präsentiert

Ariolasoft lässt die Katze aus dem Sack: Anlässlich einer Presse-Präsentation stellte der Marktführer die Top-Neuheiten seines Schützlings Thalion vor. Wir waren dabei. Deshalb erfahrt Ihr als Allererste, was in nächster Zeit so geboten ist!

Trotz Wind und Wetter, Orkanen und Massenkarambolagen auf den Autobahnen raste unser unermüdlicher Mitarbeiter Carsten Borgmeier nach Rietberg: In dem kleinen Dorf in der Nähe von Gütersloh befindet sich das Hauptquartier von Ariolasoft. Und wenn der Software-Gigant zu einem Stelldichein lädt, dann ist immer etwas geboten...

Anfang März trafen sich dort Fachjournalisten mit Ariolas Marketingleuten Wolfram von Eichborn, Nathalie Escot, Martina Strack und Bruno Litfin. Nach gemeinsamem Kaffee und Smalltalk fuhr die illustre Runde zu den Thalion-Büros in die Gütersloher Innenstadt. Wer den unscheinbaren Eingang erstmal gefunden und die Treppe dahinter erklommen hat, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus: Obwohl Thalion bis jetzt erst ganze drei Games herausgebracht hat ("Chambers of Shaolin", "Gates of Jambala" und "Warp"), arbeiten die Programmierer schon in den beeindruckendsten Büros der gesamten Software-Branche! Aber so schön dieser "Glaspalast" auch ist, was uns interessiert, hat eigentlich kaum mit den Vorzügen moderner Büro-Kultur zu tun. Grund dieses Treffens war vielmehr eine Pressekonferenz, bei der Thalion seine neuesten Games der Fachpresse vorstellen wollte.

Thema Nummer Eins war Thalions gigantisches Rollenspielprojekt "Dragonflight". Seit nunmehr drei Jahren entwickeln Udo Fischer (Programm) und Erik Simon (Grafik) dieses Mega-Rollenspiel, das neue Maßstäbe für das gesamte Genre setzen soll. Genau wie alle anderen Thalion-Spiele wird "Dragonflight" zuerst auf dem ST entwickelt und anschließend für den Amiga konvertiert. Schenkt man den optimistischen Vorhersagen Glauben, wird das Game schon in den nächsten Wochen auf den Markt kommen. Ausgeliefert wird es mit einem 120seitigen (deutschen) Handbuch, die 60 farbigen Illustrationen darin stammen von dem berühmten Computergrafiker Celàl, der ja auch für die Titelbilder des Amiga Jokers verantwortlich zeichnet!

Und das ist die Story: Einstmals lebten liebe Drachen im Lande, die aber nach einem Zwist zwischen weißen und schwarzen Magiern verschwunden sind. Die Aufgabe des Spielers besteht darin, die verschollenen Feuerspeier im weiten Abenteuerland aufzuspüren; zudem muss er die Magie der ebenfalls abgängigen Zauberer erlernen. Während der Reise tauchen noch weitere Aufgaben auf, man darf beispielsweise ein Einhorn befreien und einen Quälgeist vertreiben. Das Ganze findet in einer riesigen Welt mit zwölf Städten und vielen Dungeons statt. Es gibt 80 Gegenstände und zehn Potions, die die aus vier Abenteurern bestehende Gruppe benutzen kann. Das Land wird auf einer Karte in der Draufsicht gezeigt, erst wenn man einen Dungeon betritt, gibt es eine exzellente 3D-Grafik zu bewundern, die ein wenig an den Klassiker "Dungeon Master" erinnert. An bestimmten Stellen im Spiel erscheinen auch Szenen mit allerfeinsten Animationen. Die Kämpfe mit den (14 verschiedenen) Monstern finden auf einem eigenen Kampf-Screen statt; dort sieht man die vier Recken und das angreifene Monster von der Seite. Der Spieler hat die Kontrolle über jedes einzelne Mitglied der Gruppe, er kann sie einzeln nach vorne bewegen und dem Monster mit Waffen oder Zaubersprüchen Saures geben.

Mir ist bei der Präsentation fast die Kinnlade heruntergefallen: Was Thalion da an Grafik, Animationen und Jochen Hippel-Sounds hineingesteckt hat, ist schier unglaublich! Kein Wunder, dass Ariola für dieses Mega-Spiel einen gigantischen Werbefeldzug vorbereitet: Es sollen T-Shirts gedruckt werden, Poster, Jacken, Drachen und sogar Fantasy-Bücher. "Dragonflight" ist als Auftakt einer neuen Fantasy-Serie gedacht, das Nachfolgeprogramm "Amber Star" ist bereits in Arbeit. Aber Thalion-Boss Holger Flöttmann hatte noch zwei weitere Games auf Lager: Das Tüftelspielchen "Atomix", das Ihr schon in diesem Heft besprochen findet, und "Leavin' Teramis". Letzteres ist als Persiflage auf die vielen Weltraum-Ballerspiele gedacht; nach einer ausgelassenen Party wird auf dem Raumschiff "Teramis" versehentlich der Selbstzerstörungsmechanimus in Gang gesetzt. Alle verlassen eiligst das Schiff, nur der gute Mac Gibbons liegt total besoffen am Boden und verpennt die ganze Fluchtaktion. Nun muss er versuchen, alleine von dem riesigen Schiff zu entkommen, was ihn durch acht Sektionen voller Gefahren führt. "Leavin' Teramis" ist ein Ballerspielchen, das nur für besonders durchtrainierte Daumen geeignet ist! Extrawaffen, Roboter und riesige Monster, die viele, viele Schüsse vertragen, versuchen die Flucht des Helden zu vereiteln. Unterwegs trifft er auf einen Aufzieh-Pacman und macht Bekanntschaft mit den Schöpfungen anderer berühmter Programmierer, wie beispielsweise den Kamelen des legendären Jeff Minter (der übrigens immer noch programmiert).

Soviel zur aktuellen Ariola-Präsentation.

(Amiga Joker/ C. Borgmeier)