über die vielen Flughäfen der Nord-Ost- und Westküste der USA erhält: Wie fliegt man den Airport an oder von ihm ab, wie ist der Code des Platzes und viele komplizierte Zahlenreihen mehr. Die Dinger sind zwar alle scheinbar perfekt, der Vermerk "Not for real navigation" zeigt aber doch, dass im richtigen Leben noch viel mehr gefordert wird.
Hat man den ersten "Schock" dann überwunden und begibt sich ins Cockpit, erweist sich auch dieses als äußerst komplex. Nachdem man die Motoren eingeschaltet hat, begibt man sich in Richtung Startbahn. Sofort wird klar, dass es sich beim Airbus um keine kleine, leicht zu steuernde Maschine handelt, was weiter bestätigt wird, sobald man in der Luft ist. Airbus A320 ist ein Programm, das bis ins Detail an die richtige Fliegerei erinnern soll. Alles ist genau nachempfunden und aufs Feinste programmiert - wenn da nicht eine Kleinigkeit wäre, die in der heutigen Zeit jeden Käufer erschaudern lassen würde: Die Darstellung der Landschaft lässt doch sehr zu wünschen übrig. Lediglich eintönige Flächen, die immer wieder einmal durch Seen unterbrochen werden, können einfach nicht begeistern. Das wichtigste an diesem Programm soll zwar der Realitätsgrad sein, das Ganze sollte jedoch in der heutigen Zeit auch durch gute Grafik unterstrichen werden.
Wegen der Komplexität nichts für zwischendurch und auch nur für Fans.
Michael Erlwein
Wieso sich das technisch und grafisch schwache Programm A320 Airbus zu einem der Bestseller des Jahres '92 entwickelte, wusste man auch bei Thalion nicht so genau, jedoch veröffentlichte man einen fast identischen Nachfolger.
Amiga Magazin |
In Zusammenarbeit mit Lufthansa und der Deutschen Aerospace hebt Thalion ein zweites Mal ab. Wie der Titel schon andeutet, beinhaltet die USA-Edition des digitalen Airbus alle Flughäfen der amerikanischen Ost- bzw. Westküste. Genauere Daten zu den Airports entnimmt der Pilot den beiden Kartenbüchern. Eine Kurzreferenz und die leider nicht viel umfangreichere Anleitung füllen die imposante Verpackung bis zum Rand. Seine Sporen verdient der Luftkapitän auf Dienstflügen quer durch die Staaten, bei denen er sowohl Passagiere als auch Fracht transportiert. Penibel protokolliert das Programm alle Erfolge und Bruchlandungen. Wegen der hyperrealistischen Steuerung im originalgetreuen Airbus-Cockpit sind Crashs an der Tagesordnung. Außer verschiedenen Witterungsbedingungen gibt es spielerisch keinerlei Abwechslung. New York sieht in der langsamen 3D-Grafik so unspektakulär wie Los Angeles aus.
Im Vergleich zu dieser staubtrockenen Flugsimulation mutiert selbst der fünf Jahre alte "Flight Simulator II" von Sublogic zum reinrassigen Actionabenteuer. Spaß macht die tägliche Arbeit als Lufthansa-Kapitän wohl nur dem, der genug Freizeit hat, auf der Karriereleiter der Fluggesellschaft nach oben zu klettern. Otto-Normal-Piloten verspricht Thalion für die nähere Zukunft ein Update mit den Grafikroutinen aus dem flinken Motorradrennen "No Second Prize". Auch Außenansichten und zusätzliche Soundeffekte soll es geben. Im Prinzip folgt der A320 der ersten Version: Wenig Action, viel Realitätsnähe.
Carsten Borgmeier/rk
PC Player |
San Francisco, here we come! Thalions Airbus-Simulation hat zur Landung in den USA angesetzt.
Die Flugsimulation "Airbus A320" gehörte Ende 1991/ Anfang 1992 zu den meistverkauftesten Programmen in Deutschland. Das Spiel, das sogar von der Lufthansa und Airbus-Coproduzent Deutsche Aerospace unterstützt wurde, zählte aber nur verkaufstechnisch zu den Hits des Jahres; spielerisch gab es katastrophal wenig her und bot noch dazu die schlichteste Grafik der Branche. Eine erweiterte Version des Programms unter dem Namen "Airbus A320 - USA Edition" will jetzt die Charts stürmen. In der neuen Version wurden hunderte von amerikanischen Flughäfen verewigt. Außerdem haben die Programmierer die Grafik überarbeitet. Ebenfalls neu ist das Handbuch; die künstlich auf dick getrimmte Schwarte aus dem ersten Airbus wich zwei übersichtlichen Heftchen. Das stramme Gewicht der Packung stammt aus den über hundert professionellen Anflugcharts für die diversen Flughäfen.
Das Airbus-Programm selbst gibt sich bescheiden und findet auf einer lauschigen Double Density-Diskette Platz; auf der Festplatte kommt es mit gerade mal 700 Kilobytes aus, davon gehört gut ein Drittel zum aufwändigen Intro mit Digital-Musik. Die Landschaftsdaten sind zweigeteilt; Sie können entweder nur im Westen oder Nord-Osten der USA abheben und landen.
Die Welt ist flach - wenn man dem Airbus-Programm Glauben schenkt. Trotz eindringlicher Warnung auf der Packung, dass es sich hier um eine High-Tech-386-only-Simulation handelt, erwartet uns die minimalistischste 3D-Grafik aller Zeiten. Keine Gebäude, keine Hügel, keine Wolken: Airbus bietet nur einen bunt bemalten Boden. Die großen blauen, grauen und grünen Vielecke deuten Städte, Seen und Straßen dezent an. Normalerweise präsentieren 386er-Spiele eher komplexe Grafikkost (siehe "Falcon" und "Strike Commander"); Airbus liefert aber noch nicht einmal, was ein C64 mit "Flight Simulator" vor zehn Jahren schaffte. Die grafische Qualität der Menüs schwankt übrigens zwischen laien- und stümperhaft.
So langweilig wie die Grafik ist auch das Spiel. Flughafen auswählen, Zahl der Passagiere eintippen, Benzin-Menge eingeben und abheben. Fliegen tut meist der Autopilot, kompliziert ist nur die Benutzung der Navigationssysteme. Passieren tut auf den langen Flügen zwischen A und B leider rein gar nichts. Hangeln Sie sich von Funkfeuer zu Funkfeuer, betrachten Sie die geometrischen Muster auf dem Erdboden, lauschen Sie dem Rauschen der Motoren, schlafen Sie dabei nicht ein und fragen Sie sich, warum Sie dafür 130 Mark ausgegeben haben...
(bs)
Enttäuschung des Monats September 1993: Die Airbus-Simulationstragödie setzt sich mit der USA-Edition fort.
PC Player 1/94
PC Games Sonderheft Simulationen |
Nur fliegen ist schöner
Der Airbus A320 gehört wohl zu den modernsten und sichersten Flugzeugen der heutigen zivilen Luftfahrt. Diesem technischen Wunderwerk hat sich das Softwarehaus Thalion mit Unterstützung der Lufthansa und des Airbus-Produzenten Deutsche Aerospace angenommen.
Unter der Leitung des erfahrenen Software-Entwicklers und routinierten Piloten Rainer Bopf entstand wohl eine der realistischsten Simulationen für den heimischen Computer. Über vier Jahre Erfahrungen aus dem realen Flugalltag flossen in diese Simulation mit ein. Endlich kann sich jeder die Faszination des Airbus-Fliegens ins heimische Cockpit holen. Dabei liegen die Schwerpunkte des A320 deutlich auf dem Gebiet der Flugphysik, der Navigation und dem realistischen Flugverhalten des Jets. Dieses Know-how wird dann auch an jeder Stelle des Programms deutlich. Die Instrumentierung und das Flugverhalten sind bis ins letzte Detail dem Original nachgebildet worden. Dabei stimmen alle Koordinaten bis auf die letzte Kommastelle und alle Instrumente und Anzeigen verhalten sich wie im wirklichen Cockpit.
Die erste Version des A320 beinhaltet das authentisch nachgebildete Fluggebiet von Westeuropa. Alle wichtigen Flugplätze und Funkleitstellen sind mit den tatsächlichen Rufzeichen und Kennungen implementiert. Seit einigen Monaten ist nun die Edition USA erhältlich. Mit über 240 Flughäfen und über 700 Navigationspunkten innerhalb der West- und Nordküste der USA hat der A320 von Thalion nochmals deutlich zugelegt. Neben der Erweiterung um das Gebiet der USA kann der engagierte Hobbypilot auch auf noch verbesserte Flugeigenschaften des A320 zurückgreifen. Durch Änderungen an der Flugphysik ist man bei Thalion dem Original noch einen Schritt näher gekommen. Das Handbuch wurde ebenfalls überarbeitet und ist deutlich besser zu genießen.
Schwache Bodendarstellung
Neben dem reinen Fliegen wurde auch die Karriereleiter eines
Piloten eingebaut. Wer also Zeit und Lust hat, kann sich nach
unzähligen Flugstunden endlich auch auf den Sitz des Chefpiloten
begeben. Wenn auch nur in der Simulation. Doch bevor es soweit
ist, stehen viele Stunden des Trainings an. Die Steuerung des
Fliegers steht an Realitätsnähe dem Fliegen an sich in nichts
nach. Eine absolut exakte Bedienung per Maus, Tastatur oder
Joystick machen das Fliegen zum Vergnügen. Neben einem
umfangreichen Handbuch mit einer gut lesbaren Einführung in die
Fliegerei finden Sie im Reference Manual Hinweise für die ersten
Trainingsflüge. Zu dem jeweiligen Fluggebiet befindet sich
umfangreiches Kartenmaterial im Lieferumfang. Was wirklich
schwach ausgefallen ist, ist die Darstellung der Bodengrafik. Aus
dem Cockpit können Sie außer einigen quadratischen Gebilden
kaum etwas in der flachen Landschaft erspähen. Hier wird sich
zukünftig Thalion etwas überlegen müssen. Wer die ersten
Landschaften des neuen Flugsimulators gesehen hat, wird den A320
nicht im heimischen PC landen lassen. Nach Aussagen von Thalion
wird bereits an neuen Simulationsprojekten gearbeitet, die dann
auch entsprechende Grafiken aufweisen werden.
Fazit
Wer auf der Suche nach einer 1:1-Umsetzung des Flugalltags mit
einem Großraumflugzeug ist, der wird bei Thalion fündig.
Hingegen werden Fans von Fire-and-Forget-Simulationen schnell die
Pilotenkanzel verlassen. Auch Freunde von detailreichen
Landschaften und Außensichten kommen nicht auf ihre Kosten.
Vielmehr ist die A320 als eine wirklichkeitsnahe Simulation ohne
viele Spielereien konzipiert worden. Fast schon eine
professionelle Angelegenheit. Auf jeden Fall findet das
Thalion-Produkt großen Anklang im Lager der Piloten. Dafür
sprechen auch die ansehnlichen Verkaufszahlen.
Wilfred Lindo
Bestseller Games Ausgabe 1 |
Topgun im Airbus?
Tom Cruise - Held vieler Topgun-Episoden - kann man sich als
Captain eines Airbus schlecht vorstellen. Der A320 ist eben kein
F16-Fighter und die Lufthansa bietet - gottseidank - keine Jobs
für tatendurstige Abenteurer. Verlangt sind vielmehr Umsicht,
eine optimale Streckenplanung und solide Arbeit im Cockpit. Wer
lieber den Geist als die Nerven strapaziert, ist mit diesem
Flugsimulator also bestens bedient.
Das Programmpaket
Dank der deutschen Anleitung ist die Installation kein Problem.
Das Programm kann sogar von der Diskette aus, also ohne Benutzung
der Festplatte, gespielt werden. Es folgt als erste Flugstunde
ein kurzer Rundflug über Los Angeles, der in der deutschen
Anleitung Schritt für Schritt erklärt wird. Für alle weiteren
Unternehmungen sind Sie allerdings auf die englischsprachigen
Handbücher und Karten angewiesen. Die USA Edition des A320
Simulators enthält originale Luftverkehrskarten der gesamten USA
und des südlichen Kanada mit den Positionen und Frequenzen aller
Funkfeuer und Kontrollen. Außerdem finden Sie dort genaue
Angaben zur geographischen Lage sämtlicher Verkehrsflughäfen
der USA samt deren Einrichtungen zum Instrumenten-Landeanflug.
Wegen der bekannten Unterschiede zwischen amerikanischen und deutschen Keyboards sind nicht alle Tastaturbelegungen im amerikanischen Handbuch auf europäische Computer übertragbar, und leider ist auch die deutsche Anleitung in diesem Punkt nicht immer korrekt: Die Peilung der Navigationsinstrumente wird mit den Tasten [X] und [Y] (Instrument NAV1) beziehungsweise [Shift] [Rechts] und [Alt] (Instrument NAV2) verstellt.
Der Airbus A320
Bekanntermaßen ist der Airbus gespickt mit elektronischen
Flughilfen, die dem Piloten das Leben erleichtern: Zwei
unabhängige Navigationsinstrumente peilen verschiedene
Radiobojen an und informieren Sie bei jedem Wetter über
Kursabweichungen, wenn Sie den Autopilot nicht gleich automatisch
steuern lassen wollen. Im Handbetrieb verhindert die
elektronische Flughilfe selbstmörderische Flugmanöver
(natürlich nur, wenn sie eingeschaltet ist), und auch die
Fluggeschwindigkeit kann auf Wunsch automatisch konstant gehalten
werden. Per Instrumenten-Landung gelingt sogar das Landen auf
vielen Flughäfen teilweise oder vollständig automatisch.
Natürlich können Sie auch alle Funktionen "von Hand"
bedienen. Dann wird das Fliegen allerdings schnell zum Abenteuer,
denn der Airbus ist eine ziemlich große und träge Kiste, die
nicht jeden Pilotenfehler verzeiht.
Das Leben als Pilot
Der eigentliche Reiz des Simulators erschließt sich dann, wenn
Sie wirklich in die Rolle des verantwortlichen Lufthansa-Piloten
schlüpfen. Denn dann müssen Sie Ihre Luftkarten studieren und
scharf überlegen, auf welcher Route Sie Ihr Ziel am besten
erreichen können. Sie bestimmen, ob Sie sich an die offiziellen
Luftstraßen halten wollen, welche Funkfeuer Sie anpeilen wollen
und wieviel Kerosin getankt wird. Alles in allem eine ziemlich
knifflige Arbeit und eine große Verantwortung. Zum Glück
können Sie Übungsflüge ohne Passagiere machen...
Ihre Karriere bei der
Lufthansa
Sie beginnen als "Student Pilot". Sobald Sie sich nach
einigen Trainingsflügen sicher genug fühlen, können Sie mit
dem aktiven Dienst beginnen. Nun erhalten Sie Ihr persönliches
Logbuch, in dem alle Flüge und Ihre Leistungen festgehalten
werden. Ihr Arbeitgeber Lufthansa stellt hohe Anforderungen:
Flugmanöver, die zu Beschwerden der Passagiere führen könnten
(zum Beispiel zu steile Sinkflüge oder zu scharfe Kurven)
führen ebenso zu Minuspunkten wie Verspätungen oder gar
Irrflüge. Auch an die Umwelt (und ans Geld) müssen Sie denken:
Weil überschüssiger Treibstoff aus Sicherheitsgründen vor der
Landung abgelassen werden muss, wird eine allzu großzügige
Kerosinreserve mit Punktabzug bestraft. Wenn Ihnen allerdings der
Sprit schon vor dem Ziel ausgeht, dürfte Ihnen die Degradierung
ziemlich sicher sein, auch wenn Sie den Vogel noch irgendwo
landen sollten. Fast wie im richtigen Leben verlangt die
Lufthansa vor einer Beförderung Flugerfahrung, d.h. eine
bestimmte Mindestzahl von Flügen ohne große Punktabzüge, sowie
einen Prüfungsflug, bei dem noch strengere Maßstäbe an Ihre
Leistungen gelegt werden. Nur wer keine Fehler macht, kann es bis
zum Kapitän oder gar Chefpilot bringen. Der Weg nach oben ist
allerdings steil. Wie beim Fliegen, so geht es auch mit der
Karriere schneller abwärts als hinauf. Immerhin: Als Chief-Pilot
werden Sie auch im echten Airbus zurechtkommen, wenn der Pilot
unterwegs plötzlich ausfallen sollte...
Highscreen Highlights |
Authentischer (Programmierer ist Pilot), aber sterbenslangweiliger Flugsimulator mit peinlich-platter Grafik. Neue CD-Version mit USA-Szenario, vielen Flugsimulator-Tools und -Szenarien sowie kiloweise Flugkarten. Fürs Altpapier?
1994er CD-Aufguss eines schon 1992 öden Digi-Fliegers. Viel Realismus und liebevolle Dokumentation können allerdings über die schneckenartig kriechende und augenschmerzend karge Grafik nicht hinwegtrösten.
Play Time |
Dass eine Flugsimulation, welche die zivile Verkehrsfliegerei zum Thema hat, mindestens genauso spannend und sicherlich anspruchsvoller sein kann als die meisten "Ballerflugis", wurde ja bereits mit A320 Airbus - Europe Edition zur Genüge bewiesen.
Poster als Gimmick enthalten. Komplett in Deutsch. Anspruchsvolle Simulation ohne Action-Elemente. |
Wer kein Interesse hat, zunächst einmal das umfangreiche Handbuch zu studieren, um sich mit Themen wie Flugphysik, Navigation und Funknavigation, Instrumentenkunde sowie nicht zuletzt den Grundregeln der Flugverkehrskontrolle wenigstens einigermaßen vertraut zu machen, sollte die Finger von diesem Programm lassen. Die Schwerpunkte bei A320 Airbus liegen nämlich ausschließlich bei einer relativ anspruchsvollen Flugsimulation und -navigation. Rainer Bopf, seines Zeichens Berufspilot und hochkarätiger Luftwaffenoffizier, war bei der 4 ½-jährigen Entwicklungszeit der Simulation im Verbund mit Lufthansa und Deutscher Aerospace Airbus natürlich wieder maßgebend beteiligt.
Der US-Luftraum ist hier in zwei Regionen aufgeteilt, nämlich West Coast und North-East Coast. Hierfür liegen der Packung entsprechende originale Jeppesen Enroute- sowie ILS Approach Charts bei! Ein Reference Manual listet außerdem sowohl ICAO-Abkürzungen und Positionen der betreffenden Flughäfen, NDBs sowie VOR/ DMEs, als auch die für die Simulation notwendige Tastaturbelegung auf. Die Anfangssequenz ist nahezu identisch mit der der Europe-Edition. Ihr habt die Option, selbst Wettergott zu spielen oder willkürlich Infos hinsichtlich Wolkenuntergrenzen, Sichtverhältnisse und Wind, Luftdruck etc. zu erhalten. Selbstverständlich müsst Ihr Euren Start- und Zielflughafen sowie die im Verhältnis zu Entfernung, Passagieren (Paxen) und Ladung benötigte Treibstoffmenge angeben. Ihr habt auch die Möglichkeit, in der Pilotenhierarchie aufzusteigen, indem Ihr neben Euren Pflichtflügen sogenannte Check- bzw. besondere Qualification-Flights auswählt. Gesteuert wird der Sim-Airbus mit Hilfe der Maus oder dem Joystick, wobei letzteres Eingabegerät natürlich vorzuziehen ist. Vom grafischen Standpunkt aus gesehen ist A320 eher unspektakulär, jedoch für ein gewisses Flugfeeling ausreichend motivierend. Dies wird außerdem durch das realistische Triebwerksgeräusch unterstützt. Detaildarstellungen von Städten, Flüssen und Ozeanen können je nach Geschmack und Rechnerleistung ein- oder ausgeblendet werden. Um die manchmal etwas langatmigen, natürlich in Echtzeit ablaufenden Abschnitte zu überbrücken, kann auf "Fast Time", also Zeitfaktor 2, geschaltet werden. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, den Autopiloten zu aktivieren. A320 Airbus - USA Edition erscheint auch in einer PC-Konvertierung; selbst unentwegte Pfleger und Heger des schon nahezu ausgestorben gewähnten Ataris sollen damit beglückt werden!
Mathias Ritz
Diese anspruchsvolle Flugsimulation ist, genauso wie bereits die Europe Edition, allen Fans dieses Genres und an der zivilen Luftfahrt Interessierten zu empfehlen. In diesem Zusammenhang spezieller Gruß und Dank an meine Kollegen und Ausbilder der DFS-Akademie für Flugsicherung, speziell Herrn Sachse und die Lehrgangsgenossen Marty, Andi, Burk und Benni!
Arthur Kreklau
|
Vor vier Jahren ließ die Airbus-Simulation vom Programmierteam um den Berufspiloten Rainer Bopf so manchen Amiga abheben und so manche Stunde (wie) im Flug vergehen. Dass ballerwütige Kamikaze-Piloten in einem Airbus der zivilen Luftfahrt nichts verloren haben, war schon anno 1992 klar.
Weder die öde Grafik noch das eintönige Spielprinzip konnten seinerzeit verhindern, dass nach dem Jungfernflug eine überraschend große Zahl von angehenden Flugkapitänen ins Cockpit des Amiga-Airbus drängte. Das Rezept hieß Realismus pur ohne Eis und Soda. Das hervorstechendste Merkmal dieses "Anti-Actionflugis" war und ist die Lebensnähe bis ins kleinste Detail - trotzdem leitete die aufwändig gestaltete und nicht minder aufwändig beworbene Simulation im richtigen Leben seinerzeit den finanziellen Totalcrash der damaligen Softwarefirma Thalion ein.
Wollte der Spieler als Pilot der zivilen Luftfahrt kein Debakel erleben, wurde auch ihm das Letzte abverlangt: Die verbratene Treibstoffmenge floss genauso in seine Bewertung ein wie die Figur, die er bei den Starts und Landungen machte; ansonsten drohte kräftiger Punkteabzug. Nur zähneknirschend erlaubte die digitale Luftüberwachung Anfängern das Benutzen der zahllosen Automatikhilfen, ganz zu schweigen von den ebenfalls möglichen "Freiflügen" ohne festen Flugplan kreuz und quer durch Europa.
Bei den Hobbyfliegern kam das bierernste Programm trotzdem gut an, sodass 1993 eine inhaltlich weitgehend identische USA Edition nachgeschoben wurde. Erst vor kurzem und wegen des Konkurses von Thalion nun unter den Fittichen von Excalibur/ Korona Software veröffentlichten die Coder um Rainer Bopf dann noch den Approach Trainer, bei dem sich ausschließlich der Landeanflug mit dem Airbus einüben lässt. (AMIGA Joker 2+3/96)
Werbeprospekt von Korona Soft für registrierte
"Airbus A320"-Käufer anlässlich der Veröffentlichung
der USA-Edition (zum Vergrößern anklicken)
Wurde Ihnen für "Airbus A320" von
Thalion einmalig ein Geldbetrag gezahlt oder haben Sie
jeweils pro verkauftem Exemplar Zahlungen erhalten? Ich habe pro verkauftem Exemplar "Royalties" erhalten, etwa 10% des Verkaufspreises. Heute eine Utopie. (Email von Rainer Bopf vom 16.07.2018) |
Amiga Computing July 1991 Issue
38
Part of the simulation will have pilots taxiing the
Airbus from the airport departure stand to the runway
threshold, following an airport follow-me van to ensure
that the correct route is taken. Engine sound is
described by a company spokesman as being very realistic
and an indication of how realistic the simulation is
comes when the aircraft lands - as the reverse thrust is
activated the Airbus' nose dips.
AMIGA-Messe '91 Pilot und Programmierer Rainer "Oberst" Bopf flog unermütlich mit Thalions Flugsimulator "Airbus A320" durchs vereinte Deutschland [...]. Power Play 1/92 |
Amiga Computing May 1992 Issue 48
Night flying for A320 - "A320 Airbus" pilots
are to be able to buy the first accessory disk for the
flight simulation package within the next few weeks.
Thalion have announced that it will give the ability for
proper night time flying and enable users to practise
techniques such as airport approach and landings. The
disk will cost £14.95. Amiga Computing
CeBIT
'92
United Software (Distributor von Thalion)
führte ebenfalls ein Spiel auf dem Amiga 600 vor: Den
Flugsimulator A320. Es handelt sich um eine leicht
modifizierte Version, da beim Amiga 600 keine
Zehnertastatur zur Verfügung steht. Die Steuerung, d.h.
die Tastaturbelegung, musste also an den 600er angepasst
werden. United Software prüft noch, ob man nach der
CeBIT zwei Versionen des Flugsimulators anbietet, für
den 600er und für die anderen Modelle, oder ob man eine
einheitliche neue Version herausbringt, die dann auf
allen Amigas gleich gesteuert wird. Amiga Magazin
5/1992
ATARI Soft- und Hardwareübersicht Herbst 1992
Commodore Faltprospekt
Ein Screenshot von "Airbus A320" bebildert die
Rubrik "Games" des Faltprospektes "Amiga 1200 - Die neue
Generation".
Amiga Format December 1992 Issue
41
Could you tell me wether "A320 Airbus" works
properly on an A500+?
"A320 Airbus" is notoriously fickle on A500+ machines, but an update is promised very soon. Thalion do have a single disk version for Workbench 2.x players, but you have to arrange to receive it direct from the company themselves.
Amiga/ PC Joker - World of Commodore mit AMIGA '92
Wären nur noch die Gütersloher "Air-Bussis" zu erwähnen, und zwar deshalb, weil sie gerade mit Hochdruck an einem Airbus Update schrauben. Sehr schnelle Grafikroutinen (die aus No Second Prize stammen) ließen bei der Vorführung des runderneuerten Fliegers allerhand erhoffen!
So zeigte Thalion eine sehr flotte Demo vom Airbus Update, wenn auch nur am Amiga - die Endversion soll bis spätestens Sommer auch am PC abheben.
Gamesmaster
live
Those German funsters at Thalion will be heavily
promoting their Airbus series of flight sims with a 25ft
section of a real Airbus at the show. You'll be able to
walk around the cockpit and play with all the knobs and
dials but banish all thoughts of walking off with any
plane parts because there'll be members from the GSG9
(the German equivalent of the SAS) to stop kids doing
just that. As well as all this Thalion will be pushing
their top-notch latest games, Lionheart and No
Second Prize. Possible freebies: None whatsoever. The
One
Amiga
Computing May 1993 Issue 60
Right to reply - On reading the letter entitled "Air
crash" in our March issue, Thalion Software's UK
representative, Tony King, has exercised his right to
reply with the following:
"I was very concerned to hear of a customer who had returned his product to Thalion Germany and who had not yet received a reply. While you were quite correct in printing the UK contact number and my name, I felt the tone of your reply left something to be desired. Thalion, being a German company, operates a quite adequate customer service department based in Germany. It should be remembered that Airbus A320 is essentially an imported product and has been on release for over a year. With a new agreement in place, all future releases of Airbus will have UK registration cards and points of contact. Finally, remember the following important fact. As of February 1st, 1993, A320 Airbus on all formats across Europe had sold in excess of 147,000 units, and while I am not offering excuses for what happened to Mr Cooper or Mr Rose, that is an awful lot of registration cards. There are updates and mailshots in preparation, including new products and so on, and as these become available, customers who have returned their registration cards will be informed." (Tony King, Thalion)
Abzeichen
Pilots will start as trainees and will gain points for successful flying. Eventually they will move over to the left-hand seat and become captain, at which point the disks can be returned to Thalion for checking and the official captain's wings from the German national carrier Lufthansa will be sent out. Amiga Computing July 1991 Issue 38
Thalion are being supported by Lufthansa, who will supply pilot wings to people who progress from trainee to captain on the simulator. Gamer February 1992
Der
kurze Dienstweg
Auf der A320 USA-Diskette befindet sich
eine kleine Datei namens "DUMMY". Kopiert sie
und benennt sie in "DUMMY.LOG" um. Wenn Ihr
Euch jetzt eintragt und den Namen "DUMMY"
angebt, verzeichnet Euer Logbuch mehr als 5.400 Flüge
und eine Performance von 500 %. Heiner Braun
A320 Airbus Europe Edition
multi-version disk
I just bought the A320 Airbus for the ATARI ST (Europe
Edition). When I insert the disk into my STE's drive, the
game boots and runs without any problems...but when you
look up the files on the disk, you only find *.exe and
*.com files...like on a PC. I tried install.exe
on a PC and it worked. So now I have the ATARI version
and the PC version on one disk.
Putting ST and PC versions of a game on the same disk is probably a good way for Thalion to reduce costs, as the disk formats are the same. They probably use the same scenery files etc... ("A320" vom 29.04.1994 in comp.sys.atari.st)
Tipps
Die beiden Funkfeuer Erlangen und Taunus haben auf den beigelegten Karten andere Werte als die in der Anleitung. Es gelten die Frequenzen aus der Anleitung, nämlich 116.7 für TAU und 114.9 für ERL.
Bei der Version für den Atari ST verstummt manchmal der Sound, lässt sich aber durch Druck auf die Tasten 1 und 3 auf dem Zehnerblock wieder aktivieren. Peter Gaydos
It is a good idea to customize the navigation charts and to highlight only those radio beacons and airports that are included in the simulator. This reduces clutter and indicates which airports are available and which radio beacons can be used for navigational purposes.
Flight planning can be simplified by including as much useful information as possible on the charts themselves. My method has been to tag airports and radio beacons with small blocks of colour in felt tip pen. Each block representing a different function available at that location.
Fuel planning doesn't need to be complex to be successful. The fuel usage figures listed in the back of the pilots manual can largely be ignored. In their place simply allow 1000 kg of fuel for every 50 nautical miles flown. This is in addition to the 2500 kg reserve to be carried on all flights.
I generally cruise at 10000 ft. for the bulk of the flight and never carry any passengers or freight so as to keep my fuel calculations as simple as possible. Any excess fuel can be dumped as the aircraft nears its destination. The above method may seem a little rough and ready but it works surprisingly well. Grant Muckart
I have been trying the quickflight for about four hours with no clue how to land the plane. Supposedly once you turn on the ILS landing system, the plane will line up and land itself (or so the manual says). But it keeps putting me down in the middle of a field. Has anyone else followed the quickflight instructions, and if so have you had the plane land properly?
I found the problem: In the quickflight it tells you to go up to an altitude of 20,000 ft. But if you look at the ILS approach chart for the airport you'll see that the proper pattern altitude is only 3,000 ft. There is just no way your plane is going to drop 17,000 ft in a matter of seven or eight nautical miles. I suspect the manual should read "2,000 ft". (comp.sys.amiga.games, "A320 Airbus" Frage und Antwort von Jeff Hanna vom 09.+11.03.1992)
Thalion-Krise
Außerdem
wäre da noch die erfreuliche Tatsache, dass der Support
für die "A320"-Piloten trotz der Thalion-Krise
weiterhin reibungslos funktioniert.
Wie uns ein beglückter Leser vor kurzem mitteilte,
werden Fragen zur überarbeiteten Version des Spiels oder
Bestellungen nach wie vor von Thalion entgegen genommen
und auch prompt erledigt - er musste ganze zwei Tage auf
seinen neuen Airbus warten. Tja, auf die christliche
Luftfahrt ist halt Verlass! Amiga Joker
Final
Approach
Games quality officials at Britain's best, but
tragically, least-popular Amiga magazine, have given a
cautious thumbs-up to the news that Thalion is to release
a follow-up to the stonkingly popular A320 Airbus flight
sim. Though emphatically "not a game", Approach
Trainer is most definitely a sim, indeed sources not a
million miles away from your earth moon, claim that AT is
putting the "ulation" back after the
"sim".
Thalion UK's Tony King is claiming that sales of over 250,000 for Airbus guarantee an enthusiastic reception for Approach Trainer. "People loved Airbus." he told our reporter, beguilingly. "They would set up a flight from say, Seattle to Miami, and then go and make themselves a cup of tea - and who knows, perhaps even a cake, while the auto-pilot took control for the hop across the continent. There are Airbus clubs where people discuss the finer points of landing at Schipol or Gatwick."
AT sets out to re-create the excitement of taking off and landing at European airports. The idea is, you pick an airport and then practise landing on it, or taking off from it. AT costs £25.99 (+ £2.50 p&p) and is only available from Thalion UK, 145-147, Alcester Road, Mosely, Birmingham, B13 9JP. Cheques are payable to "Extender". The One
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A320 im TV | |
"Computer Welt - Bunt, bewegt und laut - Multimedia" © WDR 1993 |